Sonntag, 25. März 2012

31. Spieltag: SV Sandhausen - SV Babelsberg 03 24.03.12 | 4:0

Noch lange nach Spielende feierten Fans und Spieler zusammen. Die Mannschaft des SV Sandhausen hat die Aufgabe gegen die "Nulldreier" aus Potsdam souverän gelöst und thront nun wieder vor dem VFR Aalen an der Tabellenspitze der 3. Liga. Nach der ersten Halbzeit war sich das Sandhäuser Publikum noch nicht sicher, ob die eigene Mannschaft wirklich zum Torerfolg und damit zu den drei wichtigen Punkten gegen die abstiegsbedrohten Babelsberger kommen würde, denn viele Angriffe wurden nicht konsequent zu Ende gespielt. Doch Gerd Dais hatte in der Kabine anscheinend wieder ganze Arbeit geleistet. Nach der Halbzeitpause legten die Schwarz-Weißen los wie die Feuerwehr und rannten Babelsberg in Grund und Boden. So hätten die Sandhäuser auch noch mehr als vier Tore erzielen können, hätten sie ihre Chancen konsequenter genutzt.
Die Belohnung für diese fulminante zweite Hälfte gab es direkt nach dem Spiel: Aalen, Burghausen und Erfurt ließen allesamt Punkte liegen und Regensburg verlor sogar. Dies heißt für den SVS, dass man nun wieder die Tabellenführung übernommen und weiterhin 6 Punkte Vorsprung auf den Dritten aus Chemnitz hat. Außerdem wurde der Abstand zu Platz Vier auf 8 Punkte vergrößert.


Vor dem Spiel:


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen

Schon beim Aufwärmen wurde klar: Daniel Ischdonat würde an diesem Tag nicht spielen können. Der 35-jährige Schlussmann der Sandhäuser hatte sich am vergangenen Samstag in Erfurt eine Knöchelverletzung zugezogen. So kam der 19-jährige Philip Kühn, der im Sommer von Rot-Weiß Ahlen an den Hardtwald gekommen war, zu seinem Startelfdebüt für den SVS. Bisher war er nur einmal in dieser Saison zum Einsatz gekommen, als er nach 30 Minuten in Jena eingewechselt wurde.
Nachdem Jan-Andre Sievers seit dem 8. Spieltag dieser Saison nicht mehr eingesetzt wurde, gab Trainer Gerd Dais ihm, in den beiden Spielen gegen Jena und Erfurt, die Chance sich zu beweisen. Offensichtlich hatte er Dais nicht wirklich überzeugt, zumindest wurde er für das Spiel gegen Babelsberg wieder aus der Startelf genommen. Für ihn spielte Marcel Kandziora auf der Verteidigerposition. Da Kandziora zuvor im rechten Mittelfeld agierte, nahm Roberto Pinto dessen Position ein.

Zum Spiel:


Beide Mannschaften begannen sehr engagiert. Als sich nach ca. zehn Minuten eine Überlegenheit der Sandhäuser abzeichnete, zogen sich die Babelsberger etwas zurück und lauerten jetzt auf individuelle Fehler bzw. Lücken in der Sandhäuser Defensive. Ein solcher Fehler unterlief dem Sandhäuser Abwehrhühnen Daniel Schulz, der seinen Rückpass nicht präzise genug spielte, so dass der Babelsberger Hebisch beinahe an den Ball gekommen wäre. Philip Kühn war jedoch hellwach. Den Sandhäuser Spielern war sehr deutlich anzusehen, dass sie sich in diesem Spiel für die Niederlage gegen Erfurt revanchieren wollten. So zeigten sie vor allem das, was Gerd Dais auf der Pressekonferenz bemängelt hatte - sie kämpften um jeden Ball und hatten eine hohes Laufpensum.
Nach einer Viertelstunde wäre dann dem Sandhäuser Goalgetter und Kapitän Frank Löning beinahe die Führung gelungen. Der starke Nico Klotz hatte von der linken Seite in den Strafraum geflankt, wo Löning sehr frei zum Abschluss kam, doch Babelsberg-Keeper Marian Unger fischte den Ball noch mit einem überragenden Reflex von der Linie.
Der SVS spielte in der Folge weiter munter nach vorne, brachte die Angriffe aber oftmals nicht zu Ende, so dass im Abschluss nicht viel Zwingendes herauskam. Nach einer halben Stunde ging dann Tim Danneberg im Strafraum zu Boden und forderte Elfmeter, Schiedsrichter Thomas Stein ließ sich jedoch nicht beirren und gab diesen richtigerweise nicht. Auf der Gegenseite gab es dann auch mal wieder eine Chance für die auf Konter lauernden "Nulldreier". Makarenko kam vor Schauerte an den Ball, doch Philip Kühn war rechtzeitig zur Stelle. Auch bei einer Ecke kurze vor der Halbzeitpause musste Kühn das Tor für die Gäste verhindern.
Dann war Halbzeit in Sandhausen. Es musste etwas passieren, wenn der SVS gewinnen wollte, denn das Angriffsspiel war einfach nicht konsequent genug vorgetragen.


Gerd Dais hatte in der Kabine anscheinend die richtigen Anweisungen gegeben, denn die Sandhäuser zündeten den Turbo, gingen noch besser in die Zweikämpfe, spielten noch schneller nach vorne und zeigten jetzt auch jene, mehrfach als fehlend erwähnte Konsequenz im Abschluss. Danneberg verpasste es kurz nach Wiederanpfiff das Überzahlspiel zu nutzen, denn er hätte einfach nur auf den mitgelaufenen Nico Klotz ablegen müssen, der dann das freie Tor vor Augen gehabt hätte. Danach war dann ein David Ulm zu sehen, der drei, vier Gegenspieler austanzte, mit seinem Schuss jedoch knapp das Tor verfehlte. Man sah nun jedoch wirklich deutlich den Unterschied zwischen beiden Mannschaften, man sah, dass es das Duell zwischen einem Aufstiegs- und einem Abstiegsaspirant war. Es waren erst sieben Minuten in Halbzeit Zwei gespielt, als Roberto Pinto einen Freistoß aus halbrechter Position in den Strafraum spielte, wo der am Kopf verletzten Pischorn mit seinem Verband die hochverdiente Führung für die Hausherren erzielte.
Es ging weiter nur in eine Richtung und die Babelsberger Abwehr verlor zusehends die Ordnung. So kam das zweite Tor durch Nico Klotz auch nicht sehr überraschend. Tim Danneberg und Torschütze Klotz überliefen die Babelsberg Verteidigung, so dass Danneberg diesmal alles richtig machte, indem er auf Klotz ablegte. Dieser musste dann nur noch ins freie Tor einschieben.
Doch damit war es noch nicht vorbei. Diesmal gab sich der SV Sandhausen nicht mit einer einfach Führung zufrieden und zog sich dann in die Defensive zurück - nein, heute wollte man sich den ganzen Frust der letzten Woche von der Seele schießen. Eine Minuten nach dem zweiten Tor folgte dann auch das dritte. Pinto spielte aus dem Mittelfeld einen Pass auf David Ulm in die Schnittstelle der Babelsberger Abwehr und Ulm schloss sehenswert per Heber über Torwart Unger ab.
Nur zehn Minuten nach dem 3:0, folgte dann sogleich das 4:0. Nach einem Eckball spielte Löning auf den Kopf von Pischorn. Pischorn sah jedoch, dass Jan Fießer freistand und passte diesem so, dass er nur noch den Fuß hinhalten musste.
An diesem Tag wollten es sogar die Reservespieler wissen, denn zehn Minuten vor Ende gab es fast das nächste Tor. Der eingewechselte Regis Dorn spielte per Zuckerpass auf den ebenfalls eingewechselten Danny Blum, der jedoch scheiterte alleinstehen am Torwart der Filmstädter.
Auch der dritte Einwechselspieler David Blacha durfte mal. Sein Schuss ging nur Zentimeter am langen Pfosten vorbei.
So gewinnt Der SV Sandhausen auch ohne seinen Stammtorhüter und Publikumsliebling Daniel Ischdonat hochverdient. Die Kurpfälzer waren über die gesamte Spielzeit die besser Mannschaft und zeigten dann in der zweiten Hälfte, dass sie zurecht dort oben stehen - durch diesen Sieg nun auch wieder ganz oben...


