Zum Spiel:
Für den gelbgesperrten David Ulm rückte Jan Fießer ins Zentrale Mittelfeld, Öztürk spielte als Linksaußen und Julian Schauerte wurde als Rechtsverteidiger (!) eingesetzt.
Der SV Sandhausen wollte an diesem Tag gegen den starken Aufsteiger Preußen Münster seine bis dato makellose Heimbilanz verteidigen. Vor allem die Offensivabteilung des SVS hatte sich gegen diesen Gegner viel vorgenommen, immerhin ging es gegen die stärkste Abwehr der 3. Liga !
Die Preußen aus Münster wollten eben jene Serie vergessen machen und den souveränen Spitzenreiter der 3. Liga ärgern. Nach einem sehr starken Saisonbeginn rutschten die Preußen langsam in Mittelfeld ab. In den vergangenen vier Partien kam man nicht über ein Remis hinaus.
Beide Mannschaften versuchten zu Beginn die Spielkontrolle zu erlangen. Die erste Chance hatten gleich die Preußen, als N'Diaye den Ball perfekt auf den Kopf gespielt bekommt, jedoch die Hereingabe trotzdem nicht gut verwerten kann, so dass dieser Ball kein Problem für Daniel Ischdonat darstellte. Nach dieser Chance war es das jedoch auch wieder von Münster. In der Folge spielte eigentlich nur noch der SV Sandhausen. Dieser war zwar auch aus dem Spiel, vor allem aber durch die Standards gefährlich, bei denen meistens auf die Köpfe der langen Innenverteidiger Pischorn und Schulz gespielt wurde. Das altbekannte Problem Chancenverwertung trat wieder zu Tage, denn die Sandhäuser konnten ihre vielen guten bis sehr guten Chancen nicht zu einem Tor nutzen. Immer wieder scheiterte man an Münster-Tormann Masuch oder an der eigenen Unfähigkeit das Tor nicht zu treffen. Man störte die Münsteraner früh, noch in deren eigener Hälfte und schaltete nach der Balleroberung oft blitzartig auf berauschenden Offensivfußball um. So harmonierte vor allem die rechte Seite sehr gut. Schauerte verließ oft seine Position und erkämpfte sich wo er nur konnte den Ball. Die Pässe von Schauerte in die Spitze auf Pinto kamen fast immer an. Einziges Manko war eben mal wieder das Ausbleiben des Tores. In der 37. Minute war es dann endlich soweit: Pischorn setzt den maßgeschneiderten Freistoß von Pinto an den Innenpfosten, von wo der Ball zurückspringt, vor die Füße von Kristjan Glibo, der den Ball im Netz unterbringt - die hochverdiente Führung. Vor der Pause hatten dann beide Mannschaften jeweils noch eine hochkarätige Chance, es blieb schlussendlich jedoch bei der Pausenführung für die Sandhäuser.
Nach der Halbzeitpause sind die Schwarz-Weißen weiter am Drücker. Gerd Dais hatte seiner Mannschaft wahrscheinlich eingebleut, dass gegen diesen Gegner unbedingt das zweite Tor hermüsse, immerhin waren die Münsteraner selbst bei ihren zwei kleinen Chancen sehr gefährlich. Nach einem flotten Wiederbeginn verlagerte sich das Spiel so langsam ins Mittelfeld, die Chancen der beiden Mannschaften wurden weniger. In der 63. Minute dann mal wieder ein schneller Antritt von Öztürk, der im Strafraum zu Fall kommt - Elfmeter für die Sandhäuser. Ein Strafstoß, der ihnen jedoch nicht zugestanden hätte. der Münsteraner spielt klar den Ball und Öztürk drückt sogar mehr als sein Gegenspieler.
Roberto Pinto tritt an und verschießt den Elfmeter.
