Sonntag, 31. Juli 2011

DFB-Pokal: SV Sandhausen - Borussia Dortmund 30.07.11 | 0:3

Der Traum vom Pokal-Wunder ist geplatzt. Der SV Sandhausen verliert am, mit 11300 Zuschauern, ausverkauften Hardtwald mit 0:3 gegen den Deutschen Meister Borussia Dortmund. Dortmund war in diesem Spiel dem SVS drückend überlegen und glänzte zwischenzeitlich sogar mit Zauberfußball (z.B. das 0:2 durch Kagawa). Trotzdem herrschte nach dieser Niederlage immernoch eine gute Stimmung am Hardtwald. Auch die Fans gaben alles: Zeigten eine Choreo am Anfang des Spiels und supporteten ihren Verein über 90 Minuten. Natürlich waren die Dortmunder um einiges lauter, bei Menge an supportenden Fans aber nichts überraschendes.

Rückblick:


Ungefähr eineinhalb Monate ist es nun her, dass Frauen-Nationalspielerin Célia Okoyino da Mbabi dem SV Sandhausen den Deutschen Meister Borussia Dortmund zugelost hat. Seitdem herrschte Ausnahmezustand am Hardtwald. Es wurden u.a. zwei Zusatztribünen aufgebaut um die Stadionkapazität zu erhöhen und so mehr Menschen die Möglichkeit zu bieten diesen Pokalhit live mitzuerleben.

Das Spiel:


Gestern war es dann soweit: Der Tag des Spiels war gekommen. Schon um 17:00 Uhr war Stadioneinlass, um 18:30 Uhr, also eine Stunde vor Spielbeginn, war das Stadion schon sehr stark gefüllt. Dann wurden auch die Mannschaftsaufstellung bekannt gegeben: Gerd Dais würde seine Startformation  zum Aalen-Spiel auf zwei Positionen verändern. Für den Ex-Dortmunder Kandziora und den verletzten Glibo würden Halfar und Dorn von Anfang an spielen.
Dortmund ohne Schmelzer und Barios, mit Kehl, Gündogan und Löwe, der den verletzten Schmelzer vertreten würde, in der Anfangself.

Dann, um 19:30 Uhr ging es los. Auf der "neuen" Tribüne wurden von den Fans eine Papp-Choreo vorbereitet, die allerdings etwas misslang, da einige Fans ihre Papptafeln nicht richtig hochhielten. Im aktiven Fanblock dann eine Choreo mit dem SVS-Wappen in der Mitte, schwarz-weiße Streifen links und rechts und dazwischen noch schwarze und weiße Fahnen.


Der Ball rollte und Dortmund gleich mit offensiven und engagierten Spielbeginn. Es wurde gleich klar: Dortmund würde dieses Pokalspiel nicht wie die der letzten Jahre auf die leichte Schulter nehmen (man war gegen die Drittligisten Offenbach und Osnabrück ausgeschieden). Dortmund immer wieder mit langen Ballstafetten über Götze, aber vor allem über Kagawa. Der SVS beschränkte sich nur aufs Verteidigen. So geschah es schon nach 10 Minuten: Kagawa hebelte mit einem schönen Pass auf den sich lösenden Lewandowski die komplette SVS-Abwehr aus. Lewandowski drückte dann alleinstehend vor Ischdonat den Ball ins linke, untere Eck. Nach dem Führungstor wurde der BVB immer drückender überlegen. Doch Chancen durch Lewandowski (13. + 42.), Gündogan (29.) und Götze (34.) wurden nicht zu einem zweiten Tor genutzt. In der ersten Hälfte also nichts als "Einbahnstraßenfußball": Dortmund stürmte und rannte gegen das Abwehrbollwerk der Sandhäuser an.

