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Samstag, 19. April 2014

Sandhausen mit ungewohnt schwacher Defensivleistung [SVS – Fortuna 0:3]

SVS verliert gegen Düsseldorf verdient mit 0:3 – Handgreiflichkeit zwischen Riemann und Olajengbesi.

Für Thiede gab es gegen die Fortuna kein Durchkommen
Quelle: swr.de
Unter der Woche hatte Alois Schwartz seine Mannschaft noch in den höchsten Tönen gelobt. Mit welcher „Leidenschaft, Disziplin und Konzentration“ sein Team verteidige, sei bemerkenswert, so der Trainer des SV Sandhausen. Am diesjährigen Gründonnerstag ließen die Sandhäuser im Spiel gegen die Fortunen aus Düsseldorf aber genau das vermissen, wofür sie ihr Coach zuvor ausgezeichnet hatte. Während die Kurpfälzer im Hinspiel in der Düsseldorfer ESPRIT arena noch unglücklich mit 0:1 verloren hatten, ging die 0:3-Niederlage diesmal völlig in Ordnung. Das gab auch Schwartz zu: „Am 31. Spieltag Spieltag müssen wir zum ersten Mal sagen: Heute haben wir verdient verloren“. Sandhausen zeigte eine der schlechtesten Leistungen der Saison. Vor allem die Defensive, die in dieser Runde bereits 16 Mal eine Partie ohne Gegentreffer beendete, offenbarte ungeahnte Schwächen. Nach neun Minuten führten die Gäste bereits mit zwei Toren. Beim ersten Treffer war Hoffer zu schnell für Olajengbesi, bei der nachfolgenden Flanke kam Halloran vor Achenbach an den Ball. Das zweite Tor fiel nach einem Konter der Fortuna, Liendl wurde von keinem der Sandhäuser angegangen und konnte umbedrängt einschießen. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen. Zuvor war Sandhausens Jovanovic im gegnerischen Strafraum von den Füßen geholt worden, das Schiedsrichtergespann um Robert Hartmann ließ die Partie fälschlicherweise weiterlaufen. „Wir hätten laut den Fernsehbildern einen Strafstoß kriegen müssen“, ärgerte sich Schwartz, „die Spieler haben sich beschwert und sind beim direkten Gegenstoß gar nicht mehr richtig hinterhergelaufen“. Der Gefoulte wollte dies aber nicht als Alibi für die Niederlage gelten lassen: „Wir haben heute einfach unseren Job nicht gemacht“. Und auch Teamkollege Linsmayer erklärte: „Klar haben wir die ersten zehn Minuten komplett verschlafen, wir hatten danach aber noch 80 Minuten Zeit, den Rückstand wieder wett zu machen“. Das ist nicht gelungen. Auch die Offensivabteilung zeigte wenig Durchschlagskraft, vor allem das Passspiel war zu ungenau, sodass eigentlich nur eine Doppelchance aus der 40. Minute zu nennen ist, als zuerst Tüting per Kopf und dann Achenbach im Nachschuss am hellwachen Rensing im Kasten der Gäste scheiterten. Die Düsseldorfer setzten immer wieder Nadelstiche und zeigten ein nahezu perfektes Konterspiel. So auch beim 0:3 durch Liendl kurz nach der Halbzeitpause. „Das war der Genickbruch für uns“, stöhnte Linsmayer, „am Ende können wir froh sein, dass wir nicht noch ein viertes Tor kassieren“. Zehn Minuten vor Schluss hatte die Fortuna nämlich die Möglichkeit, noch zu erhöhen, Golley war von Riemann im Strafraum angegangen worden, sodass Liendl die Möglichkeit hatte, per Strafstoß sein drittes Tor an diesem Abend zu erzielen. Doch Riemann parierte, wie schon vor einer Woche in Frankfurt, den Elfmeter und ließ sich anschließend von den Fans am Hardtwald feiern, die ansonsten nicht viel sahen, worüber sie sich freuen konnten.