Kommentar:

Ein tolles Fußballfest an diesem Samstag. So konnte man sich zwar nach der ersten Halbzeit nicht sicher sein, ob die Mannschaft wirklich den Sieg einfahren würde, was sie dann aber in der zweiten Halbzeit abgeliefert hat, war auf besserem Zweitliganiveau. Die Babelsberger Abwehr konnte einem richtig leid tun, denn sie hatte wirklich lange gut gestanden und dagegengehalten, doch spätestens nach dem zweiten Tor sah man richtig, wie sie nach und nach auseinander fiel. Während und nach dem Spiel herrschte eine tollte Stimmung im Stadion, denn trotz der gewohnt wenigen, etwas mehr als 2.000 Zuschauer, standen diese bedingungslos als 12. Mann hinter ihrer Mannschaft und feierten die Spieler frenetisch.
Am Samstag muss der SVS nach Burghausen. Bei einem Sieg gegen die Bayern, die sich aktuell auf einem vierten Rang befinden, könnte man diese auf 11 Punkte distanzieren und außerdem die Tabellenführung festigen. Das dies nicht einfach wird ist klar, aber mit der Unterstützung der Fans in diesen fremden Gefilden wird das schon funktionieren.



SV Sandhausen: Kühn - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer - Pinto (71. Blum), Danneberg, Ulm (79. Blacha), Klotz - Löning (78. Dorn)
SV Babelsberg 03: Unger - Kühne, Hebib, Morack, Rudolph - Prochnow, Evljuskin (61. Müller) - Makarenko, Stroh-Engel, Groß (61. Hartmann) - Hebisch (75. Kauffmann)
Gelbe Karten: Evljuskin, Kühne
Tore: 1:0 Pischorn (51.) 2:0 Klotz (65.) 3:0 Ulm (66.) 4:0 Fießer (76.) 
Zuschauer: 2100
Schiedsrichter: Stein (Homburg am Main)

Freitag, 23. März 2012

Vorbericht: SV Sandhausen - SV Babelsberg 03

Unter der Woche gab es wieder zwei Nachholspiele. Gerade in der Anfangsphase nach der Winterpause fielen viele Drittligapartien den schlechten Witterungsverhältnissen zum Opfer und mussten abgesagt werden. So haben wir nach fast zwei Monaten endlich eine halbwegs überschaubare und aussagekräftige Tabelle, denn nahezu alle Teams, die sich Chancen im Aufstiegskampf ausrechnen, haben ihre Nachholspiele absolviert. Erst an diesem Mittwoch kassierte der noch schärfste Konkurrent für Sandhausen und Aalen, Jahn Regensburg, eine bittere Niederlage gegen den VFL Osnabrück (0:3), so dass das Spitzenduo weiterhin sechs bzw. acht Punkte Vorsprung auf den ungeliebten Relegationsplatz hat.
Doch der Schein trügt. Der Vorsprung kann sehr schnell pulverisiert werden. Denn hinter Regensburg, das den genannten Relegationsplatz im Moment belegt, tummeln sich vier (!) weiter Mannschaften, die entweder punktgleich sind, oder maximal drei Punkte Rückstand auf die Bayern haben (Burghausen, Chemnitz, Heidenheim, Erfurt). Auch die beiden Mannschaften aus Osnabrück (42 Punkte, bei einem Spiel weniger) und Offenbach (41 Punkte, bei einem Spiel weniger) müssen ihre Aufstiegshoffnungen noch nicht ganz begraben.

So ist der SVS gegen den stark abstiegsgefährdeten SV Babelsberg gefordert. Dies dürfte keine einfache Aufgabe werden, immerhin mussten die Sandhäuser gegen den Konkurrenten aus und in Erfurt, am vergangenen Samstag, eine empfindliche 4:2-Schlappe einstecken. Es stellt sich vor der Partie also die Frage, ob es Trainer Gerd Dais ein weiteres Mal geschafft hat seine Mannschaft nach einer Niederlage wieder optimal aufzubauen. Dies hatte vor allem nach den Niederlagen in Oberhausen (4:1), in Darmstadt (4:1), in Aalen (2:0) und zu Hause gegen Chemnitz (0:3) sehr gut funktioniert.
Doch Dais weiß nicht nur wie man sein Team mental wieder aufbaut, er hat auch den optimalen Marschplan wie es mit dem Aufstieg funktionieren kann: "wir müssen unsere Aufgaben erfüllen und dann können die anderen spielen wie sie wollen". Er spricht jedoch auch Klartext über die Leistung seiner Mannschaft in Erfurt: "Ohne Laufbereitschaft und kämpferischem Einsatz kann in dieser ausgeglichenen Liga, egal gegen welchen Gegner, kein Blumentopf gewonnen werden".
Die Niederlage wird in jedem Fall auch personelle Konsequenzen haben, so wird wahrscheinlich Kristjan Glibo, der in der vergangenen Saison die nötige Stabilität über seine angestammte "Sechserposition" in die Mannschaft brachte, mal wieder eine Chance erhalten. Sein Einsatz ist jedoch fraglich, da er sich im Training leicht verletzte. Wenn Kristjan Glibo rechtzeitig fit wird bzw. es eine Entwarnung gibt, hätte Gerd Dais, bis auf den Langzeitverletzten Sören Halfar, alle Mann an Bord.