Nach der Pause wurde dann Rohracker für den gelbverwarnten Öztürk ins Spiel gebracht. Etwas mehr Offensive musst her. So wenige Minuten nach Wiederanpfiff: Blum, der neben Ischdonat bester Sandhäuser an diesem Tag war, rennt über die linke Seite und flankt in die Mitte, Ulm und Dorn verpassen nur knapp. Trotzdem der BVB weiter die spielbestimmende Mannschaft. Kurz nach der Sandhäuser Doppelchance scheitert auf der anderen Seite Kagawa an Ischdonat. Kurze Zeit später in der 56. Minute macht er es dann besser: Kagawa passte den Ball vor dem Strafraum zu Neuzugang Gündogan, der ihn mit einem Zuckerpass per Außenrist wieder auf den Japaner auflegte. Kagawa dann mit einem Traumtor ins rechte, obere Eck - keine Chance für Ischdonat. Sandhausen auch nach dem 0:2 weiter bemüht in der Offensive, doch so kamen die Dortmunder durch einige Konter zu guten Möglichkeiten. Immer wieder Lewandkowski, Gündogan und vor allem Kagawa vergaben gute Möglichkeiten. Sogar Löwe durfte mal ran, doch Ischdonat parierte dessen Distanzschuss. In der 90. Minute dann doch noch das 0:3: Perisic läuft über die linke Seite und flankt in die Mitte, Daniel Schulz tritt über den Ball und bedient so unfreiwillig Lewandowski, der locker einschiebt. So blieb es bei diesem Ergebnis.


Kommentar:


Das war leider zu wenig um gegen den Deutschen Meister bestehen zu können. Vor allem in der ersten Hälfte war die "Bollwerktaktik" nicht sehr klug. Man hat in so einem Spiel nichts zu verlieren und gegen eine sehr schnell, von Offensive auf Defensive und andersrum, umschaltende Dortmunder Mannschaft, konnte man auch nicht auf gute Kontermöglichkeiten hoffen. Auch hatte man das Gefühl, dass der SVS, zumindest in Hälfte eins, den Dortmundern zu viel Respekt zollte. Doch auf ein Pokal-Wunder war an diesem Tag sowieso nicht zu hoffen. Die Dortmunder einfach zu konzentriert, wegen ihrem Ausscheiden der letzten Jahre gegen unterklassige Gegner, und so eigentlich ohne Fehler in der Defenive. Offensiv machten uns vor allem Lewandowski, Gündogan und allen voran Kagawa zu schaffen, der mit Abstand der beste Mann auf dem Platz war. Auf Sandhäuser Seiten war für mich Blum der Beste, der wenigstens etwas offensiv leisten konnte. Aber auch die Hereinnahmen von Rohracker und Blacha wirkten sich positiv auf das SVS-Spiel aus. Alles in allem kann man sich nicht beschweren, da wir gegen den Deutschen Meister sowieso der krasse Außenseiter waren. Sehr erfreulich waren an diesem Tag die Sandhäuser (und auch Aalener) Fans, die den SVS über die gesamte Spielzeit anfeuerten. Die Partie bleibt trotz der Niederlage ein toller Erlebnis
Jetzt jedoch heißt es sich wieder auf den Drittliga-Alltag zu konzentrieren. Schon am Mittwoch steht die erste Auswärtspartie gegen die Offenbacher Kickers an. Dort muss der Sportverein an die ordentliche Leistung im Auftaktspiel gegen den VFR Aalen anknüpfen.

Klaviertransport Dortmund
SV Sandhausen: Ischdonat - Busch, Pischorn, Schulz, Halfar - Danneberg - Öztürk (46. Rohracker), Lönig, Ulm (66. Blacha), Blum (78. Kandziora) - Dorn
Borussia Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Löwe - Kehl, Gündogan - Götze (70. Kuba), Kagawa (85. Leitner), Großkreutz (71. Perisic ) - Lewandowski

Tore: 0:1 Lewandowski (10.), 0:2 Kagawa (56.), 0:3 Lewandowski (90.).

Schiedsrichter: Tobias Christ (Münchweiler)

Gelbe Karten: Öztürk, Löning
Zuschauer: 11.300 (ausverkauft)



Sonntag, 24. Juli 2011

1. Spieltag: SV Sandhausen - VFR Aalen 24.07.11 | 2:0

Ein toller Saisonauftakt für den SV Sandhausen. Die Mannschaft von Trainer Gerd Dais gewann am Samstagnachmittag gegen den VFR Aalen im Baden-Württembergischen Derby mit 2:0.
Die Sandhäuser dominierten die Partie und ließen sich auch nicht in einer Drangphase der Aalener, am Anfang der 2. Halbzeit, aus der Ruhe bringen.