Der Auslöser der Auseinandersetzung
Quelle: bild.de
Die deutliche Niederlage geriet nach dem Abpfiff zunächst in Vergessenheit, denn beim zweiten Treffer der Fortuna ereignete sich eine unschöne Auseinandersetzung à la Weidenfeller/Reus zwischen SVS-Keeper Riemann und seinem Innenverteidiger Olajengbesi. Riemann schimpfte wie ein Rohrspatz und schubste Olajengbesi von hinten, der sich ungewohnt unsouverän an diesem Tag präsentierte. Der 33-jährige Abwehrhühne ließ sich das nicht gefallen und schubste zweimal zurück, Teamkollege Thiede eilte herbei und schlichtete. Vor allem die Aktion des Nigerianers hätte vom Referee mit einem Platzverweis bestraft werden können, sie entging diesem aber. „Die beiden sollten ihre Emotionen im Griff haben“, tadelte Geschäftsführer Otmar Schork, „trotzdem war das sicherlich nur eine Ausnahme, schließlich haben wir die ganze Runde über bewiesen, dass wir einen großen Teamspirit haben“. Riemann selbst erklärte: „Die Aktion war nicht gegen Ola persönlich gerichtet, ich wollte die Mannschaft wachrütteln und er stand nunmal in dem Moment vor mir“. Olajengbesi war auch nach Ende der Partie noch sauer. Dreimal habe sich Riemann bei seinem Teamkollegen entschuldigen wollen, doch dieser habe jedes Mal abgeblockt. Später gab es dann doch noch die Entwarnung von Olajengbesi selbst, der der Rhein-Neckar-Zeitung gegenüber verriet: „Wir haben uns ausgesprochen und die Hand gereicht“. Also alles wieder gut.

Sandhausen: Riemann – Schauerte (80. Ulm), Olajengbesi, Hübner, Achenbach – Linsmayer, Tüting (83. Kulovits) – Zimmermann, Thiede – Adler, Jovanovic.
Düsseldorf: Rensing – Levels, Soares, Bodzek, Ramirez – Liendl, Gartner, Fink (75. Paurevic), Halloran Benschop (22. Golley), Hoffer (59. Bancé).

Tore: 0:1 Halloran (3.), 0:2 Liendl (9.), 0:3 Liendl (50.); besondere Vorkommnisse: Riemann pariert Strafstoß von Liendl (79.); Schiedsrichter: Robert Hartmann; Zuschauer: 5750.

Sonntag, 25. März 2012

31. Spieltag: SV Sandhausen - SV Babelsberg 03 24.03.12 | 4:0

Noch lange nach Spielende feierten Fans und Spieler zusammen. Die Mannschaft des SV Sandhausen hat die Aufgabe gegen die "Nulldreier" aus Potsdam souverän gelöst und thront nun wieder vor dem VFR Aalen an der Tabellenspitze der 3. Liga. Nach der ersten Halbzeit war sich das Sandhäuser Publikum noch nicht sicher, ob die eigene Mannschaft wirklich zum Torerfolg und damit zu den drei wichtigen Punkten gegen die abstiegsbedrohten Babelsberger kommen würde, denn viele Angriffe wurden nicht konsequent zu Ende gespielt. Doch Gerd Dais hatte in der Kabine anscheinend wieder ganze Arbeit geleistet. Nach der Halbzeitpause legten die Schwarz-Weißen los wie die Feuerwehr und rannten Babelsberg in Grund und Boden. So hätten die Sandhäuser auch noch mehr als vier Tore erzielen können, hätten sie ihre Chancen konsequenter genutzt.
Die Belohnung für diese fulminante zweite Hälfte gab es direkt nach dem Spiel: Aalen, Burghausen und Erfurt ließen allesamt Punkte liegen und Regensburg verlor sogar. Dies heißt für den SVS, dass man nun wieder die Tabellenführung übernommen und weiterhin 6 Punkte Vorsprung auf den Dritten aus Chemnitz hat. Außerdem wurde der Abstand zu Platz Vier auf 8 Punkte vergrößert.


