Montag, 30. April 2012

37. Spieltag: VfL Osnabrück - SV Sandhausen 28.04.12 | 2:1

Niemand wusste genau, ob der Ball die Linie überschritten hatte, oder nicht. Der Linienrichter jedenfalls gab das Tor für Osnabrück, worüber die Gäste aus Sandhausen sehr erzürnt waren. Auch Trainer Gerd Dais wirkte sichtlich angefressen und sagte gegenüber der Presse: "Ich konnte das von meiner Position aus nicht richtig sehen, aber meine Spieler haben mir gesagt, der Ball sei in vollem Umfang hinter der Linie gewesen". Da der SV Sandhausen durch dieses strittige Wembley-Tor mit 2:1 in der Osnatel-Arena verlor, wurde die Meisterfeier erst einmal verschoben.
Die Drittliga-Meisterschaft kann den Sandhäusern jetzt nämlich noch streitig gemacht werden. Der VfR Aalen steht, dank eines 2:2 gegen die Amateure des VfB Stuttgart, nach Sandhausen als zweiter Aufsteiger fest und möchte sich jetzt noch jene Drittliga-Trophäe erobern.
Vor dem letzten Spieltag - der SV Sandhausen empfängt am heimischen Hardtwald den FC Heidenheim und der VfR Aalen den VfL Osnabrück in der Scholz-Arena - trennen die beiden schwarz-weißen Aufsteiger gerade mal zwei Punkte (Sandhausen 66, Aalen 64). Der Meisterschaftskampf wird auch nochmal durch die Tatsache angeheizt, dass der FC Heidenheim das einzige Team ist, das Regensburg vom Relegationsplatz stoßen kann - man muss jedoch hoch gegen den Tabellenführer aus Sandhausen gewinnen und gleichzeitig auf eine Niederlage von Regensburg hoffen.

Der Abstiegskampf dagegen ist entschieden: Nach den Amateuren von Werder Bremen stehen seit Samstag nun auch Rot-Weiß Oberhausen und Carl Zeiss Jena als Absteiger aus der 3. Liga fest.

Vor dem Spiel:


Wie schon im Pokal sollte Phillip Kühn an diesem Tag zwischen den Pfosten stehen, da Torwart-Routinier Daniel Ischdonat wegen einer Armverletzung nicht eingesetzt werden konnte. Hatte Gerd Dais im Spiel gegen Münster Aykut Ötztürk noch eine Chance gegeben sich von Beginn an zu beweisen, so durfte gegen Osnabrück wieder Nico Klotz spielen.

Das Ziel der Gäste aus Sandhausen war klar: Mit einem Sieg in der Osnatel-Arena könnte man vorzeitig die Drittliga-Meisterschaft feiern. Man wollte es nicht nochmal spannend machen.

Für Osnabrück ging es eigentlich um nichts mehr. Nachdem man im vorigen Jahr aus der 2. Bundesliga abgestiegen war, wurde zu Beginn der laufenden Saison der direkte Wiederaufstieg als Ziel ausgerufen. Doch dies ging gehörig in die Hose. Die Lila-Weißen liegen 17 Punkte und 9 Plätz hinter dem SV Sandhausen in der Tabelle. Da es den Osnabrückern finanziell nicht so gut geht, starteten die Fans die Aktion "ausverkauft". Eine Aktion, damit die Fans, obwohl dieses Spiel keine Bedeutung mehr hat, da man jenseits von Gut und Böse ist, trotzdem ins Stadion kommen, damit der eigene Verein keine finanziellen Einbußen hat. Dies gelang nicht ganz. 7000 Zuschauer kamen, bei einer Stadionkapazität von 16.667....

Zum Spiel:


Bei strahlendem Sonnenschein, sommerlichen Temperaturen und toller Atmosphäre ging es los. Den Sandhäusern war deutlich die Müdigkeit wegen des Pokalspiels, das unter der Woche stattfand, anzumerken. Trotzdem hatte etwas man mehr Spielanteile und somit die Partie im Griff. Man versuchte immer wieder die gut stehende VfL-Defensive zu überwinden, der letzte Pass in die Tiefe ging jedoch meistens schief.
Nach Ballverlust der Gäste ging es dann immer sehr schnell. Osnabrück spielte geschickt, Phillip Kühn im Tor der Sandhäuser war jedoch beide Male zur Stelle.
So ging es torlos in die Kabine. Die Zuschauer in Osnabrück erlebten eine relativ ausgeglichene erste Hälfte, die sich meistens im Mittelfeld abspielte, mit leichten Vorteilen für die Gäste aus der Kurpfalz.

Nach der Pause wurde es unterhaltsamer, denn beide Mannschaften begannen sichtlich motivierter als es noch in Halbzeit eins der Fall gewesen war. Doch Osnabrück war jetzt klar besser als Sandhausen, es war nur noch eine Frage der Zeit bis das Tor für die Hausherren fallen würde. Nachdem es gefühlte 5 Minuten lang eine Ecke nach der anderen für die Osnabrücker gab, fiel nach etwas mehr als einer Stunde das Führungstor für den VfL. Kachunga nutzte eine Hereingabe per Kopf, indem er sich in den Ball hineinschmiss wie ein Schwimmer, der per Kopfsprung vom Beckenrand ins Wasser hechtet. Die Wiedergutmachung für die vorherige Situation, bei der er kläglich vergeben hatte. Das Tor hätte aber verhindert werden können und ist somit auf dem Mist der SVS-Defensive gewachsen. Man übersieht wie sich Kachunga von hinten anschleicht und schafft es, trotz dem Duell: Vier Abwehrspieler gegen einen Stürmer, nicht das Tor zu verhindern.
Osnabrück drängte in der Folge auf den zweiten Treffer, doch stattdessen kam Frank Löning an den Ball und versuchte es mit einem Distanzschuss. VfL-Keeper Kumbeel musste den Ball abklatschen lassen, so dass Nico Klotz im zweiten Versuch zum 1:1-Ausgleich traf.
Die Freude war groß, da nur noch 10 Minuten zu spielen waren und bei diesem Ergebnis den Sandhäusern die Drittliga-Meisterschaft nicht mehr zu nehmen gewesen wäre. Dann traf Kachunga jedoch kurz vor dem Ende der Partie zum zweiten Mal, oder eben auch nicht. Laut Schiedsrichtergespann aber schon und das ist leider das, was zählt.

Kommentar:


Zur Kaderplanung für die neue Saison ein paar Worte!


Schade, es wurde an diesem Tag verpasst die Meisterschaft der 3. Liga perfekt zu machen. Auch wenn das 2:1 durch Osnabrück womöglich gar kein Tor war, so muss man fairerweise sagen, dass der VfL Osnabrück die etwas bessere Mannschaft gewesen ist. Aber nicht schlimm. Es war ein unterhaltsamer, gemütlicher Fußballnachmittag, an dem sogar Heim- und Gästefans zusammen feierten, denn so wichtig ist der 1. Platz in der 3. Liga jetzt auch nicht. Wir sind aufgestiegen und das ist die Hauptsache.
Trotzdem wäre ein Sieg im letzten Spiel gegen Heidenheim schön, denn zum einen würde man den unliebsamen Nachbarn aus dem Schwabenland den Aufstieg vermiesen und zum anderen hätte man bei der anschließenden Aufstiegsfeier noch mehr zu zelebrieren...




VfL Osnabrück: Zumbeel - Gardawski (56. Riedel), Fischer, Hudec, Tauer - Latkowski (46. Hansen), Glockner (83. Pauli), Costa, Kampl - Kachunga, Hennings
SV Sandhausen: Kühn - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer (71. Grimaldi) - Pinto (71. Öztürk), Danneberg, Ulm (78. Blacha), Klotz - Löning
Gelbe Karten: Hudec - Kühn
Tore: 1:0 Kachunga (63.) 1:1 Klotz (79.) 2:1 Kachunga (87.) 
Zuschauer: 7000
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin)

Ulm und Schulz vor Vertragsverlängerung - für Pinto sieht es sehr schlecht aus

Quelle: svs1916.de
Die Vertragsverlängerungen von Daniel Schulz und David Ulm stehen kurz vor dem Abschluss und sollen noch diese Woche vollzogen werden. Somit sind die beiden Aufstiegshelden auch in Liga 2 für den SV Sandhausen am Ball.