Schon im Vorfeld des Spiels war man voller Optimismus. Die wichtigen Stammspieler waren zusammen geblieben, die Mannschaft wurde an den richtigen Stellen verstärkt. In der Vorbereitung hatte man unter anderem gegen den Zweitligisten FSV Frankfurt gewonnen (3:2) und gegen den Bundesligisten Kaiserslautern ein Remis erzielt (1:1). Außerdem trauen einige Trainer der 3. Liga Sandhausen sogar den Aufstieg zu, was aber, wie man letzte Saison gesehen hat, nichts positives sein muss (18 von 20 Trainer erklärten den SVS zum Aufstiegsfavoriten Nummer 1. Die Mannschaft legte daraufhin eine miserable Hinrunde hin, überwinterte auf einem Abstiegsplatz. Erst mit der Wiederverpflichtung von Trainer Gerd Dais rettete man sich vor dem schon sicher geglaubten Abstieg.) .

Zum Spiel:


Trainer Gerd Dais ließ drei Neuzugänge von Anfang an ran: Busch (gekommen von RW Ahlen) in der Abwehr, Kandziora (Borussia Dortmund II) und Aykut Öztürk (Carl Zeiss Jena) im Mittelfeld. Auch eine große Überraschung war dabei: Vor ca. einer Woche wurde vermeldet, dass sich Kapitän Frank Löning beim Training einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hatte und mindestens drei Wochen ausfällen würde. Doch Löning spielte von Anfang an, ist sogar, wie er nach dem Spiel dem SWR sagte, "schmerzfrei".

Das Spiel begann. Der SVS zeigte in der Anfangsphase mehr Engagement als Aalen, hatte mehr Ballbesitz. Schon nach 13 Minuten passierte es: Nach einem Eckball sprang Abwehrhühne Daniel Schulz am höchsten und erzielte das 1:0 für die Sandhäuser. Das war wie ein kleiner Weckruf für die Aalener, die die Anfangsphase total verschlafen hatten. Die Angriffbemühungen blieben aber vor dem Tor zu harmlos, als dass man Torhüter Ischdonat in Gefahr hätte bringen können. Der SV Sandhausen beschränkte sich auf Konter und Standartsituationen, diese waren aber immer gefährlich.

In Durchgang zwei ein ähnliches Bild, mit dem Unterschied, dass der VFR Aalen nun auch mal gefährlich wurde: Ex-Sandhäuser Leandro Grech traf nach 60 Minuten "nur" das Lattenkreuz. Eine Minute später auf der Gegenseite ein Eckball für die Sandhäuser. Nach einer Kopfballverlängerung zieht Kapitän Frank Löning aus kurzer Distanz ab und entscheidet das Spiel - 2:0 ! Löning war es auch, der einige Minuten später einen Kopfball gegen die Latte setzte. Der SVS spielte die Führung in der Schlussphase locker runter und gewann am Ende verdient. Der eingewechselte Rohracker (66.) machte ein super Spiel !

Kommentar:


Ein Auftakt nach Maß für uns ! Der SVS ist nun seit 25 Spielen (zählt man die Test- und Pokalspiele dazu) ungeschlagen. Von der Spielweise ist es unter Gerd Dais ganz anders als letzte Saison (damaliger Trainer Frank Leicht). In der letzten Saison bemühte man sich immer schönen Offensivfußball zu spielen, war vor dem Tor aber nicht effektiv genug, nutzte seine Chancen nicht. Dies ist nun anders. Die Mannschaft hatte in diesem Spiel nicht viele Chancen, verwertete diese aber und stand auch in der Defensive gut. Vor allem die Standards waren überragend. So folgt nach der Pflicht nun die Kür: Am Samstag kommt der Deutsche Meister Borussia Dortmund an den Hardtwald (DFB-Pokal 1. Runde)! Schon 4 Tage später muss man dann auswärts, in Offenbach ran. Man darf gespannt sein was die nächsten Spiele bringen. Vielleicht geschieht nach 1995 (13:12 i.E. gegen den VFB Stuttgart) ein zweites Wunder.