Vor dem Spiel:


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen

Schon beim Aufwärmen wurde klar: Daniel Ischdonat würde an diesem Tag nicht spielen können. Der 35-jährige Schlussmann der Sandhäuser hatte sich am vergangenen Samstag in Erfurt eine Knöchelverletzung zugezogen. So kam der 19-jährige Philip Kühn, der im Sommer von Rot-Weiß Ahlen an den Hardtwald gekommen war, zu seinem Startelfdebüt für den SVS. Bisher war er nur einmal in dieser Saison zum Einsatz gekommen, als er nach 30 Minuten in Jena eingewechselt wurde.
Nachdem Jan-Andre Sievers seit dem 8. Spieltag dieser Saison nicht mehr eingesetzt wurde, gab Trainer Gerd Dais ihm, in den beiden Spielen gegen Jena und Erfurt, die Chance sich zu beweisen. Offensichtlich hatte er Dais nicht wirklich überzeugt, zumindest wurde er für das Spiel gegen Babelsberg wieder aus der Startelf genommen. Für ihn spielte Marcel Kandziora auf der Verteidigerposition. Da Kandziora zuvor im rechten Mittelfeld agierte, nahm Roberto Pinto dessen Position ein.

Zum Spiel:


Beide Mannschaften begannen sehr engagiert. Als sich nach ca. zehn Minuten eine Überlegenheit der Sandhäuser abzeichnete, zogen sich die Babelsberger etwas zurück und lauerten jetzt auf individuelle Fehler bzw. Lücken in der Sandhäuser Defensive. Ein solcher Fehler unterlief dem Sandhäuser Abwehrhühnen Daniel Schulz, der seinen Rückpass nicht präzise genug spielte, so dass der Babelsberger Hebisch beinahe an den Ball gekommen wäre. Philip Kühn war jedoch hellwach. Den Sandhäuser Spielern war sehr deutlich anzusehen, dass sie sich in diesem Spiel für die Niederlage gegen Erfurt revanchieren wollten. So zeigten sie vor allem das, was Gerd Dais auf der Pressekonferenz bemängelt hatte - sie kämpften um jeden Ball und hatten eine hohes Laufpensum.
Nach einer Viertelstunde wäre dann dem Sandhäuser Goalgetter und Kapitän Frank Löning beinahe die Führung gelungen. Der starke Nico Klotz hatte von der linken Seite in den Strafraum geflankt, wo Löning sehr frei zum Abschluss kam, doch Babelsberg-Keeper Marian Unger fischte den Ball noch mit einem überragenden Reflex von der Linie.
Der SVS spielte in der Folge weiter munter nach vorne, brachte die Angriffe aber oftmals nicht zu Ende, so dass im Abschluss nicht viel Zwingendes herauskam. Nach einer halben Stunde ging dann Tim Danneberg im Strafraum zu Boden und forderte Elfmeter, Schiedsrichter Thomas Stein ließ sich jedoch nicht beirren und gab diesen richtigerweise nicht. Auf der Gegenseite gab es dann auch mal wieder eine Chance für die auf Konter lauernden "Nulldreier". Makarenko kam vor Schauerte an den Ball, doch Philip Kühn war rechtzeitig zur Stelle. Auch bei einer Ecke kurze vor der Halbzeitpause musste Kühn das Tor für die Gäste verhindern.
Dann war Halbzeit in Sandhausen. Es musste etwas passieren, wenn der SVS gewinnen wollte, denn das Angriffsspiel war einfach nicht konsequent genug vorgetragen.