Dagegen sieht es bezüglich Roberto Pinto schlecht aus. Trotz dem klaren Votum der Fans für eine Verlängerung von Pintos Vertrag beim SVS, sieht es aktuell danach aus, dass mit dem 33-jährigen Routinier nicht verlängert wird. Dies würde die Fans sehr erzürnen, denn nach Alf Mintzel würde wieder ein Publikumsliebling, der alles für den Verein gegeben hat, vor die Tür gesetzt werden.

Noch ist es natürlich nicht offiziell, aber ich kann die Entscheidung der Verantwortlichen überhaupt nicht nachvollziehen. Roberto hat vor allem in der Rückrunde herausragende Leistungen gezeigt und war maßgeblich am Aufstieg beteiligt. Gerade die Erfahrung dieses "alten Hasen" wäre doch in einem ERSTEN ZWEITLIGAJAHR von enormer Bedeutung, oder ?



Liebe Verantwortlichen, überlegen Sie sich bitte was dieser Schritt für Folgen hätte: Sie würden den Fans eine Identifikationsfigur nehmen. Roberto hat dem Verein immer die Treue gehalten und alles für ihn gegeben, nun lasst ihm bitte den Respekt zu Teil kommen, den er verdient. Alles andere wäre unwürdig...



Montag, 23. April 2012

36. Spieltag: Preußen Münster - SV Sandhausen 21.04.12 | 1:2

An diesem Tag wurde Geschichte geschrieben. Als am Samstag, den 21.04.2012, um 15:48 Uhr der Schlusspfiff ertönte, gab es kein Halten mehr. Die Spieler rannten auf den Rasen des Preußenstadions, bewaffnet mit Sektflaschen und in einem Aufstiegs-T-Shirt auf dem zu lesen war: "Aufstieg; 2. Liga; 2012" und: "Ein Traum wurde wahr". Auch die 250 mitgereisten Fans der Sandhäuser schrien sich die Kehle aus dem Leib und sangen immer wieder: "Nie mehr 3. Liga" und "Oh, wie ist das schön". Sie hatten es geschafft. Nach einer überragenden und souveränen Saison gelingt dem SV Sandhausen den für unmöglich realisierbar erklärten Traum, den Aufstieg in die 2. Bundesliga, zu verwirklichen. Gleichzeitig ist das der größte Erfolg in der 95-jährigen Vereinsgeschichte des kleinen Dorfvereins aus der Kurpfalz, der auf einmal ganz groß ist und nächstes Jahr unter anderem auf dem Betzenberg, am Millerntor, in der Münchener Allianz-Arena und vielleicht im Berliner Olympiastadion spielen wird.
© Getty Images
Es interessierte auch niemanden mehr was im Spiel zuvor passiert war. Auch nicht, dass die Münsteraner nach ihrem Ausgleichstreffer die bessere Mannschaft und in der Folge dem Siegtreffer näher waren als die Sandhäuser. Denn dann kam Danneberg und schlug zum zweiten Mal zu. Der Ex-Braunschweiger, den die Braunschweig-Fans damals wegen seines Wechsels zu Sandhausen als "Söldner" beschimpften, sorgte mit seinen beiden Treffern dafür, dass die Schwarz-Weißen gleich ihren ersten Matchball verwandeln konnten. Doch auch ein Unentschieden hätte gereicht, denn wie so oft in dieser Saison spielten die Konkurrenz für Sandhausen.
Als die Mannschaft dann um 0 Uhr in Sandhausen ankam, traute sie ihren Augen nicht. Ungefähr 500 Fans empfingen sie dort mit einem Feuerwerk und Gesang. Danach wurde gefeiert als gäbe es keinen Morgen mehr; Spieler und Fans hüpften Arm in Arm umher und ließen ihrer Freude freien Lauf. Es wurde spät in dieser feucht-fröhlichen Nacht...

Vor dem Spiel:


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen

Gerd Dais schenkte den gleichen Elf Spielern das Vertrauen, die auch schon am letzten Wochenende für den Sieg gegen Stuttgart II (1:0) gesorgt hatten.

Zum Spiel:


© Spiegel.de
Die Sandhäuser begannen sehr engagiert gegen die Münsteraner, die die letzten vier Heimspiel alle gewonnen hatten, ohne jedoch wirklich Torgefahr zu entwickeln. Die Abwehr von Münster stand sicher und so gab es in der ersten halben Stunde kein wirkliches Durchkommen für die Gäste, trotz deutlich höherer Spielanteile. Nachdem in der ersten Halbzeit nur noch eine Viertelstunde zu spielen war, kam man durch einen Eckballzur Großchance; Marco Pischorns Kopfball konnte aber auf der Linie geklärt werden. Kurz darauf fand man dann auch mal die Lücke in der Münster-Abwehr, Frank Löning konnte daraus aber Kapital schlagen und traf "nur" den Außenpfosten.
Doch den Sandhäusern war anzumerken, dass sie das Führungstor wollten. Nur wenige Minuten nach der letzten Großchance verwertet Tim Danneberg Roberto Pintos Flanke per Kopf zum 1:0.
Mit einer verdienten Führung für die Gäste ging es in die Halbzeitpause. Die Mannschaft vom Hardtwald war bei dieser Führung nur noch eine Halbzeit vom Aufstiegswunder entfernt.


Doch darf man auch nicht vergessen, dass die Mannschaft unter gehörigem Druck stand. So kamen die Spieler völlig verändert aus der Kabine; standen viel zu weit vom Gegner entfernt, waren zu spät in den Zweikämpfen und auch noch vorne ging irgendwie nichts mehr. Münster spielte plötzlich stark auf und Sandhausen hatte alle Mühe den Gegner vom Tor fernzuhalten. Dies gelang dann auch nur zehn Minuten, denn so lange dauerte es, bis Münster es schaffte den Ausgleich zu erzielen. Kluft war der Torschütze des kuriosen, aber verdienten Tores. Kurios, weil der Ball von einem zum anderen Pfosten sprang und von da ins Gästetor. Doch Münster war noch nicht zufrieden, sie wollten hier anscheinend dem SV Sandhausen den Aufstieg vermiesen. So stand 1:0-Schütze Kluft nur zwei Minuten nach dem Ausgleich alleine mit dem Ball vor dem Tor der Gäste, SVS-Keeper Daniel Ischdonat konnte jedoch mit einer tollen Parade schlimmeres verhindern. Münster hatte in der Folge noch weitere hochkarätige Chancen und hätte verdient in Führung gehen können, denn sie waren in der zweiten Hälfte die deutlich stärkere Mannschaft. Vom SVS war in den zweiten 45 Minuten überhaupt nichts mehr zu sehen.

                                              © Spiegel.de
Dann waren es nur noch fünf Minuten zu spielen und die Sandhäuser bekamen nochmal einen Freistoß - die erste Aktion seit mehreren Minuten. David Ulm schlug den Ball in den Strafraum, wo Marco Pischorn mit dem Kopf in Richtung Tor verlängerte. Auf einmal tauchte Tim Danneberg wie aus dem Nichts auf und hämmerte den Ball per Volley ins Netz - das zweite Tor für ihn an diesem Tag. Die ganze Mannschaft rannte   Danneberg hinterher, der sich auf den Weg zum Fanblock gemacht hatte, und rissen ihm vor Freude buchstäblich die Kleider vom Leib.Es wurde noch einige Minuten gezittert und als der Schiedsrichter mit seinem Pfiff die Partie beendet hatte, brach ein Jubelsturm von Mannschaft und Fans los, der schöner und emotionaler gar nicht hätte sein können. Präsident Machmeier, Trainer Dais und Geschäftsführer Schork lagen sich in den Armen und bekamen erstmal eine Sektdusche der Mannschaft zu spüren, doch das war in diesem Moment egal. In diesem Augenblick und wohl auch beim Empfang der Mannschaft in Sandhausen, einige Stunden später, waren sich wohl alle, die etwas mit dem SVS zu tun haben und mit diesem Verein durch dick und dünn gegangen sind, einig: So schön kann Fußball sein.