SV Sandhausen: Ischdonat - Kandziora, Schulz, Pischorn, Busch - Glibo - Danneberg, Ulm (83. Blacha), Blum (84. Halfar ), Ötztürk (66. Rohracker ) - Löning


VfR Aalen: Bernhardt - Traut , Gorka, Kister , T. Schulz - A. Hofmann - Mössmer (46. Calamita ), Leandro , Ruiz , Haller (61. Sauter ) - Lechleiter
 

Tore: 1:0 D. Schulz (13.) 2:0 Löning (61.)


Zuschauer: 2100 
Schiedrichter: Thomas Metzen (Mechernich)
Gelbe Karten: Haller, Gorka (beide Aalen)




www.maps-einbinden.de

Freitag, 8. Juli 2011

Testspiel: SV Sandhausen : 1. FC Kaiserslautern 06.07.11 | 1:1

Der SV Sandhausen bleibt auch im 5. Testspiel ungeschlagen. Nach den Siegen gegen Stettfeld (19:0), Watzenborn-Steinberg (9:0), FSV Frankfurt (3:2) und Mühlhausen (6:0) gab es an diesem Mittwoch vor 2800 Zuschauern ein 1:1 Unentschieden gegen den Erstligisten Kaiserslautern. Dabei war bei diesem Spiel keineswegs ein Zweiklassenunterschied zu erkennen. Zwar waren die "Roten Teufel" die spielbestimmende und auch bessere Mannschaft, jedoch hielt der SVS gut dagegen. Die Partie war zustande gekommen, da der neue Geschäftsführer Otmar Schork und FCK-Trainer Marco Kurz eine langjährige Freundschaft verbindet.

Zum Spiel:

Gerd Dais lies in der Startformation vier Neuzugänge auflaufen - Busch und Kandziora bildeten die "neue" Außenverteidigung, Rückkehrer Fießer war im defensiven Mittelfeld zu finden, Ötztürk auf der Außenbahn.

Beide Mannschaften begannen sehr engagiert, der FCK hatte jedoch die besseren Chancen. So musste Ischdonat einige Male den SVS mit seinen Glanzparaden, die es an diesem Tag oft gab, im Spiel halten. Nach einer chancenreichen ersten Hälfte ging es dennoch mit 0:0 in die Pause.

Nach der Pause kamen für Fießer und Öztürk Schauerte und Glibo. Gleiches Bild wieder wie in Hälfte 1:
Schnelles Spiel mit vielen Chancen, Übergewicht auf Seiten von Lautern. Dann, 7 Minuten nach Wiederanpfiff war es Shechter der für die Führung der Lauterer sorgte. Danach wurde auf Seiten von Lautern kräftig durchgewechselt, das Spiel verflachte etwas. Erst mit der Einwechslung von Blacha in der 70. Minute kam wieder mehr Tempo ins Spiel. Der SVS nun im Vorwärtsgang, jedoch nicht in der Lage den Ausgleich zu erzielen. Erst als Blacha in der 88. Minute im "Sechzehner" gefoult wurde, konnte Löning den anschließenden Elfmeter zum 1:1 verwerten. Zwei Minuten später wurde das Spiel pünktlich abgepfiffen und der SVS konnte sich über ein Remis gegen den Bundesligisten freuen.


Aus meiner Sicht, trotz leichtem spielerischen Übergewicht von Kaiserslautern, hat sich unser SVS sehr gut verkauft. Die Lauterer ließen keineswegs ihre Amateurspieler auflaufen, sondern ihre erste Garnitur. Diese wurden dann erst so ab der 65. Minute vom Platz genommen. Ich denke, an diese Leistung kann man in den verbleibenden Spielen anknüpfen und vielleicht sogar ungeschlagen in die neue Drittliga-Saison gehen - das wäre super. Dafür unseren Jungs alles Gute !


www.maps-einbinden.de