Sonntag, 26. Februar 2012

27. Spieltag: SV Sandhausen - Rot-Weiß Oberhausen 25.02.12 | 2:1

In einem spielerisch nicht sehr anspruchsvollen Spiel kommt der SV Sandhausen zu einem mühsamen 2:1-Heimerfolg. Vor allem nach dem Führungstor produzierte man in der 1. Halbzeit immer wieder individuelle Fehler, auch der zwischenzeitliche Ausgleich war die Folge eines kapitalen Abwehrschnitzers von Marcel Busch. In der 2. Halbzeit machten die Schwarz-Weißen dann einiges besser und erzielten schließlich auch den Siegtreffer. Spieler des Spiels ist eindeutig der ehemalige Dortmunder Marcel Kandziora, der nur wegen der Verletzung des eigentlich gesetzten Danny Blum spielen durfte und für den SVS beide Treffer erzielte. Da die Partie zwischen Saarbrücken und Aalen abgesagt wurde, setzten sich die Sandhäuser oben ab, bei jedoch einem Spiel mehr als die Konkurrenz.

Als Tabellenachzehnter kam Rot-Weiß Oberhausen an den Hardtwald. Nachdem Theo Schneider im Oktober wegen anhaltender Erfolgslosigkeit und akuter Abstiegsgefahr entlassen wurde, übernahm Mario Basler das Traineramt, doch auch er konnte den freien Fall des ehemaligen Bundesligisten nicht stoppen. Trotzdem reisten die Oberhausener relativ optimistisch zum Ligaprimus SV Sandhausen, denn laut Basler habe man ja "nichts zu verlieren", was der Tatsache entspricht, denn außer dem von außen betrachtet ungleichen Duell gibt es da noch die großen Personalsorgen der Oberhausener, bei denen gleich acht Spieler ausfielen.

Beim SV Sandhausen war man nach dem 0:4 in Wiesbaden in Hochstimmung. Torjäger Löning, der seit Oktober nicht mehr getroffen hatte, meldete sich in Wiesbaden eindrucksvoll mit drei Treffern zurück und auch was die Tabelle anging war man wieder ganz oben. Trotzdem nahm man den Gegner aus dem Ruhrgebiet nicht auf die leichte Schulter, immerhin hatte es in der Hinrunde eine 4:1-Klatsche in Oberhausen gesetzt und auch damals schon stand Oberhausen ganz unten in der Tabelle. Man war also gewarnt und allen Verantwortlichen war klar, dass dies kein einfaches Spiel werden würde.
Bezüglich der Aufstellung musste Gerd Dais nur eine Änderung vornehmen: Für den verletzten Blum spielte Marcel Kandziora auf der linken Außenbahn.

Die Sandhäuser erwischten den bessern Start und es war schnell zu erkennen, dass man hier auf Revanche für die herbe Hinspielpleite aus war. So hatte nach einer Hereingabe von Busch Löning nach fünf Minuten die Riesenchance zur Führung, doch er vergab freistehend, ungestört und aus kurzer Distanz - den hätte er machen müssen. Auch nach einer Viertelstunde der SVS weiterhin die besser Mannschaft und mit der nächsten hundertprozentigen Chance durch Löning, der nach Zuspiel von Klotz den Ball knapp am langen Pfosten vorbeischob. Auch wenn er zwei sehr gute Möglichkeiten zur Führung ausgelassen hatte, machte Löning ein sehr gutes Spiel. So leitete er dann auch die Führung ein, indem er sich gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und dann in den Strafraum auf Danneberg spielte. Danneberg legte rüber auf den ankommenden Kandziora, der RWO-Keeper Melka keine Chance ließ. Danach ruhte sich der SVS auf seiner Führung aus und nahm vor allem im Angriffsspiel zusehend Tempo raus.
Den bis dahin kein einziges Mal in der Offensive gefährlichen Oberhausenern gelang so nach einem riesen Abwehrbock von Marcel Busch, dessen verunglückte Kopfballabwehr Torunarigha dankend als Geschenk annimmt und den Ball durch Ischdonats Beine ins Tor schießt, der Ausgleich nach einer halben Stunde.
Die Sandhäuser wirkten in der Folge stark verunsichert. So wurden vor allem im Aufbauspiel immer wieder gravierende Fehlpässe gespielt. Die einzige nennenswerte Chance vor der Pause hatte dann noch Julian Schauerte durch einen Freistoß aus ähnlicher Position, die in Bielefeld zu einem Treffer geführt hatte, doch diesmal wurde daraus nichts, der Ball segelte über das Tor.
So war SVS-Trainer Gerd Dais nach der ersten Hälfte sichtlich unzufrieden mit seiner Mannschaft.