Kommentar:


© leimenblog.de
Was für ein Tag, was für Emotionen und Gefühle und was für eine Feier im Preußenstadion und nachts in Sandhausen. Als ich am Sonntagmorgen aufwachte, fragte ich mich wirklich für einen kurzen Moment, ob das Geschehene wirklich geschehen ist, ob der kleine SV Sandhausen, mein SV Sandhausen wirklich mit absoluter Sicherheit ab der nächsten Saison gegen die ganz großen Vereine des Deutschen Fußballs spielen wird. Fast wie im Traum erschien der vorherige Tag, an dem das Unglaubliche passiert war. Doch schon bald wurde mir klar: Es stimmt, es war kein Traum, der SV Sandhausen aus der Kurpfalz spielt in der nächsten Saison in Liga 2 ! Die Truppe hat ein überragende Saison gespielt und sich den Aufstieg so was von verdient. Der größte Dank aber gilt unserem Trainer Gerd Dais, der der Vater dieser wunderschönen Geschichte ist, ohne den wahrscheinlich alles nie so gekommen wäre, wie es ist. Ich freue mich einfach nur auf das nächste Jahr und hoffe, dass wir die Saison noch schön abschließen können und dann ordentlich die 2. Liga rocken. Ein Leben lang Schwarz und Weiß. Nur der SVS !




SC Preußen Münster: Schulze-Niehues; Bourgault, Ndjeng, Hergesell, Heise; Westermann (84. Schmider), Truckenbrod; Siegert (87. Vujanovic), Ornatelli, Kluft; Daghfous (60. Königs).
SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora; Fießer (65. Glibo); Pinto, Ulm (77. Kittner), Danneberg, Öztürk (60. Blum); Löning.
Gelbe Karten: Westermann, Ornatelli, Siegert - Pischorn, Öztürk, Blum 
Tore: 0:1 Danneberg (32.), 1:1 Kluft (55.), 1:2 Danneberg (84.). 
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover), 
Zuschauer: 5.135

Freitag, 20. April 2012

Vorbericht: Preußen Münster - SV Sandhausen

Am Samstag reist der SV Sandhausen nach Münster und kann dort, im Preußenstadion, alles klar machen in Sachen Aufstieg. Es sind nun nur noch drei Partien zu spielen und der kleine Verein aus der Kurpfalz ist kurz davor den nicht für möglich gehaltenen Aufstieg ins Unterhaus der Bundesliga zu schaffen. Die Sandhäuser sind nur noch von ihrem Aufstiegsplatz zu verdrängen, wenn sie alle drei Partien verlieren und Chemnitz die eigenen gewinnt. In Münster kann der Aufstieg also auch rechnerisch perfekt gemacht werden und so wird die Mannschaft von mehr als 250 Fans ins Ruhrgebiet begleitet.

Dort wartet ein alter Bekannter. Pavel Dotchev, der den SVS von September 2010 bis Febuar 2011 trainierte, hat in Münster deutlich mehr Erfolg als bei den Schwarz-Weißen. Während er mit dem SV Sandhausen in 17 Spielen nur 0,82 im Durchschnitt pro Spiel einfuhr, sind es bei Münster 1,46. Zwar hatte er auch dort Anlaufschwierigkeiten, doch die Mannschaft hat sich gefangen und zeigte zuletzt, dass die Formkurve nach oben zeigt, immerhin gewann man in den letzten 6 Spielen 4-mal.
Für Münster geht es um nichts mehr. Der drohende Abstieg in die Viertklassigkeit wurde verhindert, denn bei 9 Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz und nur noch drei ausstehenden Partien dürfte von unten keine Gefahr mehr drohen.
Trotzdem genügt das den Ansprüchen der Münsteraner eigentlich nicht, langfristig möchte man wieder da hin, wo man hergekommen ist, denn Preußen Münster war immerhin Bundesliga-Gründungsmitglied und war 1951 Deutscher Vizemeister.
Die große Stärke der Münsteraner ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Sie haben keinen wirklichen Torjäger, der alle Tore erzielt. So verwundert es auch nicht, dass ein Mittelfeldspieler, Stefan Kühne, mit seinen 6 Treffern der erfolgreichste Torschütze der Münsteraner ist. Bisher haben über ein Dutzend Spieler einen Treffer auf ihrem Konto.
Doch da liegt gleichzeitig auch ihre Schwäche. Münster ist die Saison über zu unbeständig. Mal spielen sie überragend, in der nächsten Partie dann wie ein Absteiger. Das hat eben viel mit jener mannschaftlichen Geschlossenheit zu tun, denn es existiert kein Spieler, der den Unterschied ausmacht.

So wartet auf den SV Sandhausen eine ganz schwere Aufgabe, denn in Münster hat in dieser Saison erst ein Auswärtsteam gewonnen und der SVS kann ja nicht gerade von sich behaupten besonders gefährlich in fremden Gefilden zu sein. Gerade da lag in dieser Saison die Schwäche von Gerd Dais' Team.
Nichtsdestotrotz will man natürlich alles versuchen, denn mit einem Sieg wäre der Aufstieg perfekt und die große Sause könnte beginnen. Bezüglich der Personalien kann Dais fast aus dem Vollen schöpfen, nur Nico Klotz und Sören Halfar fallen verletzt aus.

Sonntag, 15. April 2012

35. Spieltag: SV Sandhausen - VfB Stuttgart II 14.04.12 | 1:0

Noch zehn Minuten nach Abpfiff wurde der Sieg gegen die Amateure des VfB Stuttgart (1:0) von Mannschaft und Anhang frenetisch gefeiert. Nicht etwa, wegen des Sieges selbst, sondern weil der SV Sandhausen durch den Heimerfolg drei Spieltage vor Schluss drei Punkte vor Aalen und acht Punkte vor Chemnitz in der Tabelle liegt. Nach diesem knappen Erfolg, der durch ein Eigentor entschieden wurde, waren sich alle sicher: Das war der entscheidende Schritt zum Aufstieg in die 2. Bundesliga, denn aus den drei verbleibenden Partien müssen die Sandhäuser gerade einmal einen Punkt holen, dann ist ihnen der Aufstiegsplatz nicht mehr zu nehmen. Dass dies gelingt, daran zweifelt niemand mehr im 14.500-Einwohner-Dorf und so schallte der bekannte Fangesang "Nie mehr 3. Liga", gesungen von Mannschaft und Fans, durch das Hardtwaldstadion. Selbst der eifrige RNZ-Sportredakteur Wolfgang Brück wurde so mehrere Male von den Spielern abgewiesen, weil diese einfach nur den Moment genießen wollten. Frühlingsgefühle in Sandhausen.


Vor dem Spiel:


Der SV Sandhausen wollte im Baden-Würtemberg-Derby unbedingt drei Punkte holen, denn das Motto dieser Saison lautete bis dato: Zu Hause hui, Auswärts pfui. Das hatte man auch unter der Woche in Saarbrücken gesehen, als die Mannschaft den Saarländern gnadenlos unterlegen war. Da nach den Amateuren des VfB nur noch die starken Heidenheimer an den Hardtwald kommen und man davor nach Münster und nach Osnabrück fahren muss, wäre alles andere als eine Niederlage nicht nur eine große Enttäuschung, sondern könnte der entscheidende Auslöser dafür sein, dass der SVS doch noch auf einen dritten oder vierten Platz verdrängt wird. So fragten sich viele Fans im Vorfeld der Partie, wie die Mannschaft die nur vier Tage zurückliegende Auswärtsniederlage verkraftet hatte.