Bei Babelsberg sieht es im Moment nicht sehr gut aus. Zwar hat sich die Mannschaft von Alt-Trainer Dietmer Demuth wieder etwas gefangen, indem sie in den letzten vier Partien fünf Punkte holte, jedoch schwebt der Potsdamer Traditionsverein weiter in akuter Abstiegsgefahr. Oberhausen wird nun deutlich stärker und will unbedingt in Liga 3 bleiben. So haben die Babelsberger nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Oberhausen, die sich auf dem ersten Abstiegsrang befinden.
Es gibt jedoch auch positives zu vermelden. In Sandhausen sind alle Babelsberger Spieler fit und einsatzbereit. Die "Nulldreier" werden so sehr wahrscheinlich mit einem 4-2-3-1-System auflaufen, die Formation, mit der auch die Deutsche Nationalmannschaft spielt. Die Mannschaft ist sehr konterstark und versteht es das Spiel nach Ballverlusten des Gegners schnell zu machen. Der SVS muss hier vor allem auf die gefährlichen Offensivspieler Dominik Stroh-Engel und Markus Müller aufpassen, die beide schon 9 Tore in dieser Saison erzielt haben.

Wie Gerd Dais es passend im Vorfeld der Partie formulierte: „Da werden wir uns anders präsentieren, was nicht heißen soll, dass wir so beim vorbeigehen gewinnen. Es kann ohne weiteres erneut zu einem Geduldspiel werden. Was zählt in dieser Phase ist einzig und allein der Erfolg. Dem haben sich alle unterzuordnen und Hurraattacken gehen meistens in die Hose, das sollten auch die Zuschauer bedenken".

Dienstag, 20. März 2012

30. Spieltag: Rot-Weiß Erfurt - SV Sandhausen 17.03.12 | 4:2

"Ich denke, so wie wir uns in den ersten 45 Minuten präsentiert haben ist eigentlich ohne Worte..." grummelte der verärgert wirkende SVS-Trainer Gerd Dais in das Mikrofon der ARD. Seiner Mannschaft war im kurz zuvor zu Ende gegangenen Spiel, von Erfurt, in Person von Marcel Reichwein, der einen lupenreinen Hattrick erzielte, großzügig eingeschenkt worden. Nachdem man die erste Hälfte komplett verschlafen hatte und drei Gegentore durch Reichwein kassiert hatte, zeigte man jedoch in der zweiten Hälfte Moral und verkürzte zwischenzeitlich auf 3:2. Es war jedoch zu spät. Durch das Spielen mit drei Stürmern in der Schlussphase gab es für die Erfurter Kontermöglichkeiten. Eine davon nutzte - na, wer sonst ? - natürlich Reichwein zum entscheidenden 4:2-Endergebnis. Glücklich für den SVS war jedoch, dass an diesem Spieltag auch die Aufstiegskonkurrenten Punkte liegen lassen mussten. So verloren sowohl Regensburg, als auch Heidenheim, jedoch gewann der VFR Aalen und holte sich so die Tabellenführung zurück.

Für die Erfurter würde dieses Spiel wohl die letzte Chance sein, um nochmal in den Aufstiegskampf einzugreifen zu können. Die Zeichen standen jedoch nicht gut für Erfurt: Der neu erstarkte Tabellenführer war der Gegner und man selbst war nicht ohne Grund nur zwölfter der Heimtabelle: In den letzten 10 Spielen am heimischen Steigerwaldstadion gab es nur einen Sieg für die Mannschaft von Ex-Sandhäuser und Trainer Stefan Emmerling. Emmerling spielte bereits ab der Jugend in Sandhausen, und auch später in der 1. Mannschaft, gemeinsam mit Gerd Dais.

Als Tabellenführer reiste man nach Erfurt um gegen den Siebtplatzierten möglichst drei Punkte zu holen. Nach der Niederlage gegen Chemnitz hatte man gegen Jena wieder zu alter Stärke gefunden und brannte darauf die Erfurter endgültig aus dem Aufstiegsgeschehen zu verabschieden.

Für Blacha rückte der gegen Jena gesperrte Spielmacher David Ulm wieder in die Startaufstellung, für Roberto Pinto durfte Nico Klotz ran.

Vor über 6000 Zuschauer, die sich im Steigerwaldstadion versammelt hatten und von denen ca. 100 aus Sandhausen angereist waren, erwischten die Gastgeber den besseren Start. So wäre beinahe nach fünf Minuten bereits das Führungstor gefallen, doch Daniel Ischdonat war, ganz im Gegensatz zu seinen Vorderleuten, bereits wach. Doch auch nach dieser Chance schafften es die Sandhäuser nicht aus ihrer Lethargie zu erwachen, was prompt zum 1:0 für Erfurt, nach etwas mehr als einer Viertelstunde, führte. Obwohl das gewohnte Innenverteidigungsduo Pischorn/Schulz nach zeitlich versetzten Sperren nun wieder vereint war, ließ es Reichwein beim Gegentor komplett alleine, denn trotz des Angehens von Schulz, Pischorn und auch von Ischdonat blieb Reichwein der Sieger, erzielte ganz cool das Tor.
Der SVS war in der nächsten Zeit sehr bemüht den Rückstand zu korrigieren und versuchte so immer wieder über Ulm zum Torerfolg zu kommen. Es funktionierte jedoch nicht viel in dieser ersten Hälfte, denn nahezu die komplette Sandhäuser Mannschaft wies katastrophale Zweikampfwerte auf.
So fällt nach 25 Minuten der nächste Treffer für die Erfurter. Auch diesmal hätte die Mannschaft dies verhindern müssen, denn der entscheidende Pass auf Reichwein wird flach zwischen 6 SVS-Spielern hindurch gespielt und Pischorn, sowie Schulz stehen bei der Vollendung des Tores nur brav Manier.
Doch es kam noch schlimmer. Marcel Reichwein gelingt zehn Minuten vor der Pause der lupenreine Hattrick. Nach einer Flanke trifft er per Kopfball, den er gegen die Laufrichtung von Ischdonat setzt, und stürzt die Sandhäuser vor der Pause in tiefe Depressionen. So war man auf Seiten der Gäste froh, als der Schiedsrichter zur Halbzeit abpfiff.

In der Pause reagierte Trainer Gerd Dais und brachte mit Regis Dorn einen zweiten Stürmer, der blass gebliebene Tim Danneberg musste auf der Bank Platz nehmen. Dais hatte wohl sein Team in der Pause wach geschrien, denn nicht anders ist das nun völlig andere Auftreten der Sandhäuser zu erklären. Man setzte Erfurt im Aufbauspiel früh unter Druck und kam so oftmals zum Ballgewinn in der Hälfte der Erfurter. So gelang schon fünf Minuten nach Wiederanpfiff der Treffer zum 1:3 durch Frank Löning, nach einem Freistoß von Julian Schauerte aus halblinker Position. Das 13. Saisontor für den Kapitän des SV Sandhausen.
 Sandhausen hatte nun eindeutig das Spiel in der Hand und drängte auf den Anschlusstreffer um die verkorkste erste Hälfte möglichst noch wett zu machen. 20 Minuten vor Schluss hatte dann Marco Pischorn die Riesenchance seine Fehler in der Abwehr wieder gut zu machen, er scheiterte jedoch per Kopf am starken Erfurter Schlussmann Sponsel. Der SVS versuchte weiter alles und schaffte dann durch Jan Fießer den Anschlusstreffer im zweiten Versuch. Mittlerweile war Antonio Grimaldi für David Ulm gekommen, der SVS spielte also jetzt mit drei Stürmern und warf nochmal alles nach vorne, ging volles Risiko. Statt des Ausgleichs erzielte jedoch Marcel Reichwein in der Nachspielzeit sein viertes Tor an diesem Tag und sorgte damit für die Entscheidung.
Die Erfurter können sich nun wieder Hoffnungen im Aufstiegskampf machen und gehen als verdienter Sieger vom Platz, denn eine sehr gute zweite Hälfte der Sandhäuser reichte nicht aus, um die komplett verschlafene erste Hälfte wieder wett zu machen. Der SVS muss also eine bittere Niederlage einstecken und ist am Samstag gegen Babelsberg zum Siegen verdammt.

