Für Alois Schwartz war es an diesem Tag ein ganz besonderes Spiel, war er doch insgesamt sieben Jahre bei den Pfälzern als Trainer der U23 und auch als Interimstrainer der ersten Mannschaft tätig. Der jetzige Interimstrainer, Oliver Schäfer, ist auch ein alter bekannter von Schwartz. Von 2007-09 war Schäfer der Co-Trainer von Schwartz bei der Zweiten des FCK. Die beiden sind noch gute Freunde, „während des Spiels setzt die Freundschaft aber aus,“ verriet Schäfer im Vorfeld der Partie. Auch Schwartz sah das ähnlich: „Ich wünsche ihm ein schönes, aber kein erfolgreiches Spiel.“
Obwohl die beiden Innenverteidiger Kister und Schulz eigentlich wieder einsatzbereit gewesen wären, ließ Trainer Schwartz zum dritten Mal in Folge mit der gleichen Formation spielen. Auch der ehemalige Lauterer Linsmayer, der in der vergangenen Transferperiode zu den Sandhäusern wechselte bekam gegen seinen Ex-Club,
wie schon in den drei vorigen Partien, die Chance von Beginn an.
Abstiegskandidat gegen Aufstiegsaspirant hätte als Überschrift für dieses Duell zweier ungleicher Mannschaften verwendet werden können. Auf der einen Seite der große Traditionsverein FC Kaiserslautern, dessen Vereinsführung und Umfeld ihren Verein in der ersten Bundesliga zuhause wissen und dementsprechend dieses Jahr den Aufstieg erwarten, auf der anderen Seite der kleine SV Sandhausen, der letztes Jahr zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der zweiten Liga spielte, sogleich sportlich abstieg und nur wegen des Lizenzentzugs des MSV Duisburg die Klasse hielt.
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Kaiserslautern war auch, wie erwartet, von Anfang an das spielbestimmende Team. So hatten die Gäste nach zwei Minuten bereits die ersten Chance durch Zoller, gefolgt von zwei zurecht nicht gegebenen Abseitstreffern von Occean (4. Minute) und Karl (10.). Auch in der Folge ging es meist in Richtung des Sandhäuser Tors, den Lauterern wurden zu viele Räume gelassen. Doch auch die Möglichkeiten durch Occean (15. und 29.) konnten nicht zu Toren umgemünzt werden. Bei den Hausherren ging nicht sehr viel nach vorne, die Offensivaktionen hielten keinerlei Überraschungsmomente bereit. So kam Stiefler, von Jovanovic angespielt, im Strafraum nach 25 Minuten zwar zu Fall, für einen Elfmeter reichte es aber nicht. Nach einer halben Stunde verflachte das Spiel langsam, schuld daran war aber auch der Schiedsrichter. Thorsten Schriever pfiff sehr viel ab und hatte nach 25 Minuten bereits vier Gelbe Karten verteilt (am Ende waren es neun!). So ging es torlos in die Pause. In der ersten Halbzeit sahen die Zuschauer am Hardtwald ein kampfbetontes Spiel, ohne das ganz große Offensivspektakel.
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Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte Schwartz Löning und Kister für die beiden gelb-rot-Gefährdeten Jovanovic und Kulovits. Kister spielte auf der Innenverteidigerposition, Hübner rückte nach vorne, auf die Sechserposition. Nach drei Minuten war der Einsatz für Kister aber auch schon wieder vorbei. Fortounis traf Kister mit einem Schuss am Handgelenk, Schulz kam für ihn - das Wechselkontingent der Hausherren war nach 50 Minuten also bereits aufgebraucht. In der zweiten Hälfte machten die Spieler auf dem Platz dort weiter, wo sie in der zweiten Halbzeit aufgehört hatten. Viele Fouls, viel Rumpelfußball, viele Standards für den SV Sandhausen, die allerdings alle mit dem Prädikat „völlig ungefährlich“ behaftet werden mussten.
Ein Höhepunkt war da noch die Einwechslung des letzte Saison in Sandhausen spielenden Wooten, nachdem etwas mehr als eine Stunde gespielt war. Dieser Wooten sorgte zumindest im Ansatz für ein paar Offensivaktionen, in einem Spiel, das auf beiden Seiten an Torgefährlichkeit kaum noch zu unterbieten war.
Als alle Zuschauer im Hardtwaldstadion sich eigentlich schon mit einem torlosen Unentschieden abgefunden hatte, kam die 85. Minute und ein gewisser Frank Löning, der zwar seit dieser Saison als Kapitän auf der Bank sitzt, aber einmal mehr zeigte, dass er in den entscheidenden Momenten da ist. Achenbach war es, der von der linken Strafraumgrenze in die Mitte flankte, Orban, mit dem Versuch zu klären, schoß den heranfliegenden Löning an und der Ball trudelte irgendwie ins Gästetor. Ein kurioses Treffer!
Aber das war egal. Die Lauterer schafften es nicht mehr den ersten Heimsieg der Saison in Gefahr zu bringen, sie befanden sich in einer Art Schockstarre. So blieb es beim 1:0 für die Hausherren, die nach 1860 München am letzten Spieltag jetzt schon den zweiten Hochkaräter in Folge abfertigten.
Es war wirklich ein schwaches Spiel, in dem der SV Sandhauen eigentlich keine richtige Torchance hatte, bis auf diese eine eben, die dann auch genutzt wurde. Das ist auch eine Qualität, die die Sandhäuser vor kurzem noch vermissen ließen.
Wie sagte Schwartz so passend: „Das war ein dreckiger 1:0-Sieg, aber es geht Treppchen für Treppchen nach oben.“ Stimmt, auch in der Tabelle nahmen die Sandhäuser nach dem Sieg einige Stufen aufwärts. Vor den Sonntagspartien rangiert der SVS mit neun Punkten auf Platz 9. Und das nur ein Punkt hinter dem „großen FCK.“
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