Zwei Änderungen nahm Gerd Dais in seiner Aufstellung vor. Der wiedergenesene und schmerzlich vermisste Abwehrrecke Daniel Schulz rückte wieder für den gegen Saarbrücken katastrophal spielenden Ole Kittner in die Innenverteidigung. Aykut Öztürk wurde in Saarbrücken nach der Halbzeit eingewechselt, überzeugte sehr und schoss das Anschlusstor. So gab ihm Dais diesmal von Beginn an die Chance sich zu beweisen. Für Öztürk musste Nico Klotz auf der Bank Platz nehmen.

Für die Stuttgarter ging es in dieser Partie um nichts mehr, weder nach oben, noch nach unten ist in den restlichen Partien noch etwas möglich. Allerdings haben die Schwaben ihre letzten drei Partien allesamt gewonnen und einige der jungen Akteure drängen ja auch in den Bundesligakader und wollen in der dritten Liga zeigen was sie können.

Zum Spiel:


Das Spiel begann und Sandhausen war, im Vergleich zur Leistung in Saarbrücken, nicht wiederzuerkennen. Die Gastgeber spielten engagiert nach vorne und drängten von der ersten Minute an auf einen Treffer. Das Spiel verlagerte sich nahezu komplett in die Hälfte der Stuttgarter, die sich von Anfang an dazu gezwungen sahen, sie nur noch auf das Verteidigen zu reduzieren, da bei den Sandhäusern ein enormer Wille von Anfang an da war. Die Mannschaft hatte sich wohl an diesem Tag vorgenommen, dass sie nicht erst in der zweiten Halbzeit anfangen wollten zu spielen, wie es in den letzten Spielen der Fall war.
Die Hausherren hatten so in der erste Halbzeit sehr viele Chancen. Doch Öztürk (zweimal), Ulm, Schauerte, Danneberg, Schulz und Löning fehlte die letzte Präzision bzw. auch die letzten Konsequenz im Abschluss. Aykut Öztürk war bis dahin eine echte Bereicherung für das Spiel, zwar merkte man, dass er gegen Ende der ersten 45 Minuten etwas auf die Bremse treten musste, aber wen wundert das bei jemandem, der so wenig Spielpraxis bekommt.
So ging es torlos in die Pause, obwohl der SVS den Stuttgartern haushoch überlegen war, aber einfach seine Chancen nicht genutzt hat. Trotzdem: Die 4490 Zuschauer, unter denen sich der ehemalige Baden-Würtembergische Ministerpräsident Günther Oettinger befand, sahen ein schnelles und chancenreiches Spiel, das einzige was bis dato fehlte, waren die Tore. Spielerischer Höhepunkt der ersten Hälfte war wohl der Pass per Hacke von Tim Danneberg auf Julian Schauerte, da hat sich wohl der ein oder andere Erstbesucher am Hardtwald gewundert, was Drittligaspieler so alles können.


Die zweite Hälfte begann mit einer Aktion, die man im gesamten Spiel noch nicht gesehen hatte: Der VfB Stuttgart II hatte in der 48. Minute seinen ersten Schuss aufs Tor der Hausherren, der Ball ging jedoch ans Außennetz, weil er aus einem zu spitzen Winkel kam. Es war also eher eine Verzweiflungstat. Danach nahm alles wieder seinen gewohnten Gang auf. Sandhausen ackerte und wollte das Tor erzielen. Nach einem Freistoß von David Ulm brachte Daniel Schulz nicht genügend Druck hinter den Ball und setzte ihn leicht neben das Tor. Auch Danneberg war mit seinem Distanzschuss nicht erfolgreich. Dann war Schluss für den eifrigen Aykut Öztürk. Für ihn kam Danny Blum ins Spiel.
Nur noch Sandhausen spielte. Kurz darauf hatte Marco Pischorn eine Doppelchance, doch das 7. Saisontor gelang dem Innenverteidiger des SVS gegen seinen ehemaligen Verein heute nicht. Auch David Ulms Distanzschuss geht in der Folge über das Tor.
Doch dann ist es soweit: Tim Danneberg eroberte sich am Mittelkreis den Ball und rannte zielstrebig in Richtung des Strafraums der Gäste, auf der linken Seite lief Frank Löning mit. Als Danneberg merkte, dass er von zwei Gegenspielern bedrängt wurde und dass Löning mitgelaufen war, wollte er, nach eigener Aussage im Interview nach dem Spiel, den Ball durch die Schnittstelle auf Löning spielen, doch der Pass kam nicht durch. Stattdessen prallte der Ball vom Schienbein des Stuttgarters Geyer ab und flog in hohem Bogen, unhaltbar für VfB-Torwart Weis ins Tor. Das lang ersehnte und hochverdiente Führungstor für den SV Sandhausen. Nun stand das ganze Stadion und feierte die Schwarz-Weißen auf dem Platz, die ihrem Ziel ganz nahe waren.
Am Ende hatte Stuttgart nochmal eine Riesenchance zum Ausgleich, doch Janzer vergab aus ausichtsreicher Position. Als der Schiedsrichter Rene Rohde das Spiel beendete wurden die 4450 Hände in die Höhe gerissen und ein Jubelsturm brach los.

Kommentar:


Ein hochverdienter, aber knapper Sieg für unseren SVS. Mein Gott war das Spiel spannend, ich hatte schon gedacht, dass unsere Jungs es an diesem Tag nicht mehr schaffen würden, das Siegtor zu erzielen. Dass der Mannschaft nach so vielen Chancen ein Eigentor zum Sieg verhilft sollte nicht im Geringsten stören. Das ist einfach nunmal das Glück eines Aufsteigers. Bemerkenswert fande ich, dass die Mannschaft nach der Enttäuschung in Saarbrücken, die nur vier Tage zurücklag, so eine herausragende Leistung auf den Platz gebracht hat.
Der Aufstieg ist nun so gut wie geschafft, auch weil die Konkurrenz mal wieder gepatzt hat. Sowohl Aalen (0:2 in Babelsberg) und Chemnitz (1:1 gegen Wiesbaden), als auch Heidenheim und Burghausen (1:1 direktes Duell) ließen Punkte liegen.
Am nächsten Samstag sollten alle Sandhausen-Fans nach Münster fahren und ihre Mannschaft gebührend feiern, denn da kann diese dann endgültig alles klar machen, so dass sie auch rechnerisch nicht mehr einzuholen ist.

Trotz all der Freude habe ich auch noch einen negativen Punkt, den ich thematisieren wollte. Gerüchten zufolge möchten die Verantwortlichen des SVS den auslaufenden Vertrag von Roberto Pinto nicht verlängern. Es wäre schade wenn Pinto, wie damals Alf Mintzel, einfach "abgeschoben" werden würde, nach allem, was er in den letzten 5 Jahren für den SV Sandhausen alles geleistet hat. In den nächsten Spielen wird ein Spruchband im Block hochgehalten, auf dem sich für den Verbleib von Roberto Pinto eingesetzt wird.




SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer - Pinto (86. Kittner), Danneberg, Ulm (81. Glibo), Öztürk (57. Blum) - Löning
VfB Stuttgart II: Weis - Vecchione (83. Röcker), Rüdiger, Geyer, Enderle - Khedira, Rathgeb - Riemann, Holzhauser, Janzer - Benyamina (67. Hemlein)
Gelbe Karten: Danneberg - Holzhauser, Riemann, Rathgeb
Tor: 1:0 Geyer (73. Eigentor)
Zuschauer: 4490
Schiedsrichter: Rohde (Rostock)

Donnerstag, 12. April 2012

34. Spieltag: 1. FC Saarbrücken - SV Sandhausen 10.04.12 | 2:1


Niederlage in Saarbrücken - der SV Sandhausen muss einen herben Rückschlag im Kampf um den Aufstieg hinnehmen. Die Sandhäuser verloren im Ludwigspark gegen frech aufspielende Saarbrücker mit 2:1. Vor allem in der ersten Halbzeit spielten die Mannen von Trainer Gerd Dais mehr als unterirdisch und leisteten sich nicht nur bei den Gegentoren kapitale Fehler in der Defensive. Wurden in Abwesenheit von Daniel Schulz Marco Pischorn und Ole Kittner noch für ihre Harmonie im Spiel gegen Bremen gelobt, wussten sie gegen Saarbrücken auf ganzer Linie zu enttäuschen. In der zweiten Halbzeit sorgte dann der eingewechselte Aykut Öztürk, wie schon gegen Heidenheim, für das Anschlusstor. Dies führte zwar zu der erhofften Leistungssteigerung der Gäste, die Drangphase der Sandhäuser war nach 20 Minuten aber auch wieder vorbei und führte nicht zu einem weiteren Tor. Auch Gerd Dais war mehr als angesäuert über das Auftreten der Mannschaft und sprach das aus, was alle dachten: "Wenn man erneut die erste Spielhälfte verschläft, kann man in einem Auswärtsspiel der dritten Liga nur schwerlich bestehen".
Der SVS hatte jedoch Glück im Unglück: Zwar gewann der VfR Aalen (4:1 gegen Jena) und ist nun wieder punktgleich mit den Kurpfälzern, jedoch verlor der Chemnitzer FC am Mittwoch zum ersten Mal seit 17 Spielen wieder (1:3 in Bielefeld). Die Ostdeutschen hatte zur Halbzeit noch mit einem Tor geführt, ehe die Arminia groß aufdrehte und mit drei Toren das Spiel für sich entschied. So haben die Sandhäuser vier Spiele vor Ende der Saison weiterhin sechs Punkte Abstand zum Dritten aus Chemnitz.


Vor dem Spiel:


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen

Was sich schon unter der Woche angekündigt hatte, wurde klar: Daniel Schulz war, wie schon gegen Bremen, nicht einsatzbereit, so dass er auch in diesem Spiel wieder durch Ole Kittner vertreten wurde.


Zum Spiel:


Es regnete in Strömen im Saarbrücker Ludwigspark und, wie die Vergangenheit zeigte, liegt dem SVS das "Fritz-Walter-Wetter" eigentlich nicht. Nichtsdestotrotz waren die 250 Mitgereisten Sandhäuser Fans fest davon überzeugt, dass ihre Mannschaft die wichtigen drei Punkte einfahren würde. Dass Glauben und Überzeugung auch bitter enttäuscht werden können, zeigte sich nach 14 Minuten. Der Linksaußen der Saarbrücker, Marius Laux, verwertete dankend den Ball von Stiefler, dessen Pass die komplette SVS-Defensive aushebelte und vor allem Ole Kittner schlecht aussehen ließ.
Es spielte nur noch eine Mannschaft und das war der FC Saarbrücken, Sandhausen kam kaum noch aus der eigenen Hälfte heraus. Die Saarländer hatten eine Vielzahl an hochkarätigen Chancen und hätten eigentlich schon früh das zweite Tor erzielen müssen. Dies folgte dann drei Minuten vor der Halbzeitpause. Wieder schlief die Abwehr des SVS, so dass die Saarbrücker zu zweit vor dem nur noch mit Daniel Ischdonat besetzten Tor waren und Stiefler dem Torwart der Gäste keine Chance ließ.
Die einzige nennenswerte Chance seitens des SVS ereignete sich zwei Minuten vor dem 2:0. FCS-Keeper Marina konnte den Schuss von Frank Löning jedoch abwehren.
So führten die Saarbrücker zur Halbzeit hochverdient mit zwei Toren und hätten eigentlich schon in der ersten Hälfte für die endgültige Entscheidung sorgen können.


Nach der Pause hämmerte 1:0-Schütze Marius Laux nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff den Ball an den Pfosten, fast im Gegenzug dazu der Konter durch die Sandhäuser. Saarbrücken stand eigentlich gut in der Defensive, doch der kurz zuvor eingewechselte Aykut Öztürk sorgte mit seinem Sonntagsschuss für den Anschlusstreffer. Es war der zweite Saisontreffer für den Stürmer, der im Sommer von Carl Zeiss Jena gekommen war und nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinausgekommen ist. Seinen ersten Treffer für den SVS schoss er kurz vor der Winterpause in der Voith-Arena in Heidenheim - auch damals zum Anschlusstreffer (2:1 endete die Partie in Heidenheim).
 Die Sandhäuser waren nach dem Treffer nun endlich ein bisschen aus ihrere Lethargie erwacht und drängten jetzt auf den zweiten Treffer. Die Abwehr der Hausherren stand aber sicher, so dass es wenig Durchkommen für die Schwarz-Weißen gab. Für den FCS ergaben sich durch das offensive Stellungsspiel der Sandhäuser immer wieder Kontermöglichkeiten, die jedoch nicht konsquent genutzt wurden. Die Drangphase der Sandhäuser ebte nach ca. 20 Minuten wieder ab, so dass die Saarbrücker die Partie bis zum Ende im Griff hatten. Die beste Möglichkeit für Sandhausen hatte Jan Fießer nach etwas mehr als einer Stunde, Marina war jedoch zur Stelle. Auch die Einwechslungen von Grimaldi und Dorn brachten, wie schon die letzten Male, als diese Variante mit drei Stürmern erprobt wurde, keinen Schwung mehr ins Offensivspiel.
So blieb es beim verdienten 2:1-Heimerfolg für den FC Saarbrücken, da der Spitzenreiter aus Sandhausen, vor allem in der ersten Hälfte, komplett enttäuschte.
Trotzdem hat der SV Sandhausen weiterhin eine sehr gute Ausgangssituation, weil Regensburg (1:3 gegen Offenbach), Heidenheim (0:2 gegen Erfurt) und Chemnitz (1:3 gegen Bielefeld) allesamt ebenfalls verloren.

Kommentar:


Eine wirklich schlechte Leistung unserer Mannschaft. Die erste Halbzeit kann man mit der in Erfurt vergleichen, denn wie Erfurt vor ein paar Wochen, war uns Saarbrücken in allen Belangen überlegen. Doch scheinbar ist der Fußballgott auf unserer Seite. Die Chemnitzer, die 16 Spiele zuvor ohne Niederlage geblieben waren, verlieren gegen ein Arminia Bielefeld, das drei Tage zuvor noch in Unterhaching mit 0:5 unterging. Ein Sieg gegen Stuttgart am Samstag ist wichtiger denn je. Die Mannschaft braucht nun auch die Unterstützung der Fans, denn die enttäuschende Niederlage lässt sich in vier Tagen sicherlich nicht so leicht aus den Köpfen löschen.




1.FC Saarbrücken: Marina; Forkel, Kruse, Marc Lerandy; Strath, Eggert; Stiefler (86. Fuchs), Sökler (77. Kohler), Laux; Würtz (92. Özbekl).
SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Kittner, Kandziora; Fiesser; Pinto (46. Öztürk), Danneberg (74. Grimaldi), Ulm (62. Dorn) Klotz; Löning;
Gelbe Karten: Kruse, Laux - Grimaldi, Ischdonat.
Tore: 1:0 (14.) Laux, 2:0 (42.) Stiefler, 2:1 (52.) Öztürk. 
Zuschauer: 3.220
Schiedsrichter: Arno Blos (Deizisau).

Montag, 9. April 2012

Vorbericht: 1. FC Saarbrücken - SV Sandhausen

Nach der souverän gelösten Pflichtaufgabe am vergangenen Wochenende gegen Bremen II (2:0) dachte Trainer Gerd Dais gleich wieder an das nächste Spiel: "Jetzt gilt es, die gute Ausgangsposition in Saarbrücken zu festigen".
Schon am Dienstag um 19 Uhr wird das Spiel im Ludwigspark, in Saarbrücken angepfiffen und somit der Endspurt um die Aufstiegsplätze mit der Englischen Woche eingeläutet.