Kommentar:


So darf man, wenn man den Aufstieg meistern will, nicht spielen. Das, was die Mannschaft in der ersten Halbzeit, vor allem in der Defensive zeigte, hatte nicht einmal Drittliganiveau. Umso erfreulicher aber die Leistung der zweiten Hälfte, wo unsere Jungs aus dem Tiefschlaf erwacht sind und Moral bewiesen haben. Zwar hat es nicht zum Sieg gereicht, aber bis auf Aalen musste ja auch die Konkurrenz Federn lassen. Es ist also weiterhin alles offen, jedoch sollte das Heimspiel gegen Babelsberg unbedingt gewonnen werden, dann mal vielleicht auch mit einer der sportlichen Situation angemessenen Zuschauerzahl. Denn zumindest 3000 Zuschauer hätte der SVS mehr als verdient.



FC Rot-Weiß Erfurt: Sponsel, Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Caillas, Manno (81. Ströhl), Pfingsten-Reddig (81. Zedi), Engelhardt, Drexler (63. Weidlich), Reichwein, Morabit.
SV Sandhausen: Ischdonat, Sievers, Pischorn, Schulz, Schauerte (59. Pinto), Fießer, Klotz, Danneberg (46. Dorn), Ulm (71. Grimaldi), Kandziora, Löning
Gelbe Karten: Pfingsten-Reddig - Schauerte, Kandziora, Pischorn, Schulz.
Tore: 1:0 Reichwein (17.), 2:0 Reichwein (25.), 3:0 Reichwein (36.), 3:1 Löning (50.), 3:2 Fießer (81.), 4:2 Reichwein (90+3.). 
Schiedsrichter: Malte Dittrich (Bremen), 
Zuschauer: 6.436.

Sonntag, 11. März 2012

29. Spieltag: SV Sandhausen - Carl Zeiss Jena 10.03.12 | 1:0

Die kämpferische Leistung hat gestimmt und am Ende hat der Ball dann doch noch den Weg ins Tor gefunden - dem SV Sandhausen gelingt, nach der ersten Saisonniederlage gegen Chemnitz, die angekündigte Rehabilation gegen Jena. Es war jedoch nicht so leicht wie es auf den ersten Blick scheint. Die Mannschaft kämpfte, kombinierte flüssig, haderte aber im Abschluss mit sich selbst. Als die meisten Zuschauer schon mit einem 0:0-Unentschieden rechneten, das den SVS womöglich in eine zumindest medial ausgesprochene Krise versetzt hätte, schlug der eingewechselte Regis Dorn fünf Minuten vor Schluss zu. Es war erst das zweite Saisontor für den gebürtigen Franzosen und einstigen Top-Stürmer von damals, der bei den Sandhäusern mittlerweile ein Reservistendasein fristet, aber dafür ein ganz wichtiges.

Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen.

Der wegen seiner gelb-roten Karte gesperrte Spielmacher David Ulm wurde durch David Blacha ersetzt, für die Flügel Nico Klotz und Danny Blum, mit denen Gerd Dais also offenbar am wenigsten zufrieden war, durften Roberto Pinto und Marcel Kandziora ran.

Die Spieler des SV Sandhausen wollten sich für die Niederlage gegen Chemnitz revanchieren und dies war auch von der ersten Minute an zu sehen. Die Jenaer Verteidigung machte jedoch gut die Räume zu und stand sicher, deshalb gab es anfangs kein Durchkommen - bis zur 8. Minute, als Roberto Pinto nach einem Ballverlust von Jena schnell schaltete, so eine Lücke in der Abwehr der Gäste fand und vom Carl-Zeiss-Defensivmann Alexander Voigt nur noch mit einem unfairen Einsatz am Abschluss gehindert werden konnte. Der Schiedsrichter der Partie, Karl Valentin, entschied, ohne mit der Wimper zu zucken, auf Elfmeter. Tim Danneberg trat zum ersten Mal in dieser Saison an. Dies auch deswegen, weil es beim SVS keinen wirklich festgelegten Elfmeterschützen gibt, denn von den fünf Elfmetern, die den Sandhäusern zugesprochen worden sind, wurden gerade mal zwei verwandelt. Doch auch Danneberg machte es nicht besser, er schob die Kugel am Tor vorbei, wie auch der Fernsehkommentator des SWR spöttisch bemerkte: "Nach platziert kommt daneben." So wurde die einzige negative Statistik beim SVS noch ein bisschen negativer gemacht, die nun lautet: Die Sandhäuser verschießen 2/3 ihrer Elfmeter. Die Jenaer waren sehr erleichtert, dass sie hier nicht gleich zu Beginn in Rückstand geraten waren, denn trotz der zuletzt sechs Spiele ohne Niederlage waren es immernoch sechs Punkte auf einen "Nichtabstiegsplatz". Man sah im weiteren Spielverlauf auch, dass Jena bemüht war, es gab jedoch immer wieder Unaufmerksamkeiten, lange Bälle nach vorne, die nicht ankamen, und verlorene Zweikämpfe, alles im allen also eine schwache Leistung der Gäste und das obwohl die Sandhäuser ebenfalls nicht ihre beste Leistung an den Tag legten. Nach dem verschossenen Elfmeter ging es so weiter wie es auch schon vor dem Elfmeter war, nämlich mit dem SVS als die spielbestimmende Mannschaft. Es dauerte jedoch bis zur 20. Minute bis die Hausherren wieder zu einer gefährlichen Möglichkeit kamen. David Blacha schlug einen Freistoß aus halblinker Position in den Strafraum und Löning verlängerte auf Danneberg, der aus kurzer Distanz fast für die Führung und damit die Wiedergutmachung für den verschossenen Elfmeter gesorgt hätte, jedoch fischte Gäste-Torwart Berbig mit einem herausragenden Reflex den Ball vom linken Pfosten.
In der Folge verflachte die Partie zusehends, erst kurz vor der Halbzeit gab es nochmal einen Aufreger, weil Tim Danneberg im Strafraum zu Boden ging, wie der Referee richtig erkannte war dies jedoch nicht elfmeterwürdig. Das wars auch schon von Hälfte eins. Die Sandhäuser wirkten zwar engagiert, auch nach Ballverlusten von Jena schaltete man schnell, jedoch wurden die Angriffe sehr oft einfach nicht richtig zu Ende geführt, so dass man beispielsweise in Tornähe den Ball vertendelte, nicht auf den Mitspieler legte, oder zu unpräzise abschloss.