Gerd Dais hatte in der Kabine anscheinend die richtigen Anweisungen gegeben, denn die Sandhäuser zündeten den Turbo, gingen noch besser in die Zweikämpfe, spielten noch schneller nach vorne und zeigten jetzt auch jene, mehrfach als fehlend erwähnte Konsequenz im Abschluss. Danneberg verpasste es kurz nach Wiederanpfiff das Überzahlspiel zu nutzen, denn er hätte einfach nur auf den mitgelaufenen Nico Klotz ablegen müssen, der dann das freie Tor vor Augen gehabt hätte. Danach war dann ein David Ulm zu sehen, der drei, vier Gegenspieler austanzte, mit seinem Schuss jedoch knapp das Tor verfehlte. Man sah nun jedoch wirklich deutlich den Unterschied zwischen beiden Mannschaften, man sah, dass es das Duell zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegsaspirant war. Es waren erst sieben Minuten in Halbzeit Zwei gespielt, als Roberto Pinto einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum spielte, wo der am Kopf verletzten Pischorn mit seinem Verband die hochverdiente Führung für die Hausherren erzielte.
Es ging weiter nur in eine Richtung und die Babelsberger Abwehr verlor zusehends die Ordnung. So kam das zweite Tor durch Nico Klotz auch nicht sehr überraschend. Tim Danneberg und Torschütze Klotz überliefen die Babelsberg Verteidigung, so dass Danneberg diesmal alles richtig machte, indem er auf Klotz ablegte. Dieser musste dann nur noch ins freie Tor einschieben.
Doch damit war es noch nicht vorbei. Diesmal gab sich der SV Sandhausen nicht mit einer einfach Führung zufrieden und zog sich dann in die Defensive zurück - nein, heute wollte man sich den ganzen Frust der letzten Woche von der Seele schießen. Eine Minuten nach dem zweiten Tor folgte dann auch das dritte. Pinto spielte aus dem Mittelfeld einen Pass auf David Ulm in die Schnittstelle der Babelsberger Abwehr und Ulm schloss sehenswert per Heber über Torwart Unger ab.
Nur zehn Minuten nach dem 3:0, folgte dann sogleich das 4:0. Nach einem Eckball spielte Löning auf den Kopf von Pischorn. Pischorn sah jedoch, dass Jan Fießer freistand und passte diesem so, dass er nur noch den Fuß hinhalten musste.
An diesem Tag wollten es sogar die Reservespieler wissen, denn zehn Minuten vor Ende gab es fast das nächste Tor. Der eingewechselte Regis Dorn spielte per Zuckerpass auf den ebenfalls eingewechselten Danny Blum, der jedoch scheiterte alleinstehen am Torwart der Filmstädter.
Auch der dritte Einwechselspieler David Blacha durfte mal. Sein Schuss ging nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei.
So gewinnt Der SV Sandhausen auch ohne seinen Stammtorhüter und Publikumsliebling Daniel Ischdonat hochverdient. Die Kurpfälzer waren über die gesamte Spielzeit die besser Mannschaft und zeigten dann in der zweiten Hälfte, dass sie zurecht dort oben stehen - durch diesen Sieg nun auch wieder ganz oben...


Kommentar:

Ein tolles Fußballfest an diesem Samstag. So konnte man sich zwar nach der ersten Halbzeit nicht sicher sein, ob die Mannschaft wirklich den Sieg einfahren würde, was sie dann aber in der zweiten Halbzeit abgeliefert hat, war auf besserem Zweitliganiveau. Die Babelsberger Abwehr konnte einem richtig leid tun, denn sie hatte wirklich lange gut gestanden und dagegengehalten, doch spätestens nach dem zweiten Tor sah man richtig, wie sie nach und nach auseinander fiel. Während und nach dem Spiel herrschte eine tollte Stimmung im Stadion, denn trotz der gewohnt wenigen, etwas mehr als 2.000 Zuschauer, standen diese bedingungslos als 12. Mann hinter ihrer Mannschaft und feierten die Spieler frenetisch.
Am Samstag muss der SVS nach Burghausen. Bei einem Sieg gegen die Bayern, die sich aktuell auf einem vierten Rang befinden, könnte man diese auf 11 Punkte distanzieren und außerdem die Tabellenführung festigen. Das dies nicht einfach wird ist klar, aber mit der Unterstützung der Fans in diesen fremden Gefilden wird das schon funktionieren.



SV Sandhausen: Kühn - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer - Pinto (71. Blum), Danneberg, Ulm (79. Blacha), Klotz - Löning (78. Dorn)
SV Babelsberg 03: Unger - Kühne, Hebib, Morack, Rudolph - Prochnow, Evljuskin (61. Müller) - Makarenko, Stroh-Engel, Groß (61. Hartmann) - Hebisch (75. Kauffmann)
Gelbe Karten: Evljuskin, Kühne
Tore: 1:0 Pischorn (51.) 2:0 Klotz (65.) 3:0 Ulm (66.) 4:0 Fießer (76.) 
Zuschauer: 2100
Schiedsrichter: Stein (Homburg am Main)