Die "gute Ausgangssituation" der Sandhäuser ist nicht nur gut, sondern die beste. Der SVS thront weiter an der Tabellenspitze und hat seinen Vorsprung auf die Verfolger aus Aalen, Chemnitz, Heidenheim und Regensburg, die allesamt Punkte liegen ließen, nochmal vergrößert. So könnte es die entscheidende Woche, die Woche des SV Sandhausen werden. Mit zwei möglichen Siegen am Dienstag in Saarbrücken und am Samstag gegen Stuttgart II, könnte den Kurpfälzern der Aufstieg schon nicht mehr zu nehmen sein.


Das ist jedoch leichter gesagt als getan. Die Saarländer aus Saarbrücken haben eine grandiose Vorrunde gespielt, hatten zwischenzeitlich die Tabellenführung inne und lagen zur "Halbzeit" der Saison auf dem Relegationsplatz zu Liga 2. Nach der Winterpause gab es dann den Einbruch, wodurch der Traditionsverein, der schon zweimal in seiner Geschichte Deutscher Vizemeister wurde (1942/43 und 1951/52), bis auf den 11. Tabellenplatz der 3. Liga abrutschte.
Die Mannschaft von Trainer Jürgen Luginger hat sich jedoch wieder gefangen, sie gewann gegen die Spitzenteams aus Aalen (4:2) und Regensburg (1:0), holte außerdem einen Punkt in Erfurt (1:1) und gegen Burghausen (0:0).
Mit dem SV Sandhausen kommt nun die nächste Spitzenmannschaft in den Ludwigspark und die Saarländer wollen natürlich an die Leistungen der letzten Wochen anknüpfen. An der Leistungssteigerung ist vor allem einer maßgeblich beteiligt: Marcel Ziemer. Der 26-jährige gebürtige Wormser hatte sich im Oktober des letzten Jahres einen Muskelfaserriss zugezogen und musste so über einen Monat pausieren. Danach fand der Mittelstürmer nur langsam zu alter Stärke zurück. Vor ca. einem Monat schoss er dann aber den VfR Aalen fast im Alleingang mit seinen drei Toren ab und sorgte so, nach 8 sieglosen Spielen, wieder für ein Erfolgserlebnis. Auch gegen Bielefeld (2:4) schoss er ein Tor und gegen Wiesbaden (2:3) konnte man zumindest ein Assist verzeichnen.
Saarbücken kann man jedoch nicht allein auf Marcel Ziemer reduzieren, denn zwar hat der im Sommer von Wiesbaden gekommene Stürmer schon 10 Saisontore erzielt, jedoch wird die starke Offensive der Saarländer durch Linksaußen Marius Laux (9 Tore) und den zweiten Stürmer Johannes Wurtz (8 Tore) komplettiert. Auch der Ex-Sandhäuser Stephan Sieger bringt trotz seiner 32 Jahre noch immer beachtliche Leistungen auf den Platz.
Bisher gab es zwischen dem FC Saarbrücken und dem SV Sandhausen drei Spiele. In Sandhausen verlor Saarbrücken einmal und spielte einmal Remis. Zu Hause gewann man letzte Saison jedoch mit 3:1 gegen die Badener.


Es wird im Ludwigspark also die erwartete schwere Aufgabe, zumal der Einsatz von Daniel Schulz sehr fraglich ist. Der Innenverteidiger musste wegen muskulären Problemen bereits gegen Bremen passen. Darüber macht sich Gerd Dais aber offensichtlich keine Gedanken: "Sollte er nicht spielen können, wird sich gegenüber Bremen nicht viel ändern und Ole Kittner, der gut gespielt hat, wird Schulz dann erneut vertreten".


Es ist also alles angerichtet. Ungefähr 200 Schlachtenbummler aus Sandhausen werden laut Fanbetreuer Stefan Allgeier in Saarbrücken sein, um ihr Team zu unterstützen, damit der Traum vom Aufstieg ins Unterhaus der Bundesliga Wirklichkeit wird. Es könnte die Woche des kleinen SV Sandhausen werden ..



Sonntag, 8. April 2012

33. Spieltag: SV Sandhausen - SV Werder Bremen II 07.04.12 | 2:0

Pflichtaufgabe gelöst, Tabellenführung gefestigt - der SV Sandhausen gewinnt dank einer souveränen zweiten Spielhälfte gegen einen über weite Strecken munter mitspielenden Tabellenletzten mit 2:0. Gerd Dais hatte im Vorfeld ungewöhnlich offensiv angekündigt, dass alles andere als ein Erfolg gegen die Bremer Amateure eine Enttäuschung wäre. Der Druck war den Akteuren zu Beginn auch deutlich anzumerken, oftmals agierten sie vor dem Tor zu überhastet und nervös, so dass sie sich zwar gute Chancen erspielten, diese aber nicht nutzen konnte. Erst in der zweiten Halbzeit erlöste Marco Pischorn die Zuschauer am Hardtwald, indem er nach einer Standartsituation per Kopf für die Führung der Hausherren sorgte. In der Folge drängten die Sandhäuser auf das zweite Tor, das nach mehreren verpassten Möglichkeiten in der 72. Minute fiel: David Ulm verwandelte einen Foulelfmeter souverän zum 2:0-Endstand.
Der SV Sandhausen liegt fünf Spieltage vor Schluss drei Punkte vor dem VFR Aalen und sechs Punkte vor dem Dritten aus Chemnitz. Sowohl Aalen (0:0 in Oberhausen) und Chemnitz (0:0 gegen Darmstadt), als auch Heidenheim und Regensburg (0:0 direktes Duell) ließen an diesem Wochenende Punkte liegen, so dass der Sieg gegen den Tabellenletzten Gold wert ist.

Vor dem Spiel:


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen

Im Vergleich zum letzten Spiel in Burghausen hatte Gerd Dais eine Änderung in seiner Startaufstellung vorgenommen. Wie sich schon unter der Woche abgezeichnet hatte, konnte Daniel Schulz verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden, so dass für ihn Ole Kittner in die Innenverteidigung rückte.

Zum Spiel:


Schon von Beginn an war zu erkennen, dass in diesem Spiel der Erste gegen den Letzten spielte, denn der SVS blies sofort zum Angriff. Vom Tabellenletzten aus Bremen war überhaupt nichts zu sehen. Fünf Minuten vor der Pause hätte es aber einen Elfmeter für die Norddeutschen geben müssen, als Marco Pischorn zwar unabsichtlich den Ball mit der Hand berührte, dies jedoch als aktive Bewegung einzustufen war, so dass Schiedsrichter Tim Sönder eigentlich in seine Pfeife hätte blasen müssen.
Fast alle Sandhäuser Angriffe wurden, wie schon gegen Burghausen, durch Roberto Pinto eingeleitet. So hatten die Sandhäuser mehrfach die Möglichkeit durch Ulm, Fießer und Kandziora in Führung zu gehen, sie ließen jedoch die nötige Konsequenz im Abschluss vermissen.
Auch Frank Löning war sehr bemüht und hatte die beste Chance der ersten Halbzeit, als er nach einer Flanke von Roberto Pinto frei zum Kopfball kam, diesen jedoch völlig unplatziert in die Arme von Gäste-Torhüter Vander spielte.