Die Sandhäuser kamen wieder ein bisschen gefestigter aus der Kabine, doch auch in der 2. Hälfte blieb Torjäger Frank Löning, was den Abschluss betrifft, glücklos. Doch schon wie beim Führungstreffer bereitet er nach seiner eigenen vergebenen Chance das Tor vor. So schlägt Marco Pischorn vom eigenen Strafraum einen Ball über das ganze Spielfeld, den Löning per Kopfballverlängerung Kandziora vor die Füße spielt. Kandziora tunnelt Melka und bleibt ein zweites Mal Sieger gegen diesen - das 2:1 für die Gastgeber.
Mit der Entscheidung Kandziora für den verletzten Blum aufzubieten bewies Dais ein glückliches Händchen, der 22-jährige machte an diesem Tag sein bestes Spiel seit er in Sandhausen unter Vertrag steht.
Diesmal gaben die Sandhäuser das Spiel nicht wieder aus der Hand, da hatte wohl die Halbzeitsprache vom Trainer an den richtigen Punkten angesetzt. So zog man sich keinesfalls zurück, sondern spielte munter nach vorne, um die Führung eventuell noch auszubauen. Doch Löning blieb weiter glücklos, wieder hatte er freistehend eine sehr gute Gelegenheit zum Erhöhen, doch es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Von Oberhausen war in der 2. Halbzeit überhaupt nichts zu sehen, die einzige nennenswerte Chance resultierte nach einem Eckball, doch Daniel Ischdonat war zur Stelle. So blieb es beim 2:1-Sieg für die Hausherren, die natürlich weiter an der Tabellenspitze bleiben. Löning spielte sehr gut aber glücklos, Kandziora der Mann des Spiels.
Bei Oberhausen wird es im Tabellenkeller immer dunkler. Wegweisend wird hier das Abstiegsduell gegen den direkten Konkurrenten Jena am kommenden Samstag sein.
Für den SVS steht am Samstag das Spitzenspiel gegen den Dritten aus Regensburg an, dort wird sich zeigen wohin der Weg führt....

Kommentar:


Auch wenn unsere Mannschaft an diesem Tag nicht den besten Fußball gezeigt hat, so hat sie doch gewonnen und das ist die Hauptsache. Denn wenn man solche Spiele gewinnt, dann ist man eine richtige Spitzenmannschaft, gerade auf solche Spiele kommt es an. So hat sich die Mannschaft in der zweiten Halbzeit gefangen und das Spiel wieder in die richtige Richtung gelenkt.
Marcel Kandziora hat heute eine grandiose Leistung abgeliefert und Gerd Dais das Vertrauen für den Einsatz zurückgezahlt, ich bin jetzt mal gespannt, ob, wenn er wieder gesund ist, wieder in die Startelf rückt, oder ob Dais an Kandziora wegen dieser Leistung erstmal festhält.
Am nächsten Samstag steht dann das wichtige Spiel gegen Regensburg an. Die Mannschaft darf sich in diesem Spiel nicht so eine Schwächephase wie gegen Oberhausen erlauben, denn gegen eine Team wie Regensburg wird es nicht so leicht werden wieder zurückzukommen. Man darf also gespannt sein.




SV Sandhausen: Ischdonat - Busch, Pischorn, Schulz, Schauerte - Fießer - Klotz (80. Pinto), Danneberg (87. Kittner), Ulm (78. Glibo), Kandziora - Löning
RW Oberhausen: Melka - Gataric (38. Pappas), Willes, Schiller, Weigelt - Gyasi (70. Schliesing), Hasanbegovic, Scheelen - Brown Forbes, Dzaka - Torunarigha (79. Terranova)
Gelbe Karten: Schulz - Gataric, Schliesing
Tore: 1:0 Kandziora (18.) 1:1 Torunarigha (27.) 2:1 Kandziora (55.)
Zuschauer: 2100
Schiedsrichter: Gerach (Landau)



Montag, 20. Februar 2012

26. Spieltag: SV Wehen Wiesbaden - SV Sandhausen 18.02.12 | 0:4

In einem sehr einseitigen und unausgeglichenen Spiel gewinnt der SV Sandhausen in Wiesbaden mit 0:4. Die Sandhäuser gingen früh in Führung und kontrollierten über 90 Minuten die Partie gegen eine Wiesbadener Mannschaft, die vor allem in der Defensive katastrophale Schwächen offenbarte. Für die Gäste aus Sandhausen war es also ein perfekter Tag: Man schenkte dem Team von Peter Vollmann bei dessen Debut eine Packung ein, eroberte sich dank des nun besseren Torverhältnisses die Tabellenführung von Aalen zurück und beim Top-Torjäger und Kapitän Frank Löning ist der Knoten durch sein Dreierpack geplatzt. Dazu kommt, dass der Dritte aus Regensburg in Bielefeld Punkte liegen ließ.