Die zweite Hälfte begann mit der besten Chance von Jena in diesem Spiel, denn beinahe hätten die Gäste den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Eckardt spielt den Ball scharf in den Strafraum, wo Stürmer Pichinot nur ganz knapp verpasste.
Kurze Zeit später hätte dann fast der SVS das Tor erzielt. Nach einem Freistoß von Pinto in den Strafraum verlängerte Löning per Kopf in die Mitte, wo Innenverteidiger Daniel Schulz es schaffte den Ball aus zwei Metern Torentfernung gegen die Latte zu hämmern.
Sandhausen wird nun stärker und setzt Jena zunehmend unter Druck. Die Abwehr der Jenaer schwimmt, Berbig hält sein Team jedoch im Spiel, es lagt jedoch auch an der Offensivabteilung der Gastgeber, die an diesem Tag Kaltschnäuzigkeit vermissen ließen. So läuft den Sandhäusern auch bald die Zeit davon - Danneberg versucht es mit einem Distanzschuss, der jedoch über das Tor geht. 20 Minuten vor Schluss kam dann Regis Dorn für David Blacha, der es in diesem Spiel nicht schaffte den gesperrten Spielmacher David Ulm gebührend zu vertreten, der SVS agierte nun als mit zwei Spitzen. So hatte Dorn auch kurz danach eine Doppelchance, Berbig lässt den ersten Schuss noch abprallen, den Heber danach fängt er jedoch souverän.
Als es schon so aussah, als ob es beim torlosen Unentschieden bleiben würde, erzielt Dorn im Fallen den entscheidenden Siegtreffer, nach Hereingabe vom eingewechselten Nico Klotz, in Manier eines Weltklassestürmers, fünf Minuten vor dem Ende der Partie. Zwar mussten die letzten Minuten nochmal gezittert werden, weil Jena auf den Ausgleich drängte, jedoch blieb es am Ende beim knappen, aber letztendlich verdienten und sehr wichtigen Sieg für die Sandhäuser, die sich wegen der Niederlage des VFR Aalen im Ostalbderby in Heidenheim (3:1 siegte der FCH) wieder an die Tabellenspitze setzen. Aalen kann dies mit einem Sieg am Dienstag im Nachholspiel gegen Saarbrücken wieder rückgängig machen.
Für Jena wird es nun ganz, ganz eng, denn viele der Abstiegskonkurrenten punkteten.

Nächste Woche geht es für den SVS nach Erfurt. Die Erfurter machen sich noch berechtigte Hoffnungen auf einen Aufstiegsplatz und liegen derzeit auf dem siebten Tabellenplatz, bei jedoch einem Spiel weniger.

Kommentar:


Die Mannschaft ist nicht so wirklich ins Spiel gekommen, kämpfte zwar und wirkte engagiert, war jedoch im Angriffspiel zu fahrig und überhastet. Da am Ende aber trotzdem noch das Tor erzielt und damit ein enorm wichtiger Sieg erreicht wurde, kann man die nur mäßige Leistung der Mannschaft auch schnell vergessen. Es ist jetzt wichtig, dass die Mannschaft sich in Ruhe wieder richtig findet, denn es war schon zu sehen, dass ihnen die Niederlage gegen Chemnitz noch in den Knochen steckte, denn einige Automatismen funktionierten nicht mehr.
Nächste Woche geht es nach Erfurt, wo uns sicherlich ein schweres Spiel bevor steht.

Ein Ausrufezeichen setzten die Heidenheimer, denn im Ostalbderby war der souveräne Tabellenführer und mit zuletzt acht Siegen in Folge bärenstarke VFR Aalen den Hausherren hoffnungslos unterlegen. Die Heidenheimer belegen jetzt Rang drei.



SV Sandhausen: Ischdonat - Sievers, Pischorn, Schulz, Schauerte - Fießer - Pinto (55. Klotz), Danneberg (80. Grimaldi), Blacha (67. Dorn), Kandziora - Löning
Carl Zeiss Jena: Berbig - Demirtas, K.-F. Schulz, Becken, Miatke - Voigt (46. Krause), Eckardt - Ramaj (46. Ronneburg), Hähnge - Pichinot, Huke (85. Landeka)
Gelbe Karten: Pichinot, Miatke, Eckardt
 Tor: 1:0 Dorn (84.)
 Zuschauer: 2050
 Schiedsrichter: Valentin (Taufkirchen)
 Besondere Vorkommnisse: Danneberg verschießt Foulelfmeter (8.)


Freitag, 9. März 2012

Vorbericht: SV Sandhausen - Carl Zeiss Jena

Nach der Heimniederlage gegen Chemnitz vom vom vergangenen Mittwoch gastiert Carl Zeiss Jena am morgigen Samstag am Hardtwald. Um 14 Uhr ist Anpfiff.

Jena befindet sich aktuell auf Tabellenrang 18 und glaubt noch fest daran, dass man die 6 Punkte, die der Mannschaft von Petrik Sander zum rettenden Ufer fehlen, holt. Dieses Unterfangen ist auch gar nicht so abwegig, immerhin hat man noch zwei Nachholspiele zu bestreiten und in den vergangenen Spielen war eine deutlich Leistungssteigerung der Mannschaft zu erkennen, denn man verlor keins der letzten 6 Spiele und holte in diesen 10 Punkte. Das sind genauso viele wie der SV Sandhausen in der gleichen Zeit sammelte...! Aber ganz so, wie Petrik Sander es darstelle, nämlich, dass die Schiedsrichter die Mannschaft um den verdienten Lohn gebracht haben, war es dann auch wieder nicht,  jedoch hatte man schon das ein oder andere Mal Pech bezüglich der Schiedsrichterentscheidungen.
So rechnen sich die Jenaer auch etwas beim Tabellenzweiten aus, denn die Verantwortlichen des FCCZ haben mitbekommen, dass die Mannschaft von Gerd Dais am Mittwoch gegen Chemnitz Federn lassen musste.
So will man die mögliche mentale Verunsicherung der Gastgeber nutzen und möglichst etwas aus Baden mit nach Hause bringen, immerhin hat man es auch in den letzten Spielen geschafft den Mannschaften, die um den Aufstieg spielen, 1- (Heidenheim, Chemnitz), oder sogar 3 Punkte (Erfurt) abzunehmen.

Auch die Statistik der letzten Spiele gegen den SVS spricht für Jena. In den bisherigen 7 Begegnungen zwischen den beiden Mannschaften gab es 3 Siege für Jena, 3 Unentschieden und nur 1 Sieg für die Sandhäuser. Gegen Jena spricht allerdings deren Auswärtsbilanz. In den 11 Auswärtsspielen bisher verlor man 5 Mal, spielte 5 Mal Unentschieden und schaffte nur 1 Sieg.

