Montag, 29. November 2010

SpVgg Unterhaching : SV Sandhausen 1:1 | 28.11.2010



Unterhaching.
Gut 100 Sandhäuser Fans waren im Gästeblock des Generali Sportparks, Spielstätte der SpVgg Unterhaching, zu finden und das trotz einer Kälte von ca. -5°C. Die Manschaft hatte die Kosten für die Busfahrt übernommen, hoffte auf Unterstützung in diesem wichtigen Spiel. Man hatte sich jedenfalls gegen den Tabellenelften sehr viel vorgenommen, wollte nach dem gloreichen 5:1 vergangene Woche gegen die Amateure aus Bremen, nachlegen. SVS-Trainer Pavel Dotchev änderte seine Startformation trotzdem auf zwei Positionen. Ötztürk und Tausendpfund kamen für Rubnik und Eigengewächs Blum ins Team.

So wurde das Spiel um 14.02 Uhr von Schiedsrichter Marcel Unger angepfiffen. Die Sandhäuser Fans trieben ihre Manschaft mit "Auf gehts SV schießt ein Tor", vorran, dem die Manschaft allerdings erstmal nicht folge leisten konnte. Der SVS in der Anfangsphase zwar engagiert und mit passablem Aufbauspiel, am Strafraum angekommen scheiterte man jedoch meist am letzten Pass. So sah man in der ersten Hälfte zwar einen feldüberlegenen SV Sandhausen, der es jedoch nicht verstand, sich die entscheidenden Chancen herrauszuarbeiten. In der 22. Minute musste dann der vorige Woche, gegen Bremen II so stark aufspielende Michael Stickl, verletzungsbedingt vom Platz. Für ihn kam Pischorn ins Spiel. Chancen waren weiter Mangelware. Kurz vor der Pause, in der 44. Minute schnappte sich dann der ehemalige Kapitän und bis dahin beste Sandhäuser Roberto Pinto, nach Missverständnis zwischen Unterhaching-Abwehrchef Hoffmann und Torwart Kampa den Ball, so dass ihn Hoffmann nur noch mit einer Notbremse stoppen konnte - Elfmeter und rote Karte für den Übeltäter.
Der Gefoulte und gegen die Bremer Amateure zweimal vom Punkt erfolgreiche Pinto trat selbst an. Doch diesmal verließen ihn die Nerven, er setzte den Elfmeter kläglich neben das Tor (45. + 1). So ging man leicht angekratzt in die Pause, da man es versäumte, nach langer langer Zeit mal wieder in Führung zu gehen und somit das eigene Selbstvertrauen zu stärken. Auch die Stimmung bei den Sandhäuser Fans war nun, nach dieser Aktion, etwas gedrückt.

Die zweite Hälfte begann etwas ereignisreicher als die erste. Erst scheiterte Haching zweimal am passablen Frederic Löhe, dann hatte der SV Sandhausen eine Doppelchance (50.). Haching Keeper Kampa zeigte sich gegen Lönig und den nachschießenden Öztürk jedoch reaktionsschnell. Dann, in der 60. Minute nutzte der SV Sandhausen seine Überzahl und Torschützenkönig der letzten Saison, Regis Dorn erzielte das 0:1. Die, durch die rote Karte geschwächte Abwehr Unterhachings schaffte es nicht den Ball aus dem Strafraum zu bekommen, so dass es für Dorn ein leichtes war, den Ball zu gewinnen und diesen einzuschieben. Nun könnte man meinen, dass die Manschaft des SV Sandhausen mit so viel erfahrenen Spieler besetzt ist, dass sie weiß, dass es nicht klug ist einen Eintorevorsprung über 30 Minuten zu verteidigen. Doch genau das taten die Sandhäuser Spieler. Man spielte munter durch die eigenen Reihen und lud so die Hachinger zu Kontern ein: Erst konnte Löhe gegen Kadrijaj glänzend parieren, eine Minute später jedoch versenkte Amachaibou das Leder, nach Kopfballverlängerung, im Sandhäuser Tor (82.). Drei Minuten später wurde Regis Dorn im Hachinger Strafraum gefoult, der gute Schiedsrichter machte jedoch seinen einzigen Fehler an diesem Tag und pfiff keinen Elfmeter. Auch die Einwechslung von Sreto Ristic bewirkte nichts mehr. So blieb es beim 1:1 Unentschieden.

Ein schlechtes und über weite Strecken chancenarmes Spiel, bei dem es die Sandhäuser verpassten aus den Abstiegsrängen herauszuklettern. Trainer Pavel Dotchev traf es auf den Punkt: "Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber ich fand das Spiel nicht so gut, und zwar von beiden Seiten". Trotzdem hätte der SV Sandhausen das Spiel nach der roten Karte für sich entscheiden, hätte nach dem 0:1 nachlegen müssen. So heißt es nun nächste Woche im Heimspiel gegen Babelsberg drei Punkte zu holen.

Ich hoffe, dass dies auch geschieht und das Team sich im Vergleich zu diesem Spiel erheblich steigert. Es ist erst die Hälfte der Saison vorbei und alle Möglichkeiten stehen offen aus dem Tabellenkeller herrauszukommen. Doch muss man jetzt nach zwei Spielen ohne Niederlage nachlegen, die positive "Serie", wenn man davon reden kann, aufrecht erhalten.





SpVgg Unterhaching: Darius Kampa – Orkan Balkan, Michael Hefele, Torben Hoffmann, Michael Stegmayer (46. Andreas Brysch) – Dennis Mimm (70. Ricardo Villar), Tim Jerat, Leandro Grech, Michael Vitzthum – Mijo Tunjic (78. Valonis Kadrijaj), Abdenour Amachaibou


SV Sandhausen: Frederic Löhe – Florian Tausenpfund, Michael Schick, Michael Stickel (30. Marco Pischorn), Frank Löning (76. Sreto Ristic), Roberto Pinto, Julian Schauerte, Tim Danneberg, Regis Dorn, Emre Öztürk (67. Dominik Rohracker), Roland Benschneider.


Tore: 0:1 Regis Dorn (61.), 1:1 Abdenour Amachaibou (82.)


Rote Karte: Torben Hoffmann (44., Notbremse)


Schiedsrichter: Marcel Unger (Halle/Saale)


Bes. Vorkommnis: Roberto Pinto verschießt Foulelfmeter (45.)