Im zweiten Topspiel des Spieltags verlor der VfR Aalen in der Scholz-Arena gegen den Chemnitzer FC mit 0:2, so dass die Ostdeutschen nicht nur seit 15 Spielen ungeschlagen sind und den 5. Sieg in Folge einfuhren, sondern auch immer näher an das Spitzenduo heranrücken. Der SVS hat nur noch vier, der VfR Aalen nur noch drei Punkte Vorsprung auf Chemnitz. Auch Heidenheim und Regensburg konnten drei Punkte einfahren und wollen nochmal um den Relegationsplatz mitreden. Die verbleibenden sechs Spieltage werden also an Spannung nicht zu überbieten sein.
Vor dem Spiel:
Die Mannen von Gerd Dais zogen nach dem Heimerfolg gegen Babelsberg (4:0) wieder an Aalen in der Tabelle vorbei und reisten mit dem Selbstvertrauen eines Tabellenführer ins über 400 Kilometer entfernte Burghausen. Man war gewillt in Burghausen endlich auch mal gegen eine Spitzenmannschaft zu gewinnen. Zuletzt hatte man gegen Aalen (0:2) und Chemnitz (0:3) verloren und auch gegen Regensburg nur Unentschieden (1:1) gespielt. Dais forderte an diesem Spieltag, dass endlich mal "Big-Points" eingefahren werden sollten.
Das dies nicht ganz einfach werden würde sagte schon die Statistik. Der SV Wacker hatte in der gesamten Saison noch nicht zu Hause verloren; sechs Siege und neun Unentschieden stehen den Bayern zu Buche. Die Burghauser halten einen weiteren Ligarekord: Sie sind die Remis-Könige. Schon 15-mal gab es für Burghausen eine Punkteteilung in dieser Saison. Dazu kam, dass die Mannschaft von Trainer Reinhard Stumpf die womöglich letzte Chance im Kampf um den Aufstieg unbedingt nutzen wollte, denn bei einem Sieg wäre man wieder ganz oben mit dabei. Es war also ein "6-Punkte-Spiel" für beide Mannschaften.
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Zum Spiel:
Ein eisiger Westwind bließ durch die Wacker-Arena, Leidtragende waren vor allem die ca. 50 mitgereisten Sandhäuser Fans, die beinahe, so schien es, von ihrer Stehplatztribüne geweht wurden.
Die Spieler des SVS ließen sich zunächst nicht so sehr vom Wind beeindrucken. Die Gäste nahmen sofort das Heft in die Hand und übten Druck nach vorne aus. So war man in der Anfangsviertelstunde die aktivere Mannschaft, verpasste es jedoch die Hereingaben und Eckbälle, meist von Roberto Pinto, gefährlich aufs Tor zu bringen.
Nach 15 Minuten wachten dann auch mal die Burghauser auf. So zeigte der wiedergenesene Daniel Ischdonat, warum er mit seinen 35 Jahren immernoch zu den besten Torhütern der 3. Liga gehört, indem er den strammen Schuss von Wacker-Spieler Holz abwehrte.
Nur eine Minute nach dieser ersten Chance, folgte sogleich die zweite. Der Ex-Sandhäuser Eberlein flankte in den Strafraum des SVS, wo Top-Torjäger Glasner den Ball per Kopf im Tor der Gäste versenkte. Schiedsrichter Martin Petersen hatte jedoch zuvor in seine Pfeife geblasen. Er hatte gesehen, dass Daniel Ischdonat von Nicky Adler im Fünfmeterraum behindert wurde und gab den Treffer nicht.
Der SVS antwortete über Pinto, dessen Hereingabe fand jedoch nicht den einschussbereiten Nico Klotz, da Wacker-Innenverteidiger Burkhard noch eine Fußspitze an den Ball bekommt.
Die Partie verflachte in der Folge zunehmend, die einzig erwähnenswerte Chance aus Hälfte 1 gab es nach über einer halben Stunde, wieder durch den starken Pinto initiiert. Doch auch dieses Mal konnte aus dessen Hereingabe kein Profit geschlagen werden, Lönings Volley stieg über das Tor und war so ungefährlich für die Burghauser.
Die Sandhäuser waren in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft, konnten jedoch keine ihrer vier Chancen zu einem Tor nutzen.
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Etwas mehr als eine Stunde waren gespielt, als Gerd Dais reagierte und Danny Blum für Nico Klotz ins Spiel brachte. Nur wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme hatte Blum die Riesenmöglichkeit zu Führung, nachdem Ulm einen schönen Pass durch die Schnittstelle in den freien Raum gespielt hatte. Vollath war jedoch zur Stelle und konnte den Ball, der ins lange Eck gehen sollte, abwehren.
Auch bei der nächsten Chance fehlte die nötige Konsequenz im Abschluss. Pinto spielte auf den heranrauschenden Blum, der auf Löning zurücklegte. In Lönings Schuss warfen sich jedoch gleich zwei Burghauser, so dass es weiterhin beim 0:0 blieb.
Von Burghausen nun nichts mehr zu sehen, der SVS in dieser Phase drückend überlegen, vor allem der agile Pinto brachte den Ball immer wieder in den Strafraum der Bayern. Doch es half nichts. Am Ende trennen sich Burghausen und Sandhausen mit 0:0, wobei die Badener an diesem Tag zwei Punkte verschenkt haben.
Kommentar:
Schade, als ich dann nach dem Spiel noch sah, dass neben Chemnitz, auch Heidenheim und Regensburg ihre Aufgaben gelöst hatten, hab ich mich doch sehr geärgert, dass unsere Jungs ihre Chancen an diesem Tag nicht genutzt haben. So waren wir eigentlich über die gesamten 90 Minuten die bessere Mannschaft und hätten bei einem Schritt mehr, oder einem präziser geschossenen Abschluss als Sieger vom Platz gehen können. Nichtsdestotrotz kann man auch mit diesem Punkt leben, denn Burghausen hat ja bekanntlich noch nicht zu Hause verloren.
Es sind jetzt noch sechs Spiele bis zum Saisonende und so langsam wird klar, dass es noch sehr spannend wird. Das Polster von uns und dem VfR Aalen schmilzt. Ich rechne fest mit einem Fünfkampf bis zum Ende zwischen Sandhausen - Aalen - Chemnitz - Heidenheim - Regensburg, wobei man auch Burghausen und Erfurt noch nicht abschreiben sollte.
Das wichtigste für den SVS ist, dass wir die Heimspiele gegen Bremen und Stuttgart gewinnen, die Mannschaft braucht die Fans als 12. Mann also stärker denn je....
Wacker Burghausen: Vollath - Burkhard, Aupperle, Cinar, Chaftar - Eberlein, Holz - Grübl (86. Brucia), Mokhtari, Adler (62. Thiel) - Glasner (70. Senesie)
SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer (85. Kittner) - Pinto, Danneberg, Ulm (90. Blacha), Klotz (62. Blum) - Löning
Gelbe Karten: Eberlein, Grübl
Tore:
Zuschauer: 2970
Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart)
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