Sonntag, 5. Februar 2012

24. Spieltag: Arminia Bielefeld - SV Sandhausen 04.02.12 | 1:3


Der SV Sandhausen hat wie erhofft an den Heimerfolg gegen Unterhaching angeknüpft und gewinnt in Bielefeld auf der Alm mit 1:3. Bei deutlichen Minusgraden und vereistem Platz nutzten die Kurpfälzer ihre wenigen Chancen, dem Wetter entsprechend und im Stile eines Aufsteigers, eiskalt aus - das vor allem in den Heimspielen hochkochende und leidige Thema Chancenverwertung stand also diesmal nicht zur Debatte. Es war die erste Heimpleite seit sieben Spielen für die Arminia. Im Spitzenspiel zwischen Aalen und Regensburg dreht Aalen das Spiel und rückt auf den zweiten Platz der Tabelle vor. Somit würde es im Nachholspiel, das eigentlich am Dienstag stattfinden soll, aber noch wegen dem vereisten Aalener Platz auf der Kippe steht, zum Spitzenspiel Zweiter gegen Erster kommen.

Nach dem 3:1-Erfolg gegen Unterhaching vergangene Woche wurde nichts an der Anfangself geändert - es gab ja auch keinen Grund dazu. Das neue, offensivere System hatte schließlich gegriffen. Gegen die Arminen, deren Formkurve deutlich nach oben zeigt, wollte man, nachdem man am vergangenen Samstag am heimischen Hardtwald gegen Unterhaching gewonnen hatte, nachlegen und so eine Serie starten.

Die Arminen dagegen wollte dem Tabellenführer zumindest einen Punkt abluchsen und ihre Serie von sechs Heimspielen ohne Niederlage ausbauen. Die Bielefelder wurden im Vorfeld als deutlich stärkerer Gegner als Unterhaching gehandelt, zeigt die Mannschaft doch, seitdem Stefan Krämer der Cheftrainer der Arminen ist, einen ansehnlichen Fußball und ist in der 3. Liga angekommen. Keine einfach Aufgabe also für den SV Sandhausen, zudem war bei mehr als zehn Minusgraden der Platz gefroren und rutschig.

Als erstes übernahmen die Bielefelder die Initiative, brachten jedoch nichts gefährliches Zustande, außer zwei Angriffe, die aber von der Sandhäuser Abwehr in ihrer Entstehung gestoppt wurden. Nach dreizehn Minuten dann der SVS, von dem zuvor noch keine Offensivaktion zu sehen war: Ulm spielt einen steilen Pass, der eigentlich Blum erreichen soll, jedoch zu ungenau ist, so dass er dem Bielefelder Hübner vor die Füße kommt. Als dieser jedoch in Richtung des eigenen Torwarts läuft und diesem zuspielen möchte, taucht Danny Blum von hinten auf und schiebt blitzschnell ein, Nico Klotz berührt den Ball nicht mehr und überlässt Blum das Tor. Trotz des Abwehrbocks von Hübner eine außergewöhnliche Aktion von Blum, bei dem gegen Unterhaching der Knoten geplatzt ist. Zehn Minuten später: Ulm wird einige Zentimeter vor der Strafraumgrenze gefoult - sehr gute gesehen von Schiedsrichter Harm Osmers. Den darauffolgenden Freistoß tritt Julian Schauerte und zirkelt diesen wunderbar ins obere linke Eck. In der Folge sah man, wie schon zuvor, ein relativ schwaches Spiel mit Vorteilen für Sandhausen, zumindest im Mittelfeld gewann man viele Bälle, kam jedoch nicht oft zum Abschluss. Kurz vor der Pause tauchte dann noch einmal Danneberg vor Arminen-Keeper Ortega auf, schoss jedoch den Ball über das Gehäuse. Zur Halbzeit führten die Sandhäuser verdient mit 0:2. Zwar hatte man sich kaum Chancen erspielt, was bei dem vereisten Boden jedoch auch schwer war, man nutzte aber die ersten beiden Chancen gleich ganz abgezockt aus.

Auch nach der Pause waren die Gäste die bessere Mannschaft. Wenn Bielefeld mal einen Angriff versuchte, verhedderte man sich in der gnadenlosen SVS-Defensive. So gibt es bis zur 62. Minute auch nichts besonderes zu berichten. Nach einem Eckball hält Ortega zunächst den Kopfball von Pischorn, beim Nachschuss des Selbigen lag der Arminen-Torwart jedoch schon geschlagen am Boden, so dass die Entscheidung im Spiel gefallen war - der SVS führte mit 0:3. Danach wechselte Krämer noch drei Offensivkräfte ein um wenigstens ein bisschen Ergebniskosmetik zu betreiben. Die Einwechslungen fruchteten und die Arminia kam zu einigen etwas besseren Angriffen, auch weil der die Sandhäuser jetzt nicht mehr so konsequent in die Zweikämpfe gingen. So gelang Arminia Bielefeld in der 69. Minute noch der Treffer zum 1:3 durch Rzatkowski. In der Folge machten sich die Bielefelder noch Hoffnung, konnten aber bis zum Ende kein Tor mehr erzielen. So blieb es beim hochverdienten und abgezockten 1:3-Auswärtserfolg für den SV Sandhausen. In der defensive souverän und abgeklärt, in der Offensive effektiv und abgezockt - das waren die Sandhäuser an diesem Tag.


Am Dienstag, den 07.02.12 findet, wenn sich die Platzverhältnisse in Aalen nicht deutlich verschlechtern, das Nachholspiel vom 21. Spieltag statt. Dadurch, dass der VFR Aalen sich nun in der Tabelle auf Platz 2 befindet, steht also ein absolutes Spitzenspiel vor der Tür. Die Aalener, die die letzten vier Spiele gewonnen und drei davon gedreht haben, wollen dem Spitzenreiter ein Bein stellen und zu diesem aufschließen.


Kommentar:


Habe ich in der letzten Wochen noch den vergebenen Chancen hinterhergetrauert, so kann man, so denke ich, mit der Mannschaft sehr zufrieden sein. Zwar hat man nicht so gut wie gegen Haching gespielt, was jedoch auch den Platzverhältnissen anzurechnen war, jedoch zeigte man sich wie eine Mannschaft, die wirklich aufsteigen will und auch die Fähigkeiten dazu hat. Denn wenn man aus den ersten beiden Chancen zwei Tore macht, dann ist man ein absolutes Spitzenteam. So steht am Dienstag nun das Spiel gegen Aalen an. Es wird eine ziemlich enge Kiste werden, denn die Jungs von Ralph Hasenhüttl sind im Moment sehr gut drauf - man darf also gespannt sein. Forza SVS ! 





Arminia Bielefeld: Ortega - Riemer (63. Hille), Hübener, Hornig, Krük (64. Kullmann) - Jerat, Schütz - Rahn, Rzatkowski, Schönfeld - Klos
SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Kandziora - Fießer - Klotz (86. Kittner), Danneberg, Ulm (90. Glibo), Blum - Löning (90+1. Grimaldi)
Gelber Karten: Jerat, Schönfeld
Tore: 0:1 Blum (13.) 0:2 Schauerte (23.) 0:3 Pischorn (62.) 1:3 Rzatkowski (69.)
Zuschauer: 6500
Schiedsrichter: Osmers (Hannover)


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