Jetzt geht es Schlag auf Schlag: Auf der anderen Seite
kommen die Preußen mal wieder zum Zug. Ein Eckball kommt direkt auf den Kopf des ehemaligen Sandhäusers Patrick Kirsch. Der Ball flattert im Netz, jedoch hatte Schiedsrichter Thomas Metzen vorher abgepfiffen, da Daniel Ischdonat behindert wurde - richtige Entscheidung. Weiter ging es: Der erst seit 11 Minuten eingewechselte Münsteraner Vunguidica foulte an der Seitenlinie Julian Schauerte. Der Referee griff in die Hosentasche und schickte den dunkelhäutigen Spieler wieder vom Platz. Da in der Folge in Überzahl und dadurch mit noch mehr Platz in der Offensive, der SV Sandhausen in der Folge mit einem Sturmlauf auf das Tor von Münster. Da war das Tor sogar einmal leer und der gegnerische Keeper geschlagen und trotzdem schafften es die Mannen von Gerd Dais immer noch nicht nachzulegen. Dann wurde Danny Blum eingewechselt. Der schnelle und junge Linksaußen war zu Saisonbeginn noch Stammspieler. Er spielte zwar immer sehr gut, wirkte was den Torabschluss betraf jedoch in vielen Situationen unglücklich und überhastet. Nun bekam er nach langem also wieder eine Einsatzchancen, die er diesmal nutzte und sich mit seinem ersten Tor seit er beim SVS unter Vertrag steht selbst belohnte. So fiel sieben Minuten vor Schluss dann das entscheidende Tor. Am Spielstand änderte sich in der Schlussphase dann nichts mehr.
Kommentar:
Unser SVS hat an diesem Tag mal wieder einen überragenden Fußball gezeigt. Pressing, Passgenauigkeit, Spieleröffnung, schnelles Umschalten von Defensive auf Offensive und umgekehrt, um nur ein paar positive Eigenschaften des Sandhäuser Spiels an diesem Tag zu nennen. Was mir besonders gefallen hat, war die Variante mit Julian Schauerte als Rechtsverteidiger. Dem ganzen hatte ich vor dem Spiel, als die Aufstellungen bekannt wurde, mit sehr viel Skepsis entgegengesehen. Je mehr Spielminuten jedoch gespielt waren, desto schneller verflüchtigte sich diese Sorgen, denn nahezu jeder erfolgreiche Angriff lief über die rechte Seite mit Schauerte und Pinto. Auch das Fehlen des sonst so genialen David Ulm war nicht zu bemerken. Ein Manko war natürlich mal wieder die Chancenverwertung, denn man hätte an diesem Tag 5 oder 6:0 gewinnen können. Das man jedoch so viele Chancen gegen die beste Abwehr der Liga hatte und sich dann trotzdem erlauben konnte so viele Chancen auszulassen, spricht natürlich aber auch wieder für sich. Jetzt geht es bereits am Freitagabend gegen den Absteiger aus Osnabrück weiter. Das wird auch wieder ein Gegner sein, bei dem es darauf ankommt, denn die Jungs von Uwe Fuchs vollen so schnell wie möglich wieder in die 2. Bundesliga. Sie werden also um so mehr Motivation haben uns zu schlagen. Ich hoffe, dass dies ihnen nicht gelingen wird und unsere Heimserie (15 Spiele Zuhause ohne Niederlage, saisonübergreifend) bestehen bleibt.
SV Sandhausen: Ischdonat - Schauerte, Pischorn, Schulz, Halfar (65. Kandziora) - Glibo - Pinto (76. Blum), Fießer, Blacha (70. Busch), Öztürk - Löning
Preußen Münster: Masuch - Heise, Kirsch, Halet, Huckle - Truckenbrod, Kühne - Kluft, Vujanovic (79. Büscher (83. Schmider)), Bourgault (57. Vunguidica) - N`Diaye
Rote Karte: Vunguidica (68.)
Gelbe Karte: Pischorn - Halet
Tore: 1:0 Glibo (37.) 2:0 Blum (83.)
Zuschauer: 4000
Schiedsrichter: Metzen (Mechernich)
Besondere Vorkommnisse: Pinto verschießt Foulelfmeter (63.)
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