In Wiesbaden ging es unter der Woche turbulent zu. Erst verlor man das Nachholspiel zu Hause mit 2:0 gegen Osnabrück, dann wurde Trainer Gino Lettieri nach zwei Jahren in der Landeshauptstadt Hessens entlassen. Nachfolger ist der aufstiegserfahrene Peter Vollmann, der 2002 mit Eintracht Braunschweig und 2011 mit Hansa Rostock in die 2. Bundesliga aufgestiegen ist. Diesmal gilt es jedoch bis zum Ende der Saison den Abstieg zu verhindern. Denn die Wiesbadener mussten ihre Ziele wegen der letzten Wochen und den damit verbundenen schlechten Leistungen der Mannschaft deutlich nach unten korrigieren. Vor der Saison sagten 16 von 20 Trainer der 3. Liga, dass Wiesbaden der Top-Favorit auf den Aufstieg sei und dies war vor der Saison auch noch das Ziel des Vereins, immerhin hatte man sich mit erfahrenen Erst- und Zweitligaspielern verstärkt. Auch zwei alte Bekannte spielen beim SVWW: Der langjährige Verteidiger und Publikumsliebling der Sandhäuser Alf Mintzel und Torhüter Michael Gurski. Gerade beim Debut des neuen Trainers standen die Zeichen jedoch schlecht, immerhin ging es gegen den Tabellenzweiten und Trainer Vollmann musste auf acht Spieler verzichten.

300 Sandhäuser Fans waren nach Wiesbaden gereist um ihre Mannschaft lautstark zu unterstützen. Diese hatten die Anfeuerung auch bitter nötig, immerhin verlor man in der vorigen Woche das Nachholspiel gegen den VFR Aalen, der dem SVS nicht nur drei Punkte, sondern auch noch die Tabellenführung abknüpfte. So war es an diesem Tag wichtig wieder in die Spur zu finden. Gerd Dais gab schon vor dem Spiel bekannt, dass er den Spielern vertrauen wird, die er auch schon gegen Aalen von Anfang an gebracht hat. Vor dem Spiel wurde dann bekannt, dass es doch eine Änderung gab: Für Kandziora sprang Marcel Busch als Außenverteidiger ein.Bieler. 


Der SV Sandhausen war von Beginn an die engagiertere Mannschaft. Gegen, vor allem in der Defensive, schlecht stehende und lustlose Wiesbadener kam man deswegen früh zu Chancen. So auch nach sieben Minuten, als Marco Pischorn einen Ball nach vorne schlägt, dieser vom Wiesbadener Bieler mit dem Kopf amateurhaft geklärt wird, so dass SVS-Kapitän Frank Löning den Ball per Volley für Gurski unhaltbar ins rechte Eck donnert - ein Tor mit *Tor des Monats*-Charakter. Endlich gelang dem immer sehr gut spielenden Frank Löning mal wieder ein Treffer, immerhin hatte er seit neun (!) Spielen nicht mehr getroffen.
Die Wiesbadener versuchten in der Folge ins Spiel zu finden und übernahmen etwas die Initiative. Es dauerte jedoch fast eine halbe Stunde, bis sich das Bemühen der Hessen wirklich in ansehnliche Torchancen verwandelte. Beim Schuss des Wiesbadeners Janjic bewies Torhüter Daniel Ischdonat seine ganze Klasse, denn diesen Ball hätte nicht jeder Torwart der 3. Liga in dieser Weltklasse-Manier aus dem Winkel gefischt. Zwar hatten die Wiesbadener noch zwei weitere Chancen, diese aber so wie die vor der Großchance durch Janjic eigentlich nicht erwähnenswert. Trotz der kleinen Wehener Drangphase, wenn man es so nennen mag,  spielte der SVS den besseren und reiferen Fußball. Vor allem beim eigenen Aufbau- und Offensivspiel hatte man alle Zeit der Welt und wurde nicht angegangen. So fiel dann auch zehn Minuten vor der Pause das zweite Tor für die Gäste. Danny Blum schlägt einen Ball in den Strafraum, David Ulm hat alle Zeit der Welt zu warten bis Marcel Busch angelaufen kommt, legt diesem dann den Ball vor und hört ihn dann zwei Sekunden später wieder an sich vorbei in Richtung Tor rauschen - das 0:2 durch Marcel Busch. Das war ein unglückliches Gegentor für den Ex-Sandhäuser Michael Gurski, denn der Schuss von Marcel Busch wurden noch vom eigenen Abwehrspieler abgefälscht, so dass Gurski - wie schon beim ersten Gegentor, keine Abwehrchance hatte. 
Die Wiesbadener wirkten nach diesem zweiten Gegentor nun etwas verunsichert, doch es kam noch schlimmer für sie. Kurz bevor Schiedsrichter Benjamin Cortus die Pfeife zum Halbzeitpfiff in den Mund nahm, rappelte es noch einmal im Kasten von Michael Gurski: Nach einem Eckball konnte keiner der Wiesbadener entscheidend klären, so dass der Ball, wie schon bei seinem ersten Tor, Frank Löning an der Strafraumgrenze vor die Füße rollte, und von diesem im linken Eck versenkt wird. Danach ging es in die Kabine, die Sandhäuser Fans skandierten etwas frühzeitig, aber wohl nicht abwegig: "Auswärtssieg, Auswärtssieg...", während die Wiesbadener Spieler mit hängenden Köpfen in die Kabine gingen, denn wie soll man denn einen 0:3-Pausenrückstand aufholen ? 