Nach der Pause das gewohnte Bild. Der SV Sandhausen tat sich schwer gegen den Tabellenletzten, spielte zwar seine Chancen gut heraus, die Ausbeute war aber gleich 0. Dann gab es jedoch einen ruhenden Ball und mittlerweile weiß die gesamte Liga, dass die Sandhäuser da jemanden in der Innenverteidigung haben, der bei diesen ruhenden Bällen mit nach vorne kommt und für ganz viel Gefahr sorgt. So kam der von David Ulm getretene Freistoß auf den Kopf von Marco Pischorn, der sich diese Chance nicht nehmen ließ und die lang ersehnte Führung für die Hausherren erzielte.
Das Führungstor beflügelte die Mannen von Trainer Gerd Dais, die in der Folge auf das zweite Tor drängten und immer gefährlicher wurden. Auch durch die Hereinnahme von Danny Blum, der für Nico Klotz kam (61.), wurde das Sandhäuser Spiel noch einmal schneller gemacht. Die Bremer machten nach etwas mehr als einer Stunde dann auch mal wieder durch eine Gelegenheit auf sich aufmerksam, ansonsten hatte der SVS die Partie aber komplett unter Kontrolle.
Als noch 20 Minuten zu spielen waren und sich die Zuschauer einig waren, dass das Tor nicht mehr lange auf sich warten lassen würde, bei dem Tempo, das der SVS vorlegte, wurde Tim Danneberg im Strafraum der Bremer zu Fall gebracht. Der Referee gab den Elfmeter und David Ulm sorgte so für die Entscheidung, indem er den Strafstoß souverän verwandelte.
In der Schlussphase kam dann noch Regis Dorn für Frank Löning und David Ulm hätte beinahe das 3:0 erzielt, jedoch zeigte Vander im Bremer Tor seine beste Leistung an diesem Tag und parierte den Schuss.
Es blieb beim 2:0-Erfolg für den SV Sandhausen, für den an diesem Wochenende alles nach Plan lief. Alle vier Verfolger ließen Punkte liegen.

Kommentar:


Ein ganz wichtiger Sieg! Gerade solche Spiele, bei denen immer alle einen klaren, eindeutigen Sieg erwarten, sind für die Mannschaft besonders schwer. Das hat man ihnen auch deutlich angemerkt, oftmals hatte ich das Gefühl, dass man im Abschluss zu viel wollte, nur so kann ich mir die zum Teil katastrophalen Torversuche  in Halbzeit 1 erklären. Beste Spieler an diesem Tag waren für mich eindeutig Roberto Pinto und David Ulm. Über Pinto wurde so gut wie jede gefährliche Möglichkeit eingeleitet, auch im Spiel gegen Burghausen war das schon so. Der Routinier hat nach seiner Verletzungspause und dem anschließenden Formtief endlich wieder Anschluss gefunden und spielt wieder alles in Grund und Boden. Ulm hat das wichtige 2:0 erzielt und war auch an der Großzahl der Offensivaktionen beteiligt

 Fünf Spieltage vor Schluss hat der SVS eine Ausgangssituation, die man nicht einmal in seinen kühnsten Träumen erwartet hätte, so liegt man drei (2.), sechs (3.), bzw. acht (4.) Punkte vor der Konkurrenz. Trotzdem darf man jetzt nicht nachlassen bis alles in trockenen Tüchern ist, ein gutes Ergebnis in Saarbrücken wäre ein nächster Schritt in Richtung 2. Bundesliga.



SV Sandhausen: Ischdonat; Schauerte, Pischorn, Kittner, Kandziora; Fießer; Pinto, Ulm (83. Blacha), Danneberg, Klotz (63. Blum); Löning (76. Dorn).
SV Werder Bremen: Vander; Stevanovic (50. Schmude), Schoppenhauer, Stallbaum, Hyde; Henze, Grashoff; Nagel, Schön, Wegner; Avdic.
Gelbe Karte: Ulm, Danneberg, Fießer - Henze
Tore: 1:0 (53.) Pischorn, 2:0 (72./FE) Ulm. 
Zuschauer: 2.810.
Schiedsrichter: Tim Sönder (Kiel),  

Freitag, 6. April 2012

Vorbericht: SV Sandhausen - SV Werder Bremen II

Am vergangenen Samstag spielten die Sandhäuser in Burghausen und hätten mit etwas mehr Cleverness vor dem Tor den eigentlich verdienten Sieg auch einfahren können. Da dem nicht so war, galt es die Trauer um die zwei verlorenen Punkte schnellstmöglich abzustellen und sich voll und ganz auf das anstehende Heimspiel gegen die Amateure des SV Werder Bremen zu fokussieren.
Der Tabellenführer aus Sandhausen möchte unbedingt drei Punkte an diesem Samstag gegen den Tabellenletzten einfahren und so erklärt Trainer Gerd Dais den Heimerfolg zur Pflicht: "Wir beteiligen uns nicht an Hochrechnungen, denken von Spiel zu Spiel und deshalb kann ich feststellen, dass ein Sieg am Samstag Pflicht ist, um unsere gute Ausgangsposition zu festigen".


Nicht nur der Trainer erwartet einen Heimsieg, sondern auch das komplette Umfeld. Dennoch sollten die Amateure aus dem Norden nicht unterschätzt werden. Es ist keine drei Wochen her, als der FC Heidenheim in Bremen mit 1:0 führte und das Spiel langsam austrudeln ließ, da man glaubte, dass von Werder nichts mehr kommen würde. Da hatte man sich aber schwer getäuscht. Die Bremer drehten die Partie in der Nachspielzeit mit zwei Toren, so dass der FCH den sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand geben musste. Man ist beim SVS also gewarnt und erwartet zwar den Sieg, aber trotzdem kein leichtes Spiel gegen den Tabellenletzten.


Bezüglich der Personalien steht hinter dem Einsatz von Daniel Schulz und Jan Fießer jeweils ein Fragezeichen. Falls einer der beiden ausfallen würde, gäbe es jedoch genug Alternativen, denn außer Sören Halfar und Kristjan Glibo, der nach seiner Verletzungspause erst wieder mit dem Lauftraining begonnen hat, stehen alle Spieler zur Verfügung.


Beim SV Werder Bremen II ist die Saison so gut wie gelaufen. Die zweite Mannschaft des Bundesligisten liegt abgeschlagen auf dem 20. und letzten Rang der dritten Liga, mit einem satten Rückstand von 14 Punkten auf den ersten Nichtabstiegsplatz und hat in den letzten 17 Spielen nur einmal gewonnen. Dass das rettende Ufer bei sechs verbleibenden Partien noch erreichbar ist, glaubt nicht einmal der kühnste Optimist. Trotzdem darf man als Gegner nicht erwarten, dass sich diese jungen Spieler aufgeben und die drei Punkte dem Gegner freiwillig überlassen, immerhin geht es für die Jungspunde darum, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen. An Motivation frech aufzuspielen, auch gegen übermächtige Gegner, mangelt es also freilich nicht. Gerade die Offensivabteilung hat immer mal wieder überraschende Glanzmomente, wo das Talent dieser jungen Spieler zum Vorschein kommt, was, wie schon erwähnt, der FC Heidenheim bereits zu spüren bekommen hat.


Bei einer Niederlage des SV Sandhausen könnte Aalen vorbeiziehen und Chemnitz bis auf einen Punkt heranrücken. Mit Spannung darf ebenfalls das Duell zwischen Heidenheim und Regensburg erwartet werden, denn der Verlierer dieses Spiels hat sehr schlechte Karten nochmal ins Rennen um den Aufstieg einzugreifen.

Dienstag, 3. April 2012

32. Spieltag: SV Wacker Burghausen - SV Sandhausen 31.03.12 | 0:0

Punkteteilung in Burghausen - der SV Sandhausen kommt trotz spielerischen Dominanz und einer Vielzahl an hochkarätigen Chancen nicht über ein 0:0-Unentschieden gegen, über weite Strecken, harmlose Burghauser hinaus. Vor allem in der zweiten Hälfte waren die Kurpfälzer die deutlich stärkere Mannschaft und hätten bei konsequenter Nutzung der herausgespielten Chancen als Sieger vom Platz gehen können. Nichtsdestotrotz darf man mit einem Punkt in der Stadt mit der größten Burganlage Europas zufrieden sein, immerhin war Burghausen im Vorfeld des 32. Spieltags noch Tabellenvierter und in aussichtsreicher Position zu den Aufstiegsrängen gelegen. Außerdem hat man in dieser Saison als einziges Team der 3. Liga noch nicht zu Hause verloren.
Im zweiten Topspiel des Spieltags verlor der VfR Aalen in der Scholz-Arena gegen den Chemnitzer FC mit 0:2, so dass die Ostdeutschen nicht nur seit 15 Spielen ungeschlagen sind und den 5. Sieg in Folge einfuhren, sondern auch immer näher an das Spitzenduo heranrücken. Der SVS hat nur noch vier, der VfR Aalen nur noch drei Punkte Vorsprung auf Chemnitz. Auch Heidenheim und Regensburg konnten drei Punkte einfahren und wollen nochmal um den Relegationsplatz mitreden. Die verbleibenden sechs Spieltage werden also an Spannung nicht zu überbieten sein.