Nach der Vorführung durch den Chemnitzer FC war es den Verantwortlichen des SVS anzumerken, dass man aufkommende Panikmache schnellstmöglich abwenden wollte. So gab es sowohl von Trainer Gerd Dais: "Wir werden nach der Heimniederlage nicht alles in Frage stellen und für den Rest der Runde kontinuierlich weiterarbeiten", als auch von Präsident Jürgen Machmeier "das tut zwar weh, aber es ist kein Beinbruch....Das wirft uns nicht aus der Bahn." beschwichtigende Worte. Das Spiel vom Mittwoch wurde sogleich abgehakt und an den Samstag gedacht: "Drei Tage später haben wir bereits die Möglichkeit der Rehabilation. Das ist das Gute am Fußball.", so Dais weiter.
Eine Rehabilation, die zu diesem Zeitpunkt erfolgen muss,will man in Sandhausen nicht die herausragende Chance zum Aufstieg noch verspielen. Denn die Konkurrenz schläft bekanntlich nicht. Es geht nicht um eine Mannschaft, die den Sandhäusern gefährlich werden könnte, sondern um mindestens 5 Teams, die auf der Lauer liegen. Zwar scheint der Vorsprung mit 7-10 Punkten enorm, jedoch trügt die Tabellensituation im Moment auch noch, denn viele Teams haben noch Nachholspiele, während der SVS keine mehr hat.

Es wird also definitiv kein Selbstläufer gegen Jena werden. Die Mannschaft ist unter Druck, Jena ist neu erstarkt und Spielmacher David Ulm, dessen Platz David Blacha einnehmen wird, fehlt wegen seiner gelb-roten Karte aus dem vergangenen Spiel. Dafür stehen die zuvor gesperrten Marco Pischorn und Marcel Kandziora wieder zur Verfügung.

Nachholspiel vom 25. Spieltag: SV Sandhausen - Chemnitzer FC 09.03.12 | 0:3

Der SV Sandhausen muss einen herben Rückschlag im Aufstiegsrennen hinnehmen. Die Hardtwälder verloren am Mittwoch das Nachholspiel vom 25. Spieltag gegen die "Himmelblauen" vom Chemnitzer FC mit 0:3. Zwar machte Schiedsrichter Florian Steinberg in vielen Situationen eine unglückliche Figur (er ließ z.b. in der ersten Halbzeit kein Vorteil laufen, als Nico Klotz durch war und auch das Tor erzielte, das jedoch nicht zählte.), jedoch hat sich die Mannschaft die erste Niederlage am heimischen Hardtwald seit beinahe 13 Monaten selbst zuzuschreiben. Wie schon in den vorigen Spielen gegen Oberhausen und Regensburg, konnte der SVS nicht seine Leistung der Hinrunde abrufen. Der Chemnitzer FC stand dagegen in der Defensive sicher, betrieb aggressives Pressing, lauerte auf Konter und ging kurz vor dem Pausenpfiff in Führung. Nachdem bei David Ulm die Nerven durchgingen und er dafür folgerichtig die gelb-rote Karte sah, war das Spiel gelaufen. Auch die Maßnahme vier Stürmer auf den Platz zu stellen fruchtete nicht. Ganz im Gegenteil: In der Schlussphase gesellten sich zu dem Führungstor noch zwei weitere Treffer der Chemnitzer.


Hier können Sie den Vorbericht zum Spiel lesen.


Sören Halfar war weiterhin verletzt, Marco Pischorn sah am vergangenen Samstag gegen Regensburg Gelb-Rot kurz vor Abpfiff und musste ebenso zuschauen wie Marcel Kandziora, der am Samstag seine 5. gelbe Karte bekam. Sonst waren aber alle Mann an Bord.


Die Hausherren fanden besser ins Spiel, versuchten den Ball sogleich flüssig laufen zu lassen um ihr gefürchtetes Offensivspiel aufzuziehen. Doch auch nach einer Viertelstunde war davon nicht sehr viel zu sehen. Die Sandhäuser waren zwar die spielbestimmende Mannschaft, sie schafften es aber nicht etwas Zwingendes nach vorne zu bringen, was womöglich auch daran lag, dass der Chemnitzer FC sehr tief stand und immer wieder aggressiv in die Zweikämpfe ging. Man hat auch schon in den letzten Spielen gemerkt, dass die Sandhäuser mit Gegnern, die aggressives Pressing betreiben und auch den Ballführenden oft doppeln, nicht sehr gut zurecht kommen, da so das aufwendige Angriffsspiel nicht zur  Entfaltung kommen kann. Doch nicht nur die Chemnitzer machten dem SVS das Leben schwer, es war deutlich zu erkennen, dass, wie schon in den vorigen beiden Spielen gegen Oberhausen und Regensburg, die Automatismen nicht mehr richtig griffen.
So hatte der SV Sandhausen erst nach 20 Minuten die erste Chancen, doch beim Distanzschuss von Innenverteidiger (!) Daniel Schulz war Gäste-Torhüter Pentke hellwach.
"Hellwach" ist hier das passende Stichwort, denn die Chemnitzer wagten sich in der Folge immer häufiger aus ihrere Defensive heraus und setzten häufig feine Nadelstiche in der Offensive, meist durch den herausragenden Garbuschewski, der zur Zeit bei Fortuna Düsseldorf im Gespräch ist, initiiert.
Nach beinahe einer halben Stunde hätte dann sogar die Führung für die Gäste fallen müssen: CFC-Spieler Tüting schaffte es jedoch nicht den Ball per Nachschuss im Gehäuse von Daniel Ischdonat unterzubringen, obwohl dieser geschlagen am Boden lag. Nur fünf Minuten später dann auch mal, nach einer gefühlten Ewigkeit, der SVS. Löning wurde an der Mittellinie gefoult, Nico Klotz schnappte sich den Ball, läuft über das halbe Spielfeld und versenkt das Geschoss im Gästetor. Was er jedoch erst im Nachhinein registrierte war, dass der Referee vorher das Spiel abgepfiffen hatte, anstatt Vorteil laufen zu lassen, und so sein Tor nicht gültig war. Diese Entscheindung erhitzte auch die etwas mehr als 2200 Zuschauer, wovon 200 Chemnitzer angereist waren, und es schalte durch das Stadion "Schieber, Schieber....".
In der 45. Minute passierte dann das, was sich schon zuvor angedeutet hatte: die Chemnitzer hatten einen Freistoß zugesprochen bekommen, Garbuschewski trat an und zirkelte den Freistoß direkt auf den Kopf von Dobry, der das Führungstor für die Gäste per Kopfball erzielte.