Nach der Pause das gleiche Bild: Sandhausen gewinnt die Zweikämpfe, Sandhausen mit Lufthoheit, Sandhausen mit schnellem Umschalten, Sandhausen mit schönem Offensivspiel - Sandhausen dominiert das Spiel. So bekam man gleich die erste Möglichkeit. Nach einem Eckball erzielte Marco Pischorn beinahe das 4. Tor, doch ein Wehener klärt für seinen geschlagenen Keeper auf der Linie. Doch das 4. Tor ließ tatsächlich nicht lange auf sich warten: So läuft Nico Klotz mit dem Ball von der Mittellinie bis in den Strafraum ohne in irgendeiner Weise bedrängt zu werden und legt dann auf den in der Mitte lauernden Löning ab, der den Dreierpack perfekt macht. Gerade bei diesem Tor verteidigte die Wiesbadener Hintermannschaft wie die eines Amateurclubs, wie sonst könnten zwei Spieler eine komplette Abwehr überwinden.
Weiter ging es über Nico Klotz, der noch einmal durchs komplette Mittelfeld marschierte und erst am guten Michael Gurski scheitert. Michael Gurski war der einzige Wiesbadener, der ansatzweise seine Form auf den Platz brachte an diesem Tag, was die Wiesbadener Fans, die im übrigen in der Pause ihren Banner abgehängt und den Support eingestellt hatten, mit ihrem "Außer Gurski könnt ihr alle gehn' "-Gesang ebenfalls zum Ausdruck brachten.
Sandhausen fuhr danach einen Gang runter, blieb jedoch stets offensiv gefährlich. So zeigte Danny Blum bei einem Freistoß aus 33 Metern seine überragende Schusstechnik, denn dieser Schuss hätte direkt im Winkel eingeschlagen, wäre Gurski nicht noch drangekommen. Bis zum Ende des Spiel verteidigten die Sandhäuser abgeklärt, sparten Kräfte und spielten das Spiel wie eine Spitzenmannschaft herunter. Es bleibt am Ende beim 0:4 für die Gäste aus Sandhausen, die sich dadurch die Tabellenführung vom VFR Aalen zurückholen, der zu Hause gegen Burghausen mit 2:0 gewann. Es war also ein Alptraum eines Debuts für Neu-Trainer Vollmann, doch auch dieser gab nach dem Spiel zu, dass der Sieg der Sandhäuser "in Ordnung gehe..". Gerd Dais bemängelte sogar, dass man "nicht noch ein paar Tore mehr..." erzielt hätte, trotzdem "kann man mit dem 0:4 sehr zufrieden sein..". Nach dem Spiel wurde dann noch mit den Fans gefeiert. Ein rundum perfekter Tag für den SV Sandhausen.



Kommentar:

Besser als in diesem Spiel geht es eigentlich nicht. Wir haben uns, die Spieler wie die Fans, in Wiesbaden eindeutig als zweitligareif verkauft, die Tabellenführung wieder übernommen und den Vorsprung auf Rang drei und vier vergrößert. Wiesbaden hatte nicht den Hauch einer Chance und wenn sie mal wirklich zum Zug kamen, war Daniel Ischdonat da.
 Jetzt kommt am Samstag Oberhausen zu uns an den Hardtwald. Gerade gegen diesen vermeintlich schwachen, weil gegen den Abstieg spielenden, Gegner sollte man aufpassen, immerhin setzte es im Hinspiel in Oberhausen eine 4:1-Niederlage, doch so wie die Mannschaft gerade spielt bleiben die drei Punkte hoffentlich am Hardtwald. 
Nur mal am Rande: Der SVS ist dann seit mittlerweile über einem Jahr, nämlich seit genau 378 Tagen zu Hause ungeschlagen.