Vor dem Spiel:


Die Mannen von Gerd Dais zogen nach dem Heimerfolg gegen Babelsberg (4:0) wieder an Aalen in der Tabelle vorbei und reisten mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführer ins über 400 Kilometer entfernte Burghausen. Man war gewillt in Burghausen endlich auch mal gegen eine Spitzenmannschaft zu gewinnen. Zuletzt hatte man gegen Aalen (0:2) und Chemnitz (0:3) verloren und auch gegen Regensburg nur Unentschieden (1:1) gespielt. Dais forderte an diesem Spieltag, dass endlich mal "Big-Points" eingefahren werden sollten.

Das dies nicht ganz einfach werden würde sagte schon die Statistik. Der SV Wacker hatte in der gesamten Saison noch nicht zu Hause verloren; sechs Siege und neun Unentschieden stehen den Bayern zu Buche. Die Burghauser halten einen weiteren Ligarekord: Sie sind die Remis-Könige. Schon 15-mal gab es für Burghausen eine Punkteteilung in dieser Saison. Dazu kam, dass die Mannschaft von Trainer Reinhard Stumpf die womöglich letzte Chance im Kampf um den Aufstieg unbedingt nutzen wollte, denn bei einem Sieg wäre man wieder ganz oben mit dabei. Es war also ein "6-Punkte-Spiel" für beide Mannschaften.

©Vorort.de
Gerd Dais vertraute den gleichen Spielern, die am vergangenen Samstag gegen Babelsberg so furios aufgespielt hatten. Für Phillip Kühn stand jedoch wieder Routinier Daniel Ischdonat zwischen den Pfosten, der gegen Babelsberg noch verletzungsbedingt passen musste.


Zum Spiel:


Ein eisiger Westwind bließ durch die Wacker-Arena, Leidtragende waren vor allem die ca. 50 mitgereisten Sandhäuser Fans, die beinahe, so schien es, von ihrer Stehplatztribüne geweht wurden.
Die Spieler des SVS ließen sich zunächst nicht so sehr vom Wind beeindrucken. Die Gäste nahmen sofort das Heft in die Hand und übten Druck nach vorne aus. So war man in der Anfangsviertelstunde die aktivere Mannschaft, verpasste es jedoch die Hereingaben und Eckbälle, meist von Roberto Pinto, gefährlich aufs Tor zu bringen.
Nach 15 Minuten wachten dann auch mal die Burghauser auf. So zeigte der wiedergenesene Daniel Ischdonat, warum er mit seinen 35 Jahren immernoch zu den besten Torhütern der 3. Liga gehört, indem er den strammen Schuss von Wacker-Spieler Holz abwehrte.
Nur eine Minute nach dieser ersten Chance, folgte sogleich die zweite. Der Ex-Sandhäuser Eberlein flankte in den Strafraum des SVS, wo Top-Torjäger Glasner den Ball per Kopf im Tor der Gäste versenkte. Schiedsrichter Martin Petersen hatte jedoch zuvor in seine Pfeife geblasen. Er hatte gesehen, dass Daniel Ischdonat von Nicky Adler im Fünfmeterraum behindert wurde und gab den Treffer nicht.
Der SVS antwortete über Pinto, dessen Hereingabe fand jedoch nicht den einschussbereiten Nico Klotz, da Wacker-Innenverteidiger Burkhard noch eine Fußspitze an den Ball bekommt.
Die Partie verflachte in der Folge zunehmend, die einzig erwähnenswerte Chance aus Hälfte 1 gab es nach über einer halben Stunde, wieder durch den starken Pinto initiiert. Doch auch dieses Mal konnte aus dessen Hereingabe kein Profit geschlagen werden, Lönings Volley stieg über das Tor und war so ungefährlich für die Burghauser.
Die Sandhäuser waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, konnten jedoch keine ihrer vier Chancen  zu einem Tor nutzen.


©vorort.de
Auch in der zweiten Hälfte hatten die Gäste mehr vom Spiel, doch Chancen waren, wie schon in Durchgang 1, Mangelware auf beiden Seiten. Zwar hatte man zwei Chancen durch Klotz und Ulm, jedoch können diese eigentlich nicht als solche betitelt werden, da Klotz' Schuss in die Wolken entflog und Ulms Versuch aus so einem spitzen Winkel geschossen wurde, dass Wacker-Schlussmann Vollath den Ball einfach aufnehmen konnte.
Etwas mehr als eine Stunde waren gespielt, als Gerd Dais reagierte und Danny Blum für Nico Klotz ins Spiel brachte. Nur wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme hatte Blum die Riesenmöglichkeit zu Führung, nachdem Ulm einen schönen Pass durch die Schnittstelle in den freien Raum gespielt hatte. Vollath war jedoch zur Stelle und konnte den Ball, der ins lange Eck gehen sollte, abwehren.
Auch bei der nächsten Chance fehlte die nötige Konsequenz im Abschluss. Pinto spielte auf den heranrauschenden Blum, der auf Löning zurücklegte. In Lönings Schuss warfen sich jedoch gleich zwei Burghauser, so dass es weiterhin beim 0:0 blieb.
Von Burghausen nun nichts mehr zu sehen, der SVS in dieser Phase drückend überlegen, vor allem der agile Pinto brachte den Ball immer wieder in den Strafraum der Bayern. Doch es half nichts. Am Ende trennen sich Burghausen und Sandhausen mit 0:0, wobei die Badener an diesem Tag zwei Punkte verschenkt haben.

Kommentar:


Schade, als ich dann nach dem Spiel noch sah, dass neben Chemnitz, auch Heidenheim und Regensburg ihre Aufgaben gelöst hatten, hab ich mich doch sehr geärgert, dass unsere Jungs ihre Chancen an diesem Tag nicht genutzt haben. So waren wir eigentlich über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft und hätten bei einem Schritt mehr, oder einem präziser geschossenen Abschluss als Sieger vom Platz gehen können. Nichtsdestotrotz kann man auch mit diesem Punkt leben, denn Burghausen hat ja bekanntlich noch nicht zu Hause verloren.
Es sind jetzt noch sechs Spiele bis zum Saisonende und so langsam wird klar, dass es noch sehr spannend wird. Das Polster von uns und dem VfR Aalen schmilzt. Ich rechne fest mit einem Fünfkampf  bis zum Ende zwischen Sandhausen - Aalen - Chemnitz - Heidenheim - Regensburg, wobei man auch Burghausen und Erfurt noch nicht abschreiben sollte.
Das wichtigste für den SVS ist, dass wir die Heimspiele gegen Bremen und Stuttgart gewinnen, die Mannschaft braucht die Fans als 12. Mann also stärker denn je....



Wacker Burghausen: Vollath - Burkhard, Aupperle, Cinar, Chaftar - Eberlein, Holz - Grübl (86. Brucia), Mokhtari, Adler (62. Thiel) - Glasner (70. Senesie)
SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer (85. Kittner) - Pinto, Danneberg, Ulm (90. Blacha), Klotz (62. Blum) - Löning
Gelbe Karten: Eberlein, Grübl
Tore: 
Zuschauer: 2970 
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)