Die Sandhäuser kamen nach dem Schock wieder etwas schwungvoller aus der Kabine, so hatte man durch Danneberg eine Gelegenheit zum Ausgleich, die jedoch nicht zu einem Tor führte. Dann reagierte Gerd Dais. Für Danny Blum kam Aykut Öztürk, für Marcel Busch kam Antonio Grimaldi ins Spiel. Grimaldi hatte dann auch nach knapp einer Stunde die hundertprozentige Chance zum Ausgleich, doch irgendwie schaffte er es am freien Tor, aus wenigen Metern, vorbeizuschießen - unglaublich, überall am Hardtwald sah man sich die Zuschauer an den Kopf fassen. In so einem wichtigen Spiel, bei einem Rückstand, MUSS das der Ausgleichstreffer sein. Diese vergebene Chance spiegelt auch ungefähr die Leistungen, die Grimaldi seit seiner Verpflichtung  bei den Sandhäusern gebracht hat, er machte bis jetzt bei jeder seiner Einwechslungen eine mehr als unglückliche Figur. Die Nerven lagen mittlerweile blank bei den Sandhäusern. So wollte Ischdonat einem seiner Mitspieler passen, fand aber über eine halbe Minute lang keine Anspielstation, weshalb der Ball bei Garbuschewski landete, dessen Lupfer Ischdonat dann in höchster Not noch über den eigenen Kasten leitete. Ischdonat war daraufhin stinksauer und stauchte seine Abwehr zusammen. Doch nicht nur Ischdonat verlor die Contenance, Spielmacher David Ulm hielt seinen Gegenspieler, nachdem er den Zweikampf  gegen diesen verloren hatte, von hinten an der Hüfte fest, wofür er daraufhin die gelb-rote Karte sah. Nach diese Aktion ging Gerd Dais dann aufs Ganze: "Alles, oder Nichts" lautete nun das Motto, denn der Trainer brachte 15 Minuten vor Schluss mit Regis Dorn für Ole Kittner noch einen dritten Stürmer. Doch auch diese Maßnahme brachte nicht den Ausgleich herbei. Ganz im Gegenteil: Vor allem in den letzten zehn Minuten hatten die Chemnitzer Chancen im Minutentakt. Erst erzielte Peßolat das 2:0, bevor Stürmer Anton Fink, kurz vor Ende, für den 3:0-Entstand sorgte.
SVS-Trainer Gerd Dais auf der Pressekonferenz nach dem Spiel: "Wir haben gegen einen Gegner verloren, der seinen Wege gehen wird, obwohl wir schon vorher wussten, dass die Chemnitzer nicht gerade so beim vorbeigehen bezwungen werden können.
Die Chemnitzer sind nun wieder an den Aufstiegsplätzen dran, während man beim SVS schnellstmöglich schauen sollte, dass man sich den Vorsprung nicht verspielt. Beim Spiel am Samstag, gegen Jena ist Siegen als Pflicht.


Kommentar:


 Schon im Vorfeld der Partie hatte ich irgendwie ein mulmiges Gefühl. Würde der SVS die drei Punkte gegen eine Mannschaft holen, die in letzter Zeit in so einer Top-Verfassung ist ? Denn gegen Oberhausen und in Regensburg traten unsere Jungs spielerisch nicht gerade souverän auf. Die Antwort ist/war "Nein". Die Chemnitzer haben zurecht gewonnen, nur alles auf den Schiedsrichter zu schieben, wäre etwas zu einfach. Klar hat der werte Herr Machmeier recht, wenn er sagt, dass "jede Serie einmal zu Ende gehen muss", jedoch sollte man diese Niederlage nicht auf die leichte Schulter nehmen. Die Mannschaft MUSS am Samstag gegen Jena ein Zeichen setzen, sonst kommen die Verfolger immer näher, und wir verspielen doch noch den Aufstieg. Man sollte am Samstag mal darüber nachdenken, ob es nicht an der Zeit ist wieder ein paar erfahrene Kräfte von Anfang an ranzulassen. Ich denke, dass in der derzeitigen Situation beispielsweise ein Startelfeinsatz Roberto Pinto der Mannschaft ziemlich weiterhelfen würde.




SV Sandhausen: Ischdonat, Busch (58. Grimaldi), Schulz, Kittner (76. Dorn), Schauerte, Fießer, Danneberg, Ulm, Klotz, Löning, Blum (55. Öztürk).
Chemnitzer FC: Pentke, Stenzel, Wachsmuth, Bankert, Birk, Garbuschewski, Sträßer, Tüting, Aydemir (65. Schlosser, 87. Schaschko), Dobry, Fink.
Tore: 0:1 (45.) Dobry, 0:2 (83.) Peßolat, 0:3 (90.+2) Fink. 
Gelbe Karten: Kittner, Busch, Öztürk - Fink, Stenzel
Gelb-Rote Karte: (63.) David Ulm (SV Sandhausen). 
Zuschauer: 2.200
Schiedsrichter: Florian Steinberg (Korntal-Münchingen). 

Dienstag, 6. März 2012

Vorbericht: SV Sandhausen - Chemnitzer FC

Am morgigen Mittwoch, den 07.03.12, kommt der Chemnitzer FC, aus dem Osten, an den Hardtwald. Die Aufsteiger kommen mit breiter Brust, nämlich mit zehn Spielen ohne Niederlage auf dem Konto, nach Sandhausen. Maßgeblichen Anteil an dieser klaren Leistungssteigerung zur Hinrunde hat auch der Winterneuzugang Anton Fink, der vom Karlsruher SC kam und mit bereits fünf Treffern in sechs Spielen bisher ordentlich für Furore sorgte. Bei der momentanen Tabellensituation machen sich die Chemnitzer noch berechtigte Hoffnungen den 3. Tabellen- bzw. Relegationsplatz bis Saisonende zu erreichen.

Gerade gegen diesen starken Gegner will die Mannschaft von Trainer Gerd Dais, nach der Punkteteilung in Regensburg am Wochenende, einen Heimsieg feiern, was nicht gerade abwegig ist, immerhin befindet sich Sandhausen auf dem zweiten Tabellenplatz, hat seit beinahe 13 Monaten nicht mehr am heimischen Hardtwald verloren (zuletzt am 11.02.11 gegen Heidenheim 1:2) und kann sich bei einem möglichen Sieg die Tabellenführung von Aalen zurückerobern.

Sören Halfar ist weiterhin verletzt, Marco Pischorn sah am vergangenen Samstag gegen Regensburg Gelb-Rot kurz vor Abpfiff und muss ebenso zuschauen wie Marcel Kandziora, der am Samstag seine 5. gelbe Karte bekam. Sonst sind aber alle Mann an Bord.

Im Vorfeld der Partie warfen dann am gestrigen Montag auf der Pressekonferenz sowohl Trainer Gerd Dais, als auch Geschäftsführer Otmar Schork ihre "Wir schauen von Spiel zu Spiel"-Strategie über Bord und formulierten erstmals wage Aufstiegsambitionen. Man sprach aber auch von einem "schweren Restprogramm"(Dais). Die Lizenzunterlagen für die 2. Liga sei jedoch bereits beim DFB eingereicht worden und auch der Stadionum- bzw. Neubau ist schon in Planung, so Otmar Schork.

Man darf also gespannt sein, wie es weiter geht mit dem SV Sandhausen. Ein erster Schritt in Richtung Aufstieg wäre ein Sieg im morgigen Nachholspiel, gegen die starken Chemnitzer.

 Hoffentlich erinnert sich die Mannschaft nicht an das letzte Mal, als das Ziel "2. Liga" von Präsident Machmeier ausgerufen wurde. Nachdem dies in der Winterpause der Saison 2009/2010 geschah, entließ man Erfolgstrainer Gerd Dais, weil man mit einem SV Sandhausen auf dem 8. Platz nicht zufrieden war. Was danach folgte, wird allen SVS-Fans noch zu gut in Erinnerung geblieben sein. Sowohl Frank Leicht, als auch Pavel Dotschew führten den SVS beinahe in die Regionalliga, anstatt in die 2. Liga. Erst mit der Wiederverpflichtung von Gerd Dais, im Februar 2011, ging es wieder bergauf. Die letzte Heimniederlage des SV Sandhausen war also drei Tage vor der Verpflichtung des alten-neuen Trainers Dais - eine beeindruckende Serie. Trotz alledem sollte die Mannschaft sich nicht überschätzen und vor allem Ruhe bewahren, sich nicht verrückt machen lassen, das ist das Wichtigste.