SV Wehen Wiesbaden: Gurski, Schimmel, Lanzaat, Döringer, Bieler, Book, Ivanna (46. Smeekes), Kolb, Christ (81. Menga), Janjic, Wohlfarth (76. Bouhaddouz).
SV Sandhausen: Ischdonat, Busch, Pischorn, Schulz, Schauerte, Fießer, Klotz, Danneberg (76. Glibo), Ulm (76. Blacha), Löning (81. Grimaldi), Blum.
Tore: 0:1 Löning (7.), 0:2 Busch (35.), 0:3 Löning (43.), 0:4 Löning (52.). 
Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach) 
Zuschauer: 2.553

Dienstag, 7. Februar 2012

Nachholspiel vom 21. Spieltag: VFR Aalen - SV Sandhausen 07.02.12 | 2:0

Bei -15°C, zum Teil vereistem Platz und zwischenzeitlich einsetzenden Schneefall verliert des SV Sandhausen das Nachholspiel vom 21. Spieltag beim VFR Aalen mit 2:0. Dies soll jedoch keine Ausrede für die Niederlage sein. Die Aalener waren die bessere Mannschaft, sie machten zwar auch Fehler im Aufbauspiel, allerdings nicht so viele wie die Sandhäuser und nutzten ihre Chancen effektiv. So fiel das Führungstor für die Heimmannschaft gerade in einer Drangphase der Sandhäuser und auch beim 2:0 in der Nachspielzeit durch den ehemaligen Sandhäuser Leandro Grech wurde schnell umgeschalten und die SVS-Defensive überlaufen. Da die Aalener durch das zweite Tor nun eine bessere Tordifferenz als die Sandhäuser haben, liegt der VFR jetzt auf dem 1. Platz mit 43 Punkten. Sandhausen liegt punktgleich dahinter. Beide Teams weisen 5 Punkte Vorsprung auf den dritten Regensburg und sieben Punkte Vorsprung auf den vierten aus Erfurt auf.

Beide Teams spielten mit der Startaufstellung vom Samstag.

Hier stand an diesem Dienstagabend also ein echtes Spitzenspiel bevor. Der Tabellenzweite aus Aalen empfängt den Tabellenführer, den SV Sandhausen. Es war lange fragwürdig, ob das Spiel denn überhaupt stattfinden könnte, doch um 8:30 Uhr heute Morgen gaben die Verantwortlichen des VFR Aalen grünes Licht. Mit Hilfe einer Isolierplane hatte man die vollständige Vereisung des Rasen über Nacht verhindert und dem schon einmal abgesagten Spiel stand nichts mehr im Wege

Die Aalener, die mit vier Siegen in Folge in diese Partie gingen, wollten zum nur einige wenige Kilometer entfernten Nachbarn punktetechnisch aufschließen, hatten allerdings auch im Hinterkopf, dass man, wenn man mit einem Zwei-Tore-Unterschied gewinnen würde, die Tabellenführung erringen könnte.

Der SVS wollte dies natürlich verhindern und am liebsten dreifach Punkten auf der Ostalb, denn das wäre ein entscheidender Schritt in Richtung Aufstieg.

