Noch nach dem Schlusspfiff von Referee Patrick Alt beschimpften die aufgebrachten Darmstädter Fans mit lauten Sprechchören Sandhausen-Torhüter Daniel Ischdonat, auch der Schiedsrichter wurde während des Spiels einige Male mit Schmährufen verfolgt. Diese beiden Faktoren waren es jedoch nicht, die den SV Sandhausen an diesem Tag zum zweiten Sieg im dritten Spiel der neuen Saison führten. Die Sandhäuser waren in allen Belangen besser, der Sieg hätte eigentlich noch viel höher ausfallen können bzw. müssen ! Der SVS rangiert nun mit sechs Punkten auf Rang 5 der Tabelle.
Ein Tag vor dem Spiel gegen Darmstadt hat der HSV gegen Borussia Dortmund mit 3:1 verloren und sah dabei deutlich schlechter aus als der SV Sandhausen eine Woche zuvor, was den Stellenwert der Leistung der Schützlinge von Trainer Gerd Dais enorm steigert.
Zum Spiel:
Trainer Gerd Dais veränderte seine Startformation im Vergleich zur Auswärtsniederlage gegen Offenbach (2:0) auf zwei Positionen: Für den gegen den OFC schwach spielenden und auch am Gegentor schuldigen Sievers spielte Busch wieder von Anfang an. Für Regis Dorn kam Julian Schauerte rein, der jedoch die Rolle des "Sechser" übernahm. Tim Danneberg rückte ins zentrale Mittelfeld und Kapitän Frank Löning rückte auf die Position von Dorn, bildete die einzige Spitze.
Der SVS brauchte beinahe zehn Minuten um ins Spiel zu finden, Darmstadt spielte in der Anfangsphase munter auf. Die erste Chance hatten jedoch die Sandhäuser durch Ulm, dessen Freistoß jedoch, weil abgefälscht, knapp über den Kasten von Gästetorhüter Zimmermann segelte. Sandhausen fand nun ins Spiel. Marco Pischorn führte einen Freistoß aus 60 Metern (!) direkt aus. Der Ball senkte sich gefährlich richtung Tor der Darmstädter, so dass Zimmermann ihn gerade so noch über das Tor schieben konnte. Es wäre sicherlich das Tor des Jahres geworden. Auch bei der anschließenden Ecke war es Pischorn, der das Tor nur knapp verfehlte. Was sich durch die vielen Chancen angekündigt hatte passierte: Nach einem Freistoß, den Ulm in den Strafraum spielte, war es, wie schon beim Saisonauftakt gegen Aalen, Daniel Schulz, der den Ball mit einem wuchtigen Kopfball im Tor versenkte - die hochverdiente Führung. Nach der Führung dann ein guter Angriff von Darmstadt, man scheiterte jedoch zweimal an dem wieder starken Ischdonat. Darmstadt auf einmal mit tollem Kombinationsfußball. Wenig später nach der Doppelchance eine Glanzparade von Ischdonat gegen Steegmann. Doch auch Sandhausen spielte weiter mit Schwung nach vorne. Dominik Rohracker wurde über die rechte Seite geschickt und verfehlte mit seinem wunderbaren Heber das Tor nur um wenige Zentimeter. Uwe Hesse auf der Gegenseite nur eine Minute später fast mit dem Ausgleich. Ab der 30. Minute schalteten beide Teams einen Gang runter, das Spiel beruhigte sich etwas. Dann, in der 41. Minute hebelte Torschütze des Führungstores, Daniel Schulz, die Abwehr der Darmstädter aus und schickte Kapitän Frank Löning, der an Gästetorwart Zimmermann vorbeizog und ins leere Tor vollendete. So ging man mit einem verdienten 2:0 in die Halbzeitpause.
Nach dem Seitenwechsel nichts mehr von Darmstadt zu sehen, der SVS verwaltete seine Führung geschickt und hatte erst nach einer Stunde eine Möglichkeit durch Rohracker, der jedoch mit seinem Schuss an Zimmermann scheiterte. Nur wenige Minuten später fuhr Darmstadt-Abwehrspieler Brighache gegen Rohracker im Strafraum den Ellenbogen aus. Rote Karte wegen Tätlichkeit und Strafstoß wären die richtige Entscheidung gewesen - die Pfeife des Referees blieb jedoch stumm. Nach 70 Minuten eine Chance durch Rohracker und bei der anschließenden Ecke durch Schulz. Zehn Minuten vor Schluss wurde es dann nochmal ruppig: SVD-Stürmer Hübner läuft mit gestrecktem Bein in Sandhausen-Torwart Ischdonat rein, der sich mächtig aufregte. Weil Ischdonat nach dem Foul Hübner leicht anrempelt kassieren beide Spieler die Gelbe Karte. Es bleibt jedoch beim hochverdienten 2:0 Sieg für die Sandhäuser.
Kommentar:
Ein gutes Spiel unseres SVS, Darmstadt hatte, bis auf eine kleine Stärkephase, uns nichts entgegenzusetzen. Bester Spieler auf Sandhäuser Seite für mich Rohracker, der nahezu an jeder Offensivaktion beteiligt war. Eigentlich hätte man aus diesen vielen Chancen noch mehr Tore machen müssen. Ein bisschen ärgerlich fande ich die Einstellung nach dem 2:0 den Vorsprung zu verwalten, denn bei diesem Spielstand kann noch einiges passieren. Mit dem Verwalten sollte man frühestens nach einem 3:0 beginnen. Egal, gewonnen, wenigstens zwei Chancen genutzt, die unnötige Niederlage gegen Offenbach wieder gutgemacht. Jetzt heißt es alle nach Unterhaching mitfahren und unsere Mannschaft unterstützen, damit sie auch gegen die starken Hachinger gewinnt, denn das wird wahrlich nicht leicht...
SV Sandhausen: Ischdonat - Busch, Schulz, Pischorn, Halfar - Schauerte - Rohracker (75. Öztürk), Danneberg, Ulm (66. Blacha), Blum (35. Kandziora) - Löning
Darmstadt 98: J. Zimmermann - Ratei (65. Toch), Beisel, Gaebler, Brighache - Heckenberger (74. P. Zimmermann), Latza - Hesse, Amstätter (57. R.Hübner), Baier - Steegmann
Tore: 1:0 Schulz (16.) 2:0 Löning (40.)
Gelbe Karten: Ischdonat, Öztürk - Heckenberger, Amstätter, Hübner, Toch.
Zuschauer: 2500
Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)
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