Montag, 5. März 2012

28. Spieltag: SSV Jahn Regensburg - SV Sandhausen 03.03.12 | 1:1

Die Tabellenführung an Aalen verloren, aber beim Mitkonkurrenten, in Regensburg, einen Punkt gewonnen. Gewonnen deshalb, weil Jahn Regensburg vor allem in der ersten Hälfte die bessere Mannschaft war und mit etwas mehr Effizienz, was die Chancen anbelangt, die Partie hätte frühzeitig entscheiden können. So kamen die Sandhäuser kurz vor der Pause zurück ins Spiel und erzielten per Foulelfmeter den Ausgleich durch David Ulm. Während Sandhausen sich die Punkte teilen musste, siegte der VFR Aalen durch ein Tor in der 88. Minute gegen Preußen Münster und zieht am SVS in der Tabelle vorbei.

Bei den Bayern aus Regensburg läuft es diese Saison, wie auch beim SVS, sehr gut. Der SSV Jahn befindet sich schon eine ganze Weile auf dem 3. Tabellen- und damit Relegationsplatz. Auf das punktgleiche Führungsduo, Sandhausen und Aalen, beträgt der Rückstand jedoch schon beachtliche sieben Punkte. So wollte man also die Chance beim Zopfe packen und sich im direkten Duell, durch einen möglichen Heimsieg, näher an die Tabellenspitze heranzupirschen. Auch die Statistiken sprachen für Regensburg: Die Bayern weisen beinahe eine genau so lange Heimserie ohne Niederlage auf, wie die Gäste aus Sandhausen, denn man verlor im heimischen Jahnstadion schon über 11 Monate nicht mehr (Beim SVS sind es fast 13 Monate).

Ein richtungsweisendes Spiel stand an diesem Samstag für die Sandhäuser an, es ging zum direkten Konkurrenten um den Aufstieg, Jahn Regensburg. Zwar betonte Frank Löning zuvor im Kicker-Interview, dass in diesem Spiel, auch bei einer möglichen Niederlage, noch nichts entschieden sei und dass es quatsch wäre, alles von diesem Spiel abhängig zu machen, trotzdem spürte man die Brisanz im Vorfeld dieser Partie. Für den SVS war klar: Es musste mindestens ein Punkt her, der Auswärtssieg war jedoch das auserkorene Ziel.
Gerd Dais konnte fast aus dem vollen schöpfen, nur Innenverteidiger Daniel Schulz musste wegen seiner 5. gelben Karte vom vergangenen Wochenende passen. Für ihn kam Ole Kittner in die Startelf.

Zwar hatte Sandhausen kurz nach Anpiff die erste Chance durch Frank Löning, trotzdem waren es die Hausherren, die den besseren Start erwischten. So fiel schon nach elf Minuten die Führung für die Bayern. Nach einem Eckball schaltet Müller am schnellsten und trifft aus kurzer Distanz. In der Folge bleibt Regensburg die bessere und spielbestimmende Mannschaft. Die Sandhäuser kommen an diesem Tag überhaupt nicht ins Spiel. Trotzdem geht auch bei der Heimelf nicht sehr viel aus dem Spiel heraus. Gerade bei den Standards, für die eigentlich die Gäste aus Sandhausen berüchtigt sind, war man jedoch immer brandgefährlich. So hielt Ischdonat seine Mannschaft, nach einem Regensburger Freistoß, Mitte der ersten Hälfte, per Fußabwehr im Spiel. Kurz vor der Pause dann nochmal die Gäste aus Sandhausen: Danneberg läuft über die linke Seite in den Strafraum, wo er von Laurito ungeschickt von den Beinen geholt wird. Schiedsrichter Robert Kampka blieb gar keine andere Wahl als auf den Punkt zu zeigen. David Ulm tritt an und versenkt die Kugel sicher im Netz - der etwas glückliche Ausgleich und das schon 8. Saisontor für den Sandhäuser Spielmacher.

Nach der Halbzeit wirkte Regensburg etwas verunsichert, so dass die Sandhäuser ins Spiel fanden. Nun bekam man vom SVS auch mal so etwas wie einen Angriff zu sehen, vor allem David Ulm schaltete sich zunehmend ins Spielgeschehen ein. Jedoch erspielte man sich nicht gerade viele Chancen. Löning hatte die Führung auf dem Fuß, ebenso Schlauderer auf der anderen Seite. Es war nun ein sehr zerfahrenes Spiel, immer wieder mit schnellen Angriffen auf beiden Seiten, die jedoch nicht konsequent genug zuende gespielt wurden. Eine Viertelstunde vor Schluss läutete Regensburg dann nochmal die Schlussoffensive ein, es änderte jedoch nichts am Endergebnis. Denn es blieb dabei: Regensburg und Sandhausen teilen sich im Topspiel der 3. Liga die Punkte, Nutznießer ist der VFR Aalen, dessen Sieg gegen Preußen Münster bereits der 8. in Serie ist. Die Schwaben übernehmen die Tabellenführung.
Bitter für den SVS: Sekunden vor Abpfiff handelte sich Abwehrrecke Marco Pischorn wegen gefährlichen Spiel die gelb-rote Karte ein und fehlt somit im nächsten Spiel.

Kommentar:


Mit einem Punkt in Regensburg kann man mehr als zufrieden sein. Trotzdem haben unsere Jungs an diesem Tag keinen guten Fußball gespielt. Zwar ließ man in der Defensive nicht viel zu, aber vor allem in Hälfte eins setzte man in der Offensive keinerlei Akzente. Als Tabellenführer muss man definitiv anders auftreten
Jetzt steht am Mittwoch bereits das nächste Spiel an. Der starke Chemnitzer FC, mit seinem noch stärkeren Torjäger Anton Fink (kam vom KSC), kommt an den Hardtwald. Es muss dringend ein Sieg her, wenn man die Verfolger nicht rankommen lassen will...



SSV Jahn Regensburg: Michael Hofmann, Philp, Laurito, Neunaber, Nachreiner, Hein, Schlauderer, Jim-Patrick Müller (88. Dedola), Temür (71. Kialka), Alibaz, Schmid (71. Bickel).
SV Sandhausen: Ischdonat, Busch, Pischorn, Kittner, Schauerte, Fießer, Klotz (82. Öztürk),  Danneberg, Ulm (88. Glibo), Kandziora, Löning (71. Grimaldi).
Tore: 1:0 (11.), Müller, 1:1 (40./FE) Ulm. 
Schiedsrichter: Dr. Robert Kampka (Mainz). 
Zuschauer: 4.387 
Gelb-Rot: (90.+2) Pischorn (Sandhausen).