Bei eisigen Temperaturen und einsetzendem Schneefall ging es dann also um 19 Uhr vor 3214 Zuschauern los. Man sah sofort beiden Mannschaften an, dass sie sich erstmal an die Platzverhältnisse gewöhnen mussten, denn beide produzierten Abspielfehler am Fließband. Vor allem in den ersten Minuten kam so gut wie kein Pass beim Mitspieler an. Der VFR Aalen hatte in der Folge zwei-drei Möglichkeiten per Freistoß, konnte aber nichts gefährliches zustande bringen. Sehr auffällig war, dass die Schaltzentrale der SVS-Offensive, David Ulm, an diesem Abend so gut wie jeden Ball vertendelte. Jedoch lag das nicht nur an seiner Leistung, denn jedes Mal, wenn er angespielt wurde, waren gleich zwei-drei Aalener bei ihm, um ihn unter Druck zu setzen. Das fruchtete: Ulm konnte keinerlei Offensivakzente, die man normalerweise in einem Spiel mehrfach von ihm zu sehen bekommt, setzen und meistens führte das Zuspiel auf ihn zu einem Ballverlust für die Sandhäuser. Nachdem erst Sandhausen durch Löning und kurz darauf, nachdem eine halben Stunde gespielt war, die Aalener durch Lechleiter eine Chance hatten, nahm die Partie zusehends an Fahrt auf. Die Aalener hatten etwas mehr vom Spiel und brachten die Viererkette, allen voran Marco Pischorn, der einen rabenschwarzen Tag erwischte, das ein oder andere Mal in die Bredouille. Die beste Chance für die Sandhäuser hatte Winterneuzugang Nico Klotz, der beste Sandhäuser an diesem Tag, als er mit dem Außenrist den Ball an die Latte des Tores von Aalen-Keeper Bernhardt setzte. In den letzten zehn Minuten vor der Halbzeitpause hatte Aalen noch zweimal eine Möglichkeit durch Robert Lechleiter, über den das ganze VFR-Spiel lief, SVS-Titan Daniel Ischdonat blieb jedoch immer der Sieger. So ging es mit einem 0:0-Unentschieden in die Pause. Die Aalener hatten mehr Spielanteile, doch auch die ein oder andere Sandhäuser Chance hätte die Führung herbeibringen können. Auffällig war, dass neben Pischorn und Ulm, die ansonsten immer die Schlüsselfiguren im Spiel der Sandhäuser darstellen, auch die linke Seite über Kandziora und vor allem Blum wenig oder gar nicht in Erscheinung trat. Wenn nach vorne gespielt wurde, dann meist über die rechte Seite.

Zur Pause wurde auf Seiten der Aalener Haller vom Platz genommen und der offensiver orientierte Valentini eingewechselt. Die beiden Teams ließen sich, wie schon zu Beginn des Spiels, etwas Zeit bis sie Akzente setzten. Nachdem ein bisschen mehr als 50 Minuten gespielt waren, hatte Dausch gesehen, dass Ischdonat zu weit vor dem Kasten stand und so fast per Freistoß die Führung markiert, Ischdonat schaffte es jedoch noch den Ball über das Gehäuse zu lenken. Nach 55 Minuten hatte Trainer Gerd Dais dann genug gesehen und wechselte seinen Spielmacher David Ulm aus. Für ihn kam der Last-Minute-Transfer Adriano Grimaldi. Der SVS spielte nun also mit zwei Spitzen. Statt das das Spiel aber nun wieder intensiver werden würde, verflachte es zunehmends und Gerd Dais hüpfte wie ein Rumpelstilzchen an der Seitenlinie auf und ab - er war überhaupt nicht zufrieden wie seine Mannschaft sich hier präsentierte. In der 69. Minute war dann Schluss für den Sandhäuser, der an diesem Tag die meisten Akzente setzte: Für den angeschlagenen Nico Klotz kam Roberto Pinto ins Spiel. Nun wurden die Sandhäuser stärker. Doch gerade in der kleinen Drangphase der Sandhäuser fällt das Führungstor für den VFR Aalen durch den fünf Minuten zuvor eingewechselten Joker Sauter, der von Hofmann genial in Szene gesetzt wurde, aus guter Position ins lange Eck einschiebt und Ischdonat so keine Chance lässt. VFR-Trainer Ralph Hasenhüttl bewieß also abermals ein glückliches Händchen, was die Einwechslungen betrifft. Schon am Samstag gegen Regensburg wechselte Hasenhüttl Fabian Weiß ein, der das Siegtor für Aalen erzielte. Erst jetzt beginnt Sandhausen richtig loszulegen und hatte zweimal durch Löning und einmal durch Blacha die Rießenchance zum Ausgleich. Bei Blachas Schuss lenkt Aalen-Torwart Bernhardt den Ball mit dem Knie beinahe ins eigene Tor. Die Nachspielzeit von zwei Minuten wird angezeigt und der SV Sandhausen schmeißt nochmal alles nach vorne. In der 92. Minute wird dann ein Angriff der Sandhäuser abgefangen und blitzschnell umgeschalten. Sauter und der Ex-Sandhäuser Leandro Grech überlaufen die SVS-Defensive und Grech erzielt das Siegtor gegen seinen ehemaligen Verein, was zugleich die Tabellenführung für den VFR Aalen bedeutete.
Der VFR Aalen gewinnt in diesem Derby verdient, weil die Sandhäuser nicht ihren Rhythmus fanden und gerade die entscheidenden Spieler in der Offensive, wie auch in der Defensive, einen schlechten Tag erwischten.
Am Samstag empfängt der SV Sandhausen am heimischen Hardtwald den Chemnitzer FC, der sich am vergangenen Samstag gegen Unterhaching in bestechender Form gezeigt hat. 

Kommentar:

Leider hat sich der VFR Aalen an diesem Tag cleverer angestellt als wir. Gerade das Ausschalten von David Ulm war ein entscheidender Schachzug der Aalener, der das Offensivspiel von uns zum Erlahmen brachte. Auffällig war aber auch, dass der SVS erst nachdem man in Rückstand geraten war auf einmal richtig aufspielte, wie als ob man sich die ganze Zeit zurückgehalten und einfach nur abgewartet hätte. Das diese Schlussoffensive gegen ein Spitzenteam, wie der VFR Aalen eines ist, nicht gereicht hat, kam dann auch wohl keineswegs überraschend. Das zweite Tor der Aalener und der damit verbundene Verlust der Tabellenführung hätte allerdings verhindert werden können, ja müssen. Es gibt jedoch auch positive Seiten dieses Verlustes. Unsere Jungs haben weiterhin 5 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und 7 Punkte Vorsprung auf den 4. Platz und der Druck des Gejagten, des Tabellenführers wurde nun auf die Aalener übertragen.
Jetzt gilt es gegen Chemnitz am Samstag die passende Antwort zu liefern, was jedoch nicht einfach wird, immerhin zeigen sich die Chemnitzer seit Beginn der Rückrunde, vor allem in Person von Anton Fink (Neuzugang, ist vom KSC gekommen), in bestechender Form.




VFR Aalen: Bernhardt - Traut, Kister, Mössmer, T. Schulz - Hofmann, Leandro - Haller (46. Valentini), Dausch (90. Weiß) - Cidimar (68. Sauter), Lechleiter

SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, D. Schulz, Kandziora - Fießer - Klotz (69. Pinto), Danneberg, Ulm (54. Grimaldi), Blum (80. Blacha) - Löning

Gelbe Karten: Danneberg

Tore: 1:0 Sauter (74.), 2:0 Leandro (90.+2)

Zuschauer: 3214

Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)



Sonntag, 5. Februar 2012

24. Spieltag: Arminia Bielefeld - SV Sandhausen 04.02.12 | 1:3


Der SV Sandhausen hat wie erhofft an den Heimerfolg gegen Unterhaching angeknüpft und gewinnt in Bielefeld auf der Alm mit 1:3. Bei deutlichen Minusgraden und vereistem Platz nutzten die Kurpfälzer ihre wenigen Chancen, dem Wetter entsprechend und im Stile eines Aufsteigers, eiskalt aus - das vor allem in den Heimspielen hochkochende und leidige Thema Chancenverwertung stand also diesmal nicht zur Debatte. Es war die erste Heimpleite seit sieben Spielen für die Arminia. Im Spitzenspiel zwischen Aalen und Regensburg dreht Aalen das Spiel und rückt auf den zweiten Platz der Tabelle vor. Somit würde es im Nachholspiel, das eigentlich am Dienstag stattfinden soll, aber noch wegen dem vereisten Aalener Platz auf der Kippe steht, zum Spitzenspiel Zweiter gegen Erster kommen.

Nach dem 3:1-Erfolg gegen Unterhaching vergangene Woche wurde nichts an der Anfangself geändert - es gab ja auch keinen Grund dazu. Das neue, offensivere System hatte schließlich gegriffen. Gegen die Arminen, deren Formkurve deutlich nach oben zeigt, wollte man, nachdem man am vergangenen Samstag am heimischen Hardtwald gegen Unterhaching gewonnen hatte, nachlegen und so eine Serie starten.

Die Arminen dagegen wollte dem Tabellenführer zumindest einen Punkt abluchsen und ihre Serie von sechs Heimspielen ohne Niederlage ausbauen. Die Bielefelder wurden im Vorfeld als deutlich stärkerer Gegner als Unterhaching gehandelt, zeigt die Mannschaft doch, seitdem Stefan Krämer der Cheftrainer der Arminen ist, einen ansehnlichen Fußball und ist in der 3. Liga angekommen. Keine einfach Aufgabe also für den SV Sandhausen, zudem war bei mehr als zehn Minusgraden der Platz gefroren und rutschig.

Als erstes übernahmen die Bielefelder die Initiative, brachten jedoch nichts gefährliches Zustande, außer zwei Angriffe, die aber von der Sandhäuser Abwehr in ihrer Entstehung gestoppt wurden. Nach dreizehn Minuten dann der SVS, von dem zuvor noch keine Offensivaktion zu sehen war: Ulm spielt einen steilen Pass, der eigentlich Blum erreichen soll, jedoch zu ungenau ist, so dass er dem Bielefelder Hübner vor die Füße kommt. Als dieser jedoch in Richtung des eigenen Torwarts läuft und diesem zuspielen möchte, taucht Danny Blum von hinten auf und schiebt blitzschnell ein, Nico Klotz berührt den Ball nicht mehr und überlässt Blum das Tor. Trotz des Abwehrbocks von Hübner eine außergewöhnliche Aktion von Blum, bei dem gegen Unterhaching der Knoten geplatzt ist. Zehn Minuten später: Ulm wird einige Zentimeter vor der Strafraumgrenze gefoult - sehr gute gesehen von Schiedsrichter Harm Osmers. Den darauffolgenden Freistoß tritt Julian Schauerte und zirkelt diesen wunderbar ins obere linke Eck. In der Folge sah man, wie schon zuvor, ein relativ schwaches Spiel mit Vorteilen für Sandhausen, zumindest im Mittelfeld gewann man viele Bälle, kam jedoch nicht oft zum Abschluss. Kurz vor der Pause tauchte dann noch einmal Danneberg vor Arminen-Keeper Ortega auf, schoss jedoch den Ball über das Gehäuse. Zur Halbzeit führten die Sandhäuser verdient mit 0:2. Zwar hatte man sich kaum Chancen erspielt, was bei dem vereisten Boden jedoch auch schwer war, man nutzte aber die ersten beiden Chancen gleich ganz abgezockt aus.

Auch nach der Pause waren die Gäste die bessere Mannschaft. Wenn Bielefeld mal einen Angriff versuchte, verhedderte man sich in der gnadenlosen SVS-Defensive. So gibt es bis zur 62. Minute auch nichts besonderes zu berichten. Nach einem Eckball hält Ortega zunächst den Kopfball von Pischorn, beim Nachschuss des Selbigen lag der Arminen-Torwart jedoch schon geschlagen am Boden, so dass die Entscheidung im Spiel gefallen war - der SVS führte mit 0:3. Danach wechselte Krämer noch drei Offensivkräfte ein um wenigstens ein bisschen Ergebniskosmetik zu betreiben. Die Einwechslungen fruchteten und die Arminia kam zu einigen etwas besseren Angriffen, auch weil der die Sandhäuser jetzt nicht mehr so konsequent in die Zweikämpfe gingen. So gelang Arminia Bielefeld in der 69. Minute noch der Treffer zum 1:3 durch Rzatkowski. In der Folge machten sich die Bielefelder noch Hoffnung, konnten aber bis zum Ende kein Tor mehr erzielen. So blieb es beim hochverdienten und abgezockten 1:3-Auswärtserfolg für den SV Sandhausen. In der defensive souverän und abgeklärt, in der Offensive effektiv und abgezockt - das waren die Sandhäuser an diesem Tag.


Am Dienstag, den 07.02.12 findet, wenn sich die Platzverhältnisse in Aalen nicht deutlich verschlechtern, das Nachholspiel vom 21. Spieltag statt. Dadurch, dass der VFR Aalen sich nun in der Tabelle auf Platz 2 befindet, steht also ein absolutes Spitzenspiel vor der Tür. Die Aalener, die die letzten vier Spiele gewonnen und drei davon gedreht haben, wollen dem Spitzenreiter ein Bein stellen und zu diesem aufschließen.


Kommentar:


Habe ich in der letzten Wochen noch den vergebenen Chancen hinterhergetrauert, so kann man, so denke ich, mit der Mannschaft sehr zufrieden sein. Zwar hat man nicht so gut wie gegen Haching gespielt, was jedoch auch den Platzverhältnissen anzurechnen war, jedoch zeigte man sich wie eine Mannschaft, die wirklich aufsteigen will und auch die Fähigkeiten dazu hat. Denn wenn man aus den ersten beiden Chancen zwei Tore macht, dann ist man ein absolutes Spitzenteam. So steht am Dienstag nun das Spiel gegen Aalen an. Es wird eine ziemlich enge Kiste werden, denn die Jungs von Ralph Hasenhüttl sind im Moment sehr gut drauf - man darf also gespannt sein. Forza SVS ! 





Arminia Bielefeld: Ortega - Riemer (63. Hille), Hübener, Hornig, Krük (64. Kullmann) - Jerat, Schütz - Rahn, Rzatkowski, Schönfeld - Klos
SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer - Klotz (86. Kittner), Danneberg, Ulm (90. Glibo), Blum - Löning (90+1. Grimaldi)
Gelber Karten: Jerat, Schönfeld
Tore: 0:1 Blum (13.) 0:2 Schauerte (23.) 0:3 Pischorn (62.) 1:3 Rzatkowski (69.)
Zuschauer